: Nemitz ade
Mann
hinterm
Rednerpult
Der Bremer Landeszentralbankpräsident Kurt Nemitz geht in Rente. Gestern wurde er mit einem Festakt verabschiedet. „Das soziale Gewissen des Zentralbankrates“ sei Nemitz gewesen, sagte Finanzsenator Volker Kröning. „Es gibt geschichtliche Kontinuitäten, die Pflichten auferlegen“, erwiderte Nemitz. Als Sohn eines SPD-Reichstagsabgeordneten, der im KZ Theresienstadt starb, war er in seinem Geschäft eher ein geachteter Außenseiter. Vor dem Aufstieg in die Spitze des Bankwesens hat bei ihm die Beschäftigung mit linker Theorie gestanden. „Der Nemitz hat uns immer den Lenin um die Ohren gehauen. Im Gegensatz zu uns hatte er ihn nämlich gelesen“, meinte ein altgewordener Juso am Rande der Feier. In den 50er Jahren gehörte Nemitz zum Mitarbeiterstab des DGB-Bundesvorstandes. 1965 wechselte er als Staatsrat im Wirtschaftsressort in die Bremische Politik. 1976 wurde er Präsident der Landeszentralbank. J.G.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen