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■ Neu, aber gefährlich: „Stopping – Power-Pause gegen Stress“

Menschen, die von ihrem Job regelrecht aufgefressen werden (also: fast alle), sollen alles tun, nur nicht das, was das deutsche Männermagazin GQ in seiner neuesten Ausgabe unter dem schon unseriös klingenden Namen „Stopping“ empfiehlt. Zum Beispiel: „Machen Sie zwischen zwei Tätigkeiten eine Pause. Hinsetzen und tief durchatmen.“ Das ist zwar nicht neu, aber noch okay. Dann aber sollen sich die Gestressten die letzte Tätigkeit „in Form eines Aufsatzes oder einer Zeichnung“ vorstellen, in Gedanken das Stück Papier nehmen, auf dem sie steht, und dieses dann „zu den Akten“ legen. Dann sollen sie sich die nächste Aufgabe vorstellen, „so bildlich wie möglich“. Angeblich soll dadurch die Konzentration deutlich verbessert werden. In Wirklichkeit wird aber jeder vernünftige Mensch augenblicklich vollends verrückt, wenn er seinen Stress auch noch in Aufsatzform („Mein schrecklichstes Büroerlebnis“) oder als Kohleskizze vor dem inneren Auge hat. Die Folge: Zerrüttung (siehe Foto). Foto: Jürgen Bindrim/Laif

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