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■ Neu im Kino: Meister DachsSind so große Füße

Neu im Kino: Meister Dachs

Sind so große Füße

In den neuen Zeichentrickfilmen diesseits von Disney sind wir Menschen meist die Schädlinge. Bei „Fern Gully — Der letzte Regenwald“ gab es immerhin neben den bösen Holzfällern noch einen jungen Greenpeace-Sympathisanten, der auf der Seite der Elfen und Tiere gegen die Vernichtung des Waldes kämpft. In „Meister Dachs und seine Freunde“ sieht man von den Menschen nur noch große Füße, die alles niedertrampeln, gefährliche Maschinen und giftige Gasschwaden.

Abgesehen von einer „humanen“ Geste ganz am Schluß erleben Maus, Maulwurf, Igel und Dachs die Menschen nur als gefährliche Eindringlinge, die ihre schöne Wiese bei einem Chemieunfall verseuchen, die versuchen, sie plattzufahren und auszuräuchern.

Dieses für einen Kinderfilm überraschend pessimistische Menschenbild wird dadurch aufgehoben, daß die Tiere die besseren Menschen sind. Die freche Maus, der nette Igel und der etwas hilflose Maulwurf sind sowas wie Bilderbuchkinder. Ein Dachs ist der gütige Lehrer, und seine Nichte Michelle ist das kleinere Kind, das beschützt werden muß. Zu dessen Rettung machen sich die Freunde auf eine abenteuerliche Reise zur nächsten Wiese.

Es geht, wie gesagt, sehr menschlich zu. Deshalb kann der Maulwurf sagen, daß er eine Gänsehaut kriegt, ohne daß dies auch nur im mindesten falsch klingt, und ein Vogelschwarm entpuppt sich als schwarze Kirchengemeinde, die im Dickicht eine tiefschwarze Shownummer mit wildem Prediger und Gospelchor veranstaltet (Schwarze als Vögel zu portraitieren, hat eine lange Tradition im amerikanischen Zeichentrickfilm).

„Once upon a forest“ (so der Originaltitel) ist schön gezeichnet und gut erzählt. Der Film hat nicht den Humor oder die technischen Extravaganzen, die die Disneyproduktionen auch für Erwachsene interessant machen (und kleine Zuschauer oft überfordern). Stattdessen ist er konsequent für Kinder gemacht. Wilfried Hippen

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