Nachrichten zur Coronakrise: Pflegebonus soll bald kommen

Laut Gesundheitsminister Karl Lauterbach soll der Coronabonus für Pfle­ge­r:in­nen schnell beschlossen werden. Die Lage in den Kliniken bleibt derweil angespannt.

Eine Krankenschwester versorgt einen schwer an Corona erkrankten Patienten auf der Intensivstation des Klinikums in Fulda und hält dabei die Hand des Mannes.

Omikronwelle noch nicht überstanden: Die Lage in den Krankenhäusern ist weiter angespannt Foto: Boris Roessler/dpa

Lauterbach: Pflegebonus kommt

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat den seit längerem versprochenen Pflegebonus für die nahe Zukunft in Aussicht gestellt. „Der Pflegebonus kommt. Wir haben einen entsprechenden Entwurf entwickelt“, sagt der SPD-Politiker im ZDF. Der werde nun zeitnah den Gremien vorgelegt und solle dann rasch kommen. Der Bonus solle an die Pflegenden gehen und nicht an andere Berufsgruppen.

Lauterbach sagte weiter, es dürfe aber nicht beim Pflegebonus bleiben. „Wir müssen darüber hinaus auch die Situation für Pflegende insgesamt verbessern durch neue Personalbemessungssysteme und durch bessere Arbeitsbedingungen.“ (rtr)

Lage in Kliniken bleibt angespannt

Den Kliniken in Deutschland steht der Höhepunkt der Belastung durch die Omikronwelle weiter bevor. Dies sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Andreas Wagener, der Rheinischen Post (Dienstag). „Der Scheitelpunkt der Omikronbelastung in den Krankenhäusern ist noch nicht ganz erreicht. Aktuell sind weiterhin steigende Belegungszahlen in den Krankenhäusern zu verzeichnen, wobei sich die Dynamik weiter abschwächt.“

Wagener sagte, vor allem auf den Normalstationen verzeichne man weiterhin steigende Fallzahlen. Die Belegung der Intensivstationen sei deutschlandweit derzeit beständig. „Wir gehen gegenwärtig davon aus, dass wir bei der Intensivbelegung weiter im stabilen Bereich bleiben werden. Dennoch bleibt die Situation für die Krankenhäuser belastend.“

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Experten hatten darauf hingewiesen, dass sinkende Inzidenzen sich mit zeitlichem Verzug in den Belegungszahlen der Krankenhäuser niederschlagen. Das Robert Koch-Institut hatte vor etwas mehr als einer Woche zum ersten Mal seit Wochen eine zurückgehende Sieben-Tage-Inzidenz vermeldet. Dies beförderte Rufe nach Lockerungen der staatlichen Coronaregeln zusätzlich.

Bund und Länder hatten einen Drei-Stufen-Plan für Öffnungen bis hin zu einem möglichen Ende aller tiefgreifenderen Auflagen am 20. März vereinbart – ein „Basisschutz“ soll aber auch danach bleiben. Dafür ist eine neue bundesweite Rechtsbasis erforderlich, da die bisherige am 19. März ausläuft. Von SPD, Grünen und FDP sind unterschiedliche Einschätzungen laut geworden, welche Maßnahmen weiter gebraucht werden. Die FDP pochte zuletzt auf „Normalität“ ab 20. März. (dpa)

Coronabonus für Al­ten­pfle­ge­r:in­nen geplant

Vollzeitkräfte in der Altenpflege sollen einem Entwurf des Gesundheitsministeriums zufolge einen Coronabonus von bis zu 550 Euro erhalten. „Die Prämie soll an Pflegekräfte gezahlt werden, die während der Pandemie eine herausragende Leistung erbracht haben“, berichtet die Funke Mediengruppe aus dem Eckpunktepapier des Gesundheitsministeriums für die Umsetzung des Pflegebonus in Krankenhäusern und in der Langzeitpflege.

Dies seien beispielsweise Pflegekräfte, die durch die Behandlung von Covid-Patient:innen besonders belastet gewesen seien, etwa durch erhöhte Hygienemaßnahmen, ein erhöhtes Infektionsrisiko oder einen erhöhten Betreuungsaufwand von Infizierten. (rtr)

Impf­geg­ne­r:in­nen attackieren Polizei in Neuseeland mit mutmaßlicher Säure

In Neuseeland haben protestierende Impf­geg­ne­r:in­nen die Polizei mit mutmaßlicher Säure angegriffen. De­mons­tran­t:in­nen hätten Beamte bei Zusammenstößen in der Nähe des Parlaments in der Hauptstadt Wellington mit einer „stechenden Substanz“ beworfen, berichtete die Polizei am Dienstag. Drei Beamte mussten deshalb ins Krankenhaus. Premierministerin Jacinda Ardern beklagte „absolut schändliche“ Szenen.

Die Zusammenstöße passierten, als die Polizei Straßensperren verlegte. Sie versucht damit, ein Protestcamp von Impf­geg­ne­r:in­nen abzuriegeln. Polizeivertreter Richard Chambers machte eine „bestimmte Gruppe innerhalb des Protests“ für den „entsetzlichen“ mutmaßlichen Säure-Angriff verantwortlich. Die drei Beamten würden sich im Krankenhaus aber „gut erholen“. Die Polizei werde „Gewalt und Aggression“ nicht „tolerieren“.

Bereits am Montag waren Einsatzkräfte bei einem ähnlichen Einsatz mit Fäkalien beworfen worden. Sieben Beamte wurden bei den Zusammenstößen mit den De­mons­tran­t:in­nen verletzt. Die Polizei kündigte an, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Acht Menschen wurden festgenommen.

Die Proteste von Impfpflicht-Gegner:innen sorgen in Wellington seit zwei Wochen für Unruhe. Zahlreiche Menschen harren in einem Protestcamp auf den Rasenflächen vor dem Parlamentsgebäude aus. Die umliegenden Straßen werden von rund 900 Fahrzeugen blockiert. Vorbild der Proteste war der sogenannte Freiheitskonvoi kanadischer Lkw-Fahrer, die tagelang die Hauptstadt Ottawa lahmgelegt hatten.

Regierungschefin Ardern sagte am Dienstag, sie sei besorgt, dass die Proteste immer gewalttätiger würden. „Die Angriffe auf die Polizei sind absolut beschämend“, sagte sie. „Jedem, der glaubt, er sei Teil eines friedlichen Protests, kann ich nur raten, die Gegend zu verlassen.“ (afp)

Letzte Coronaregeln in England fallen
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Der britische Premierminister Boris Johnson hat die Abschaffung der letzten Coronamaßnahmen in England angekündigt. Ab Donnerstag ende die Pflicht zur häuslichen Isolation nach einem positiven Coronatest, sagte Johnson am Montag vor dem Parlament. Die Bevölkerung verfüge über ein „ausreichendes Maß an Immunität“, um künftig auf derartige Schutzmaßnahmen zu verzichten. „Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben und uns und andere weiterhin zu schützen, ohne unsere Freiheiten einzuschränken“.

Die Einschränkungen hätten einen „hohen Preis“ für Wirtschaft, Gesellschaft, das geistige Wohlbefinden und die Chancen der Kinder, und „wir sollten diesen Preis nicht noch länger zahlen“, sagte Johnson weiter. Die neue Strategie der Regierung für das „Leben mit Corona“ setzt demnach vor allem auf Impfungen und Medikamente gegen Covid-19. Demnach soll ab dem Frühjahr den über 75-Jährigen und Risikopatienten eine weitere Auffrischungsimpfung angeboten werden.

Bis zum 1. April wird jedoch weiterhin empfohlen, bei einem positiven Test zu Hause zu bleiben. Ab diesem Zeitpunkt werden die kostenlosen Tests außer für ältere oder gefährdete Menschen aufgrund der hohen finanziellen Kosten abgeschafft. Ähnlich wie bei einer Grippe sollen Betroffene mit „Covid-19-Symptomen“ danach eigenverantwortlich handeln.

Großbritannien ist mit mehr als 158.000 Todesfällen eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder Europas. Die Zahl der Neuinfektionen ist zwar immer noch hoch, die Infektions- und Hospitalisierungsrate ist aber seit Jahresbeginn stark zurückgegangen. (afp)

Inzindez fällt auf 1306,8

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 125.902 Positivtests binnen 24 Stunden. Das sind 33.315 Fälle weniger als am Dienstag vor einer Woche, als 159.217 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz fällt auf 1.306,8 von 1.346,8 am Vortag.

306 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 121.603. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 13,76 Millionen Coronatests positiv aus. (rtr)

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