Nachgefragt: VGB senkt Bus-Tarife
■ In Bremerhaven wird Busfahren billiger – trotz steigender Dieselpreise
Während die Fahrpreise in Bremen 2001 steigen, wird Busfahren in Bremerhaven billiger – bei Einzeltickets um zehn Pfennige. Die taz fragte den Vorstand der Verkehrsgesellschaft Bremerhaven, Karl-Heinz Witt, warum.
taz: Ihre Bremer Kollegen wollen im Januar die Ticketpreise spürbar erhöhen. Machen die irgendetwas falsch?
Karl-Heinz Witt: Nein. In Bremerhaven haben wir im Vergleich zu Bremen eine etwas andere Situation. Wir hatten bisher gleiche Tarife. Nun bietet aber Bremerhaven mit seinem Verkehrsnetz dem Fahrgast für den gleichen Preis erheblich weniger, und das haben wir auch an der Resonanz bemerkt: Wir haben Fahrgastverluste in Höhe von fünf Prozent gehabt und sind der Meinung, dass wir hier ein anderes Preis-Leistungs-Verhältnis haben müssen. Wir wollen ein Signal setzen, dass ÖPNV-Benutzung durchaus preiswürdig ist.
Das ist angesichts der aktuellen Kraftstoffpreise auch möglich.
Ehrlicherweise muss man sagen, dass zu dem Zeitpunkt, als die Fahrpreiskonzeption erarbeitet worden ist, diese exorbitant gestiegenen Treibstoffpreise noch nicht bekannt waren. Wir gehen jedoch davon aus, dass sich diese Spitzen, die wir im Moment haben, in einiger Zeit wieder glätten. Wir hoffen, dass Fahrgastgewinne letztlich zu höheren Einnahmen führen werden.
Hoffen Sie auch auf Autofahrer, die jetzt verstärkt auf den Bus umsteigen?
Wir hoffen darauf, dass zumindest gelegentlich Autofahrer sich des ÖPNV in Bremerhaven besinnen und nicht jede Fahrt innerhalb der Stadt mit dem Pkw erledigen.
Stichwort „Ökosteuer“ ?
Es ist für mich schon etwas schmerzlich, dass es politisch nicht gelungen ist, den an sich ökologisch sehr positiven ÖPNV von dieser Belastung auszunehmen. Aber das ist eine bundespolitische Entscheidung.
Die Ökosteuer hat an den gestiegenen Kosten nur einen geringen Anteil.
Das stimmt. Fragen: M. Haase
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