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Nackter Bürgermeister kostet Geld

Belgrad (dpa/taz) – Erstmals hat das heftig umstrittene serbische Mediengesetz nicht die Oppositionspresse, sondern ein Regierungsblatt getroffen – aber nur wegen einer Sex-Geschichte. Ein serbisches Gericht hat gestern die Zeitung Borba und ihren Chefredakteur zu einer Geldbuße von umgerechnet 25.000 Mark wegen Verleumdung verurteilt. Das Blatt hatte geschrieben, der ehemalige Bürgermeister der Vojvodina-Stadt Zrenjanin habe während einer Geschäftsreise in Rumänien nackt in einer Nachtbar getanzt. Seit Inkrafttreten des umstrittenen Gesetzes im Oktober wurden mehrere private und unabhängige Zeitungen zu Geldstrafen wegen angeblich „staatszersetzender oder falscher“ Berichte verurteilt.

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