■ beiseite: Nervensache
Sehnsüchtig fiebern die Beschäftigten auf dem U-Bahnhof Klosterstraße dem 20. März entgegen. Dann geht dort nämlich ein Kunstprojekt zu Ende, das das Bahnpersonal nach eigenen Angaben „fast verrückt“ gemacht hatte. Stein des Anstoßes waren und sind die Ende letzten Jahres von dem Berliner Künstler Norbert Heins installierten neun Pendeluhren, die mit ihren ständigen, eintönigen Bewegungen und ihren grell leuchtenden Zifferblättern die Nerven der Zugabfertiger beinahe zerrüttet hätten, auf jeden Fall aber „die für diesen Bahnhof typische Ruhe“ unangenehm gestört haben. Die Lösung: Seit Anfang Februar arbeiten die fünf Betroffenen nur noch vier Stunden mit Blick auf das „Corpus delicti“, die restliche Dienstzeit wird auf einem anderen Bahnhof absolviert. Sehn Se, det is Berlin.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen