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Nahost-FriedensprozessDie Siedler bauen erst mal weiter

Palästinenserpräsident Abbas macht die Zukunft direkter Gespräche mit Israel von Beratungen mit der Arabischen Liga abhängig. Und hofft auf eine inoffizielle Einigung.

Die Arbeiten gehen weiter: Baustelle in der Siedlung Yakir, südlich von Nablus. Bild: rtr

JERUSALEM taz | Die Wiederaufnahme des Bauens in den israelischen Siedlungen verschärft den Druck innerhalb der PLO auf Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Aus Protest gegen sein vorläufiges Festhalten an den Friedensverhandlungen kündigte die Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) an, ihre Mitarbeit innerhalb der PLO bis auf Weiteres auszusetzen. Montag früh kehrten die ersten israelischen Baufahrzeuge auf die Grundstücke zurück, auf denen die Arbeit vor zehn Monaten eingestellt worden war. Gut 2.000 Wohneinheiten waren von dem Moratorium betroffen.

Abbas will erst nach den für kommende Woche geplanten Beratungen mit den Außenministern der Arabischen Liga entscheiden, ob die PLO die direkten Gespräche mit Israel fortsetzt. Zwar wiederholte der Palästinenserpräsident am Sonntag, dass Israel zwischen "Frieden oder Siedlungen" entscheiden müsse. Trotzdem hofft die palästinensische Führung auf eine inoffizielle Einigung.

Die PLO signalisierte Kompromissbereitschaft und würde Neubauten in den sogenannten Siedlungsblöcken vermutlich zustimmen. Sollte Regierungschef Benjamin Netanjahu indes offiziell das Ende des Baustopps in den Siedlungen erklären, wäre das "das sichere Ende der Verhandlungen", erklärte Hussein al-Sheikh, Mitglied im Fatah-Zentralrat, gegenüber der "Stimme Israels".

Ungeachtet der feierlichen Zeremonie, mit denen Siedler und rechte Politiker den "Countdown" des Baustopps in der Nacht zum Montag begingen, verläuft die Wiederaufnahme der Arbeit auf den Baugrundstücken recht zögerlich. Abgesehen vom derzeit stattfindenden Laubhüttenfest, das die Arbeitsaufnahme erschwere, seien die Siedler verunsichert, erklärt Schaul Goldstein, Verwaltungschef von Gusch Etzion, einem "Siedlungsblock" südlich von Jerusalem. "Die Leute haben Angst, Verträge mit Bauunternehmen zu unterzeichnen." Für den Fall, dass die Regierung über ein weiteres Moratorium entscheidet, "könnten die Verträge nicht eingehalten werden, was hohe Gebühren mit sich bringt".

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10 Kommentare

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  • S
    Sovjet

    @Kritische Stimme

     

    Du scheinst ein einseitiger Propagandist zu sein und kein Beobachter.

    Du willst kritisch sein, dann schau mal auf die Hamas, wie diese Ihre Kinder erziehen!

    Du willst kritisch sein und boykotieren, so boykotiere

    Das unmenschliuche System der Hamas.

    Und im übrigens , so gibt es auch israelis die die Siedlngen kritisieren. Ach ja und dein PC kannst du in die Tonne schmeisen, denn Windows wurde unteranderem in Israel entwickelt, dann dein Handy mit Kamera und dein USB stick, sowie naja deine Gesundheit auch, denn Ratiopharm ist neuerdings Israelisch.

     

    lg sovjet

  • KS
    Kritische Stimme

    SuedAfrika ist das erste Land das offizieill Israel boykottiert.Waren in Flughaefen+Seehaefen werden nicht mehr geloescht oder geladen (Gewerkschaften),Universitaeten haben Kontakte zu Israel abgebrochen,das Land hat die diplomatische verbindungen bis auf ein Minimum beschraenkt,Konsumente werden aufgefordert keine israelische Waren mehr zu kaufen.Der Gedanken hinter dieser Aktion heisst:Die Welt hat uns damals unterstuetzt um die Apartheit weg zu schaffen,jetzt wollen wir etwas fuer die Welt tun,siehe guardian.co.uk 29/9 Ronnie Kasrils „SouthAfricas IsraelBoycott“.

  • J
    joho

    @ freuntlich ich glaube bei ihnen hat es diverse sicherungen herausgehauen. anders kann ich mir 3 fach postings mit null gehalt nicht erklären. nicht jeder jude ist ein zionist und nicht jeder deutsche ein nazi. das juden gen gibt es meiner bescheidenen meinung nach nicht aber bestimmt ein idioten gen. mfg joho

  • S
    Sovjet

    @Urgestein und Marinus

    Meinesrseits kann ich hier keinen Sarkasmus finden, sondern reine Provokation und Antisemtismus und eine Antijudischen haltung.

    Ps: die Verhinderung von Verhandlung ist Unabhängig von der Nation,Volk oder Rasse(damit Sie mich nicht falsch verstehen, sie können die unbelastete Biologische Ansicht von Rassen googeln).

    Und in diesem Fall wird diese Verhandlung von beiden Seiten behindert.

     

    mfg Sovjet

  • F
    Freuntlich

    Das Veröffentlichen von absolut offener antisemitischer Hetze wie hier im Kommentarbereich zeigt, was sich besonders antisemitische Redakteure selbst nicht zu schreiben wagen.

     

    Das Völkerrecht, liebe Taz-Zensoren, die ihr kein Problem mit der Veröffentlichung solcher Kommentare habt, verbietet Mord und Totschlag. Juden sind davon nicht ausgenommen auch wenn Antisemiten es glauben. Und ohne die sog. Siedlungen wären die Menschen dort frei zum Abschuss durch die Terroristen.

     

    "#

    29.09.2010 01:08 Uhr:

    von Marinus:

     

    Völkerrecht mit Füssen treten, ist das jetzt das vielbeschworene 'jüdische Gen'?"

  • F
    Freuntlich

    Das Veröffentlichen von absolut offener antisemitischer Hetze wie hier im Kommentarbereich zeigt, was sich besonders antisemitische Redakteure selbst nicht zu schreiben wagen.

  • F
    Freuntlich

    Ist mal wieder typisch für den antisemitischen sog. israelkritischen Grundkonsens der postnazistischen Gesellschaft, die Existenz von Juden als Friedenshindernis anzusehen. Klar nach dieser Ideologie ist es ja die Existenz von Juden, die den Frieden verunmöglicht. Seit dem Höhepunkt der arabischen Mord- und Vertreibungspolitik, die mit Unterstützung dt. Nazis durchgeführt wurde, sind alle Gebiete des Nahen Ostens "judenrein". Die sog. Siedlungen sind Orte an denen Juden auch schon vorher gelebt haben und nun auch noch vertrieben werden sollen. Frieden werden die arabischen Terroristen nicht akzeptieren, weil es das Geschäft von PLO und Hamas ist, Juden zu terrorisieren.

  • U
    Urgestein

    @Sovjet

    Herr S. sprach von vererbaren "Eigenschaften".

    Den Unterschied zu "Genen" dürfen sie dann gerne erläutern, mir ist er gerade entfallen.

     

    Und falls sie den Sarkasmus in Marinus Kommentar tatsächlich noch finden, dürfen sie ihn gerne behalten, ich habe bereits reichlich.

  • S
    Sovjet

    Das ist blanker Antisemitismus, was sie sich hier leisten. Herr Marinus.

    Und ich denke das Sie sich schämen müssten, so eine Aussage zu treffen.

    Was das "Gen" betrifft,so glaub ich das Herr S. das Wort Eigenschaft mit "Gen" verwechselt hat.

    Und was die Eigenschaften angeht, so gehört das nicht in dieses Forum zu diskutieren.

    Bzw. ich habe besseres zutun als das mit ihnen jetzt zu schreiben

     

    mfg Sovjet

  • M
    Marinus

    Völkerrecht mit Füssen treten, ist das jetzt das vielbeschworene 'jüdische Gen'?