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Narretei im Viertel -betr.: Freie Fahrt vors Gericht, taz vom 15.2.96

Betr.: Freie Fahrt vors Gericht, taz vom 15.2.

Wer will da noch behaupten, die Zentren karnevalistischer Narretei lägen am Rhein? Nein, Bremen ist's, wie uns gerade das Projekt „Verkehrsberuhigung im Viertel“ zeigt. Ein Hofnarr in der Rolle eines Regierungsjustitiars erklärt, ein Knick im Straßenplan habe dazu geführt, daß niemand im Amt wußte, daß eine Bekannte, große Straße der Stadt den Namen „Ostertorsteinweg“ trägt.

Seine Tollität Bernt I. Regierungs-Schult(z)e für Beton und PS ruft: „Mer wolle Ne' Verkehrsberuhigung für zehn Millionen, aber mit mehr Autos als zuvor!“ Tätä-tätä...

Da will sich auch die dritte Gewalt im Narrenland nicht lumpen lassen: Erst die Kohlfahrt, dann das verwaltungsgerichtliche „Eil-Verfahren“. Karneval und Kohl und Pinkel – eine unschlagbare bremische Kombination. Übrigens jeden Dienstag ist Prunksitzung des Jäckenpräsidiums im alten Rathaus – und am Aschermittwoch ist keineswegs alles vorbei.

Stefan Schafheitlin

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