■ Nachgefragt: "Konsumtiv" ohne "p"!
Die Entscheidung ist gefallen: Das „p“ fällt weg, definitiv und endgültig. „Konsumtiv“ schreibt sich nicht „konsumptiv“: Das ist das letzte Wort der obersten deutschen Sprachinstanz zu einem Streit, der lange und heftig in der Bremer taz-Redaktion gewütet hatte.
Verwirrung hatte bei uns in der taz-Redaktion die Ankündigung von „konsumtiven“ oder eben „konsumptiven“ Kosten bei der Feilscherei um den Bremer Haushalt hervorgerufen. Der Rechtschreibeduden läßt das „p“ weg, doch im Fremdwörterduden ist der ominöse Buchstabe plötzlich wieder da. Auch Olaf Thyen von der Duden-Redaktion in Mannheim war erstmal ratlos: „Was ist denn da los?“ Nur eins weiß er: wenn es im Rechtschreib-Duden ohne „p“ steht, dann schreibt man es ohne „p“. Basta.
Woher die Verwirrung kommt, klärt dann ein Beitrag im „Sprachdienst“ der „Gesellschaft für die Deutsche Sprache“: das „p“, noch in der lateinischen Wurzel „consumptum“ angelegt, verschwand im Laufe der Sprachentwicklung durch die schwierige Lautfolge: „Bilabialer Nasal — labialer Verschlußlaut — dentaler Verschlußlaut, d.h. die bei „m“ leicht geschlossenen Lippen werden für das „p“ fest verschlossen und aufgesprengt, und darauf folgen für das „t“ sogleich ein neuer Verschluß zwischen Zunge und Zähnen und eine weitere Sprengung.“
Merken können wir uns das mit dem „p“ bei „konsumtiv“ einfach so: man hört es nicht, darum schreibt man es nicht. Das ist fast wie bei „prompt“ — nur andersrum.
Bernhard Pötter
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