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Nebenjobs für Manager in der Treuhandanstalt

Berlin (taz) - Die West-Manager, die die Privatisierung der 8.000 DDR-Betriebe beaufsichtigen sollen, wollen diese Aufgabe offenbar nebenher erledigen. Jedenfalls will keiner der Unternehmer, die Regierungssprecher Krause am Mittwoch als neue Mitglieder im Verwaltungsrat der Treuhandanstalt benannte, seine bisherige Arbeit aufgeben.

Krause gab die Namen von sieben weiteren der insgesamt 16 Vorstandsmitglieder bekannt, die der Ministerrat bereits bestätigt hat. In die DDR gehen danach Klaus Plitz, Vorstandsvorsitzender des Veba-Konzerns, Hans-Olaf Henkel, Chef von IBM Deutschland, und Horst Pastuszek, Vorstandsmitglied von Tchibo. Weiterhin wurden der Ex -Bundesbanker Claus Köhler, der belgische Industrielle Andre Leysen, der Wirtschaftsprüfer Otto Gellert und Frank Niethammer, Chef der Industrie und Verkehrswesen AG, berufen. Zuvor hatte schon Hoesch-Chef Rohwedder eingewilligt, die Leitung des Verwaltungsrates zu übernehmen.

Acht Verwaltungsräte, die aus der DDR kommen sollen, fehlen noch, ebenso der Vorstandspräsident und weitere vier Vorstandsmitglieder, die die Tagesarbeit bewältigen sollen. Rohwedder gab bekannt, daß von der Treuhandanstalt fünf Aktiengesellschaften gegründet werden, auf die die noch volkseigenen Betriebe und Kombinate „nach gesundem Menschenverstand“ verteilt werden.

diba

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