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Nagel gegen Juryurteil

■ Bausenator Nagel lehnt ausgewählten Erweiterungsplan für Amerika-Gedenkbibliothek ab: das Alte nicht genügend berücksichtigt / Kulturverwaltung befürwortet rasche Umsetzung des Entwurfs

Scharfe Kritik an der Erweiterungsplanung für die Amerika -Gedenkbibliothek (AGB) in Kreuzberg hat Bausenator Wolfgang Nagel (SPD) geübt. Die Planung berücksichtige nicht genügend die „gewachsene Struktur“ der 1954 eröffneten Bibliothek. Eine internationale Jury hatte einstimmig die Arbeit des amerikanischen Architekten Steven Holl (siehe Modellfoto) zur Realisierung der Erweiterung empfohlen. Insgesamt waren 14 Arbeiten eingereicht worden.

„Die Architektur von Holl schafft etwas völlig Neues, dem sich das alte Vorhandene unterordnet“, kritisierte Nagel. Er möchte, daß der ebenfalls prämierte Vorschlag der Architektin Karen van Lengen weiter bearbeitet wird. Zusätzlich will der Senator die Vorschläge in einem Symposium nach der Sommerpause öffentlich diskutieren.

Die Kulturverwaltung hat hingegen den Vorschlag Holls begrüßt. „Die Situation für die Mitarbeiter und Benutzer der AGB ist zur Zeit unerträglich“, erklärte Staatssekretär Hanns Kirchner. Seit Gründung der AGB habe die Bibliothek über eine halbe Million Bücher erworben. Die Verwaltung sei daher an einer „raschen Realisierung“ des Erweiterungsbaus interessiert.

Der Vorschlag Holls sieht die Verdoppelung der Nutzfläche auf über 14.000 Quadratmeter vor.

dpa

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