: Neu im Kino
In James Ponsoldts Verfilmung von Dave Eggers‘ dystopischen Roman „The Circle“ glaubt die Hauptfigur Mae (Emma Watson) zu Beginn noch an das tolle Image des „Circle“-Konzerns, der als eine Mischung aus Google, Apple und Paypal markiert ist. Maes Jubel angesichts der Möglichkeit, bei der hippen Datenfirma zu arbeiten, inszeniert der Film einleuchtend: Wer würde statt in grauen Arbeitskabinen nicht lieber hinter Glasfassaden arbeiten, wo Arbeits- und Freizeitarchitektur nahtlos verschmelzen. In einer Universitätsatmosphäre mit Fitnessangeboten und veganer Cafeteria. Wenn auch zumindest der europäische Zuschauer wohl misstrauisch aufhorcht, sobald von „ein Konto für alle Internetfunktionen“ die Rede ist. Mae jedoch lässt sich leicht überzeugen. Leider besteht die Handlung des Films dann im Großen und Ganzen daraus, aufzuzeigen, wie lange es dauert, bis sie es endlich bereut. Die Naivität der Hauptfigur und die Absehbarkeit der Handlung übernimmt Ponsoldts Verfilmung aus der Vorlage. In seiner Inszenierung jedoch argumentiert er besser, als Eggers’ polemischer Roman es tut. In 20 Kinos
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