Nach der Revolution in Ägypten: Mubarak kommt im August vor Gericht
Wegen Mordes und Korruption muss sich der gestürzte ägyptische Staatschef vor Gericht verantworten. Auch seinen Söhnen Gamal und Alaa wird der Prozess gemacht.
KAIRO dapd | Der frühere ägyptische Staatspräsident Husni Mubarak muss sich ab dem 3. August wegen des Vorwurfs der Korruption und des Mordes an Demonstranten vor Gericht verantworten müssen. Das meldete die amtliche Nachrichtenagentur Mena am Mittwoch unter Berufung auf Justizkreise.
Der 83-jährige Mubarak wird beschuldigt, mit dem ehemaligen Sicherheitschef und weiteren Offizieren im Falle der tödlichen Schüsse auf Demonstranten während des 18-tägigen Aufstands gegen sein Regime konspiriert zu haben. Neben dem ehemaligen Präsidenten wird auch dessen beiden Söhnen Gamal und Alaa der Prozess gemacht. Mubarak, seinen Söhnen und seinem Geschäftspartner Hussein Salem wird vorgeworfen, ihre Macht missbraucht zu haben, um sich persönlich zu bereichern.
Bei den Protesten, die am 11. Februar zum Sturz Mubaraks führten, wurden nach Angaben der Regierung mindestens 846 Demonstranten getötet. Nach dem Sturz des Präsidenten zogen zehntausende Menschen auf die Straßen, um einen Prozess gegen Mubarak zu fordern.
Am Dienstag hatte ein von der Regierung beauftragter Ärzteausschuss mitgeteilt, Mubarak sei zu schwach, um bis zu seinem Prozessbeginn in einem Gefängnis untergebracht zu werden. Es bestehe die Gefahr, dass der frühere Staatspräsident einen plötzlichen Herzinfarkt erleide. Der Ärzteausschuss teilte in einem Bericht an den Generalstaatsanwalt zudem mit, Mubarak sei depressiv. Der ägyptische Expräsident befindet sich seit April in einem Krankenhaus im Badeort Scharm el Scheich in Gewahrsam.
Leser*innenkommentare
DrSeltsam
Gast
Seltsam, immer wenn die Verbrecher in den Knast sollen, geht es ihnen auf einmal schlecht. Dann sind sie noch depressiv. Tcha Mubarak. Als ich in Ägypten war, wurde ein junger Student von mir weggezerrt, weil er sich mit mir unterhielt. Auf einer Zugfahrt von Kairo nach Luxor. Es kamen 3 Männer, 2 davon mit ner KK und weg war er, der nette Student. Er wurde gedemütigt, bekam einen Sack über den Kopf und musste die Reise isoliert auf einem Platz im vorderen Wagon beenden.
Wie es ihm wohl ergangen ist. Das frage ich mich noch heute...15 Jahre später.
Null Mitgefühl. Für Dich wäre ein Arbeitslager bis ans Ende der Tage die einzige wahre Bestrafung, ebenso Dein Familienclan.
Ich hoffe Du lebst noch sehr, sehr lange.