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Archiv-Artikel

Natürlich wieder Kiel

Der THW Kiel holt sich zum dritten Mal seit 1998den EHF-Pokal im Handball. Sieg war nie gefährdet

Kiel dpa ■ Der THW Kiel hat es wieder geschafft: Nach einem überlegenen 27:19 (12:10)-Sieg gegen den spanischen Club BM Altea stemmte Kapitän Stefan Lövgren zum dritten Mal seit 1998 den EHF-Cup in die Höhe. Sektfontänen spritzten, Klaus-Dieter Petersen schnappte sich den Pott und rannte jubelnd durch das Meer von schwarz-weißen Luftballons. Die 10.000 Fans in der ausverkauften Ostseehalle johlten: „Seht ihr, Flensburg, so wird das gemacht.“

Den Sieg, der den Flensburgern in der Champions League verwehrt blieb, schafften die „Zebras“ spielend leicht. Nach dem Hinspielerfolg (32:28) war auch das Rückspiel gegen Altea nie gefährdet, die Spanier führten kein einziges Mal. Mit der Sicherheit eines Vier-Tore-Polsters trat der THW entspannt und mit klarem Siegeswillen auf. Demetrio Lozano, der es seinen Landsmännern offenbar so richtig zeigen wollte, warf sieben Tore und ballte die Faust: „Es stimmte heute einfach alles. Die Stimmung, das Spiel – es war perfekt.“

Torhüter Henning Fritz hielt mehr als 20 Bälle. Doch der Keeper gab sich bescheiden wie immer: „Ich bin einfach gut ins Spiel gekommen und das war wichtig.“ Der dritte herausragende Mann beim THW war Christian Zeitz, der ebenfalls sieben Mal traf: „Dies ist mein erster Titel mit dem THW, aber hoffentlich nicht der letzte.“

Nach dem Schlusspfiff fielen sich die Spieler in die Arme, die Halle stand Kopf und es regnete Luftballons und schwarz-weißen Glitter. Etwas abseits vom Trubel stand ein grinsender THW-Trainer Noka Serdarusic: „Ich bin jetzt 53 Jahre, und ich muss nicht mehr unbedingt mit der Sektflasche durch die Gegend rennen. Aber ich freue mich, wenn ich sehe, wie meine Mannschaft sich freut.“ Auch Manager Uwe Schwenker sprach von einem „schönen Erfolg“, aber auch einer Verpflichtung, auf diese Mannschaft aufzubauen.

Sowohl Trainer als auch Manager wiesen mit leicht erhobenem Zeigefinger auf die noch kommenden schweren Aufgaben hin. Schon am Dienstag müssen die „Zebras“ nach Eisenach. Nur ein Sieg zählt, um in der Bundesliga Dritter zu werden und sich so einen Champions-League Platz zu sichern. Und am kommenden Wochenende ist dann das Final-Four-Pokalfinale in Hamburg.