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Natur Marke BerlinStadtbaum sucht Freund

Der Senat pflanzt die ersten von 10.000 neuen Bäumen. Umweltschützer sind erfreut. Doch weil das Land nicht so viel Geld ausgeben will, werden Paten benötigt.

Jetzt gibt's es wieder ein paar mehr Bäume in der Stadt. Bild: dapd

Der erste von 10.000 neuen Stadtbäumen ist gepflanzt: Der Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, Michael Müller (SPD), schippte am Mittwoch auf dem Mittelstreifen der Große-Leege-Straße in Lichtenberg ein paar Schaufeln Erde auf die Wurzeln eines frisch aufgestellten Baums. Und freute sich: Die vielen Bäume in den Straßen der Stadt seien „etwas, das Berlin sehr attraktiv macht“, sagte Müller. Die Stadt sei „eine der grünsten Metropolen der Welt“.

Die restlichen Bäume sollen in den nächsten fünf Jahren folgen. Auf die Zahl 10.000 hatten sich SPD und CDU in ihrem Koalitionsvertrag festgelegt. Doch es würde 10 Millionen Euro kosten, so viele Bäume zu pflanzen und die ersten beiden Jahre zu pflegen – und so viel Geld will das Land nicht ausgeben. Müller bittet deshalb um Hilfe: „Wir geben Landesmittel, aber wir werben auch um Spenden der Berlinerinnen und Berliner.“

Seine Verwaltung hat dazu im Internet eine interaktive Karte erstellt. Dort kann man sehen, wo genau welche Art von Baum fehlt. Wer 500 Euro zahlt, kann bestimmen, an welchem Ort er gepflanzt wird. Ein Baum kostet aber inklusive Pflege das Doppelte, das Land gibt die fehlenden 500 Euro hinzu. Zum Dank wird der Name des Spenders auf einer Plakette am Baum genannt.

Diese Form des Bürgerengagements entlastet zwar den Haushalt, doch es besteht die Gefahr, dass die Spender vorwiegend für Bäume vor der eigenen Haustür zahlen und ärmere Gegenden damit weniger neue Straßenbäume erhalten. Bereits jetzt ist der grünste Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf: Hier steht im Durchschnitt an jeder Straße alle neun Meter ein Baum. Am kahlsten ist dagegen Neukölln: Hier beträgt der Abstand zwischen zwei Bäumen im Schnitt 17 Meter.

Die Baumpflanzungen beginnen in diesem Herbst in den Bezirken Lichtenberg, Pankow, Reinickendorf und Treptow-Köpenick – hier sind alle Bäume bereits durch Landesgeld und Unternehmensspenden finanziert. Im Frühjahr 2013 folgen Mitte, Neukölln, Tempelhof-Schöneberg und Friedrichshain-Kreuzberg. In den restlichen Bezirken werden im Herbst 2013 erstmals Bäume im Rahmen der Kampagne gepflanzt.

Wer zu alt ist, wird gefällt

In Berlin stehen derzeit rund 440.000 Bäume an Straßen und Plätzen – nicht mitgezählt die Bäume in Parks und Wäldern. Die Bezirke sind für die Pflege zuständig – und für das Fällen, wenn der Baum zu alt oder zu krank und deshalb nicht mehr standfest ist. Weil die Bezirke jedoch wegen fehlenden Geldes weniger Bäume nachpflanzen, als sie fällen, hat Berlin in den vergangenen beiden Jahren gut 1.100 Straßenbäume verloren. Der Bund für Umwelt und Naturschutz hatte daher eine Aufforstung entlang der Straßen gefordert – und freut sich jetzt: „Das ist ein großer Schritt“, so Geschäftsführer Andreas Jarfe.

■ Die Kampagne im Internet:

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1 Kommentar

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  • BN
    Bäume nicht nur am Landwehrkanal

    Klar, der rot-schwarze Senat hat nicht genug Geld für Baumpflanzungen.

     

    Denn er "muss" ja viele, viele Miliarden Euro Steuergelder für den (u.a. vom Land Berlin als Bauherrn) extrem schlecht geplanten BER-Flughafen zum Fenster rausschmeißen.

     

    Außerdem "muss" der Senat dringend die mit 475 Mio. Euro teuerste 3,2 Km lange Autobahnverlängerung Deutschlands durchführen (A 100) und bei dieser Gelegenheit wieder mal hunderte ökologisch wertvoller Bäume fällen.

     

    Außerdem "muss" der Senat ein idiotisches Berliner Schloss mit finanzieren, das niemand braucht. Macht 500 Mio.

     

    Dann "muss" der Senat auch über 300 Mio. Euro in die chaotische Restaurierung der Berliner Staatsoper stecken.

     

    Der Senat "muss" auch unbedingt (!) noch eine "Klaus Wowereit-Gedenk-Landesbibliothek" neu bauen für viel Geld, obwohl auf dem Geländes des Tempelhofer Feldes und anderswo genug leere Gebäude kostenlos vorhanden sind !

     

    Mal ehrlich, die Politik des Senats ist eine einzige großmannssüchtige Lachnummer. Das wertvolle Steuergeld der BerlinerInnen wird ständig in überflüssigen Angeber-Großprojekten versenkt, denen Wowereit und Co als Aufsichtsratsvorsitzende nicht im Geringsten gewachsen sind.

     

    Senat und Bezirke (auch die Grünen in Friedr.-Kreuzberg!) fällen ständig unnötig wertvolle Bäume. Fürs unnötige Baumfällen ist seltsamerweise immer Geld da.

     

    Nur die Baumpflege und die Neupflanzung von Bäumen ist angeblich kein Geld da.

     

    Das ist doch ein Witz !

     

    Dazu kommt:

    Neu gepflanzte Bäume brauchen viele Jahrzehnte, bis sie den ökologischen Nutzen von heute gefällten ausgewachsenen Bäumen ausgleichen können. Für eine ausgewachsene Buche braucht man z.B. 5.400 neu gepflanzte Bäume, damit diese einen gefällten Baum ökologisch ausgleichen können!

     

    Der Senat ist auch deshalb verpflichtet, zum Ausgleich für die laufende Fällerei als kleinen Anfang (!) wenigstens 10.000 neue Bäume anzupflanzen, damit die Feinstaubwerte in der Stadt endlich mal dauerhaft unter den gesundheitsgefährdenden Grenzwert kommen. Bäume filtern nämlich den krebserregenden Feinstaub aus der Luft.

     

    Vielleicht verrät das mal jemand dem "Umweltsenator" Müller.

     

    Für den erhalt der 4.500 Bäume am Landwehrkanal könnte er sich auch endlich mal einsetzen nach 5 Jahren Mediationsverfahren.

     

    Vielleicht hören die Bezirke endlich mal auf wie im Ottopark geschehen jetzt auch noch im kleinen Tiergarten geplant über hundert Bäume unnötig zu fällen?

     

    Unter den Linden hätte es auch keine neue "Kanzler" Kurz-U-Bahnstrecke für 500 Mio. Euro gebraucht.

     

    Eine Straßenbahn wäre besser gewesen: Wesentlich billiger und die ca. 50 Linden am Boulevard "Unter den Linden" hätten nicht gefällt werden brauchen.

     

    Diese ganze Politik ist einfach nur extrem Geld verschwenderisch, nutzt nur der Bauindustrie und macht die Lebensqualität in der Stadt Berlin nachhaltig kaputt!

     

    Dazu sagen alle Klimaforscher: Wir brauchen viel mehr Stadtgrün. Der reine adäquate Ausgleich von Fällungen

    würde weit mehr über 10.000 Neupflanzungen benötigen. Und die Vermehrung des Stadtgrüns im Sinne des klimaschutzes würde mindestens wohl mindestens 40.000 mehr Neupfalnzungen bedeuten.

     

    da muss man eben mal den idiotischen teuren Neubau einer Landesbibliothek weg lassen und vorhandene Gebäude nutzen. Und dafür als Senat in Stadtgrün, Klimachutz und Lebensqualität - auch für aussterbene Tierarten (Stichwort Biodiversität) investieren.