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Nazis verbreiten Steckbrief

Hannover(taz) -Die neonazistischen Bestrebungen der „Freiheitlich Deutschen Arbeiterpartei“ (FAP) haben in Hannover einen vorläufig neuen Höhepunkt erreicht. In den Straßen um das Unabhängige Jugendzentrum (UJZ) Kornstraße sind Steckbriefe mit Überschriften wie „Fürs Vaterland und gegen Perversion“ verklebt worden, auf denen über 30 Namen von Hannoverschen Antifaschisten und linken Journalisten mit Angabe von Adresse z.T. mit Telefonnummern stehen. Auf den Zetteln wird die Schließung des Jugendzentrums gefordert. Die Nazis behaupten, daß dort für die RAF geworben werde und sich „hinter den Punkerfassaden kriminelle Elemente verbergen“. Die genannten Personen würden vom UJZ aus „Raub– und Prügelorgien starten“. „Die Hannoversche Polizei sieht keinen Grund, von sich aus Ermittlungen einzuleiten.“ Dies geschehe erst, wenn einer der Betroffenen Anzeige erstatten würde. Die niedersächsische Landesregierung hatte für den Verfassungsschutz das Exklusivrecht reklamiert, neonazistische Aktivitäten zu untersuchen. Sie reagierte damit auf eine Anfrage der SPD–Abgeordneten Irmela Hammelstein. Unter dem Motto „Gegen Rassismus und Nazipropaganda“ ruft ein Bündnis verschiedener linker Gruppen für heute zu einer Demonstration auf, die um 10 Uhr 30 am Stephansplatz in der Hannoverschen Südstadt beginnen soll.

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