piwik no script img

■ American PieName of the game: Money

I can't remember if I cried

Maurice Greene? Marion Jones? Na gut, die beiden vielleicht. C. J. Hunter? Und wer zum Teufel ist Stacy Dragila? Eins ist sicher: Die USA werden die erfolgreichste Nation bei der Leichtathletik-WM werden. Ebenso sicher ist: In den USA interessiert das niemanden.

Dort interessiert: Mark McGwire schlug am Sonntag den 50 Homerun dieser Saison und hat damit vier Jahre am Stück mindestens ein halbes Hundert Homers geschafft. „Allzu viele haben es nicht getan“, gab sich McGwire abgeklärt. Genau gesagt war es nur einer: er selbst. So wird man in den USA unsterblich, denn individuelle Statistiken sind alles. Der Erfolg des Teams wird da schnell nebensächlich: Sowohl McGwires St. Louis Cardinals als auch die Chicago Cubs von Sammy Sosa (bisher 51 Homeruns) haben keine Chance, die Play-offs zu erreichen. Die Cubs sind sogar Letzte in ihrer Division. Und die Cardinals haben mehr Spiele gewonnen als verloren, wenn ihr Star McGwire, Achtung, jetzt kommt's: keinen Homer geschlagen hat.

Das sind auch Zahlen, aber interessieren sie? Nein: Zwar regt sich im erfolglosen Team langsam Widerspruch, aber die Cardinals werden wahrscheinlich einen neuen Zuschauerrekord aufstellen. „Er füllt das Stadion“, sagte ein Fan in St. Louis, und: „The name of the game is money.“ to

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen