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Nach der Räumung der Liebig 14Die Eine-Million-Euro-Frage

Ausschreitungen nach der Hausräumung sollen nach Medienangaben eine Millionen Euro Schaden verursacht habe. Dabei ist offen, ob die Summe niedriger oder höher liegt.

Weg war das Glas. Und wie teuer ist das nun? Bild: reuters, Tobais Schwarz

Die Million ist in Berlin eine beliebte Zahl. Bei Großveranstaltungen wird sie schnell als Besucherzahl genannt. Auch nach der Räumung des Hausprojektes Liebigstraße 14 steht sie im Raum: als Schaden, der durch die anschließenden Krawalle enstanden sei. "Fast eine Million Sachschaden", schrieb am Freitag der Berliner Kurier, "mindestens eine Million", heiß es gar in der B.Z. Beide beriefen sich auf Polizeipräsident Dieter Gliesch. Der hatte zuvor nur gesagt, er könne nicht ausschließen, dass der von Linksautonomen für den Fall einer Räumung angekündigte Millionenschaden eingetreten ist - weil niemand die genaue Summe kenne. "Es wird noch mindestens einen Monat dauern, bis man die Schäden verlässlich abschätzen kann", sagte ein Polizeisprecher am Freitag.

In der Nacht zu Donnerstag waren vor allem Schaufenster eingeworfen worden. Die Scheiben in der O2-World wurden beschädigt, ein BVG-Bus, mehrere Banken, Laternen, Geschäfte und Autos wurden in der Nacht zum Donnerstag angegriffen. Schon ein einfaches Schaufenster kostet rund 2.300 Euro. "Da haben wir bei einem Großkunden, bei dem wir 18 Scheiben ersetzen müssen, eine Rechnung von bis zu 50.000 Euro", erzählte Peter Jenk von der Glaserei Plickert. In Steglitz, wo in der Schloßstraße randaliert wurde, war Jenk für Kunden unterwegs. Dort seien am Donnerstag rund zehn Glaserfirmen tätig gewesen.

Bei Banken wird die Reparatur noch teurer, weil hier Spezialglas benötigt wird. "Aber auch Geldautomaten und Kontoauszudrucker wurden beschädigt", erzählt Sparkassen-Sprecherin Constanze Stempel. Den Gesamtschaden an den 14 angegriffenen Filalen kann sie noch nicht abschätzen.

Peanuts ist da fast eine entglaste Telefonzelle. Rund 200 Euro koste die Reparatur, so Telekom-Sprecher Georg von Wagner. Relativ glimpflich davongekommen ist auch die BVG. An dem attackierten Bus entstanden 5.000 Euro Sachschaden. Teuer wurden dagegen die Straßenlaternen in der Frankfurter Allee. 2.000 Euro kostet der Ersatz.

Verlässlich ist nur dies: Von den 82 in der Krawallnacht Festgenommen saß am Freitag nur noch einer hinter Gittern. Gegen acht weitere wurde zwar Haftbefehl wegen schweren Landfriedensbruchs erlassen, sie wurden aber von der Untersuchungshaft verschont.

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25 Kommentare

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  • HM
    Herr Meyer

    Aber es funktioniert doch, das "dezentrale Konzept"!

    Viel Aufwand, Schaden und Aufsehen verursachen und den Polizisten aus dem Weg gehen. Da ist ein Autonomer in U-Haft aber besser als ein schwerverletzter. Auch wenn Blut für die Berichterstattung der Medien wertvoller ist, vorallem wenn es aus Demonstrantengesichtern fließt. So aber wird der große Zusammenprall vermieden.Wie ich finde eine gute Alternative zum sich niederknüppeln zu lassen.

  • J
    Justav

    @Der Esel

     

    Ach so, 5 od. 6 bezahlte Idioten also...

    Sind es mal wieder die ANDEREN.

    Wir sind hier aber nicht in Kairo.

    Und Sie waren sicher in dieser Nacht nicht vor Ort. Anderenfalls würden Sie zumindest von 60 - 100 bezahlten Idioten sprechen.

     

    In Misskredit bringt sich die Szene selbst, wenn sie derartige Randale nicht verurteilt sondern sie durch z.T. abenteuerliche Aussagen zu rechtfertigen versucht.

  • E
    @Esel

    "Auch hat die Linke Szenen immer angegeben nur Ziele anzugreifen die nicht den kleinen OttoNormalVerbraucher treffen. Dabei, nur mal ein Gedankenspiel, kann man die gesamte Szene super in Misskredit bringen in dem Mann 5 od. 6 bezahlte Idioten hinschickt..."

     

    Das glaubst du doch selbst nicht, oder. Erstens haben die Kids garnicht die geistige Reife, zu erkennen, wer am Ende einen Schaden trägt. Zweitens haben die schon bei der Demo soviel Adrenalin und Alkohol im Hirn, dass sie garnicht mitkriegen, was sie hinterher kaputtschlagen. Und drittens musst du nur mal auf dem L14 Soliblog nachschauen. Da wird stolz das Foto eines zerstörten BVG Ticketautomaten präsentiert. Mal abgesehen davon, dass so ein Ding bestimmt auch versichert ist, was glaubst du wohl, wen am Ende Kosten der BVG treffen?!! Aber wahrscheinlich wird der L14 Blog ja auch nur von versteckten Agenten der Polizei betrieben. Wahrscheinlich gibt es garkeine linksextreme Szene in Berlin. Da steckt die Springer Presse und der Staatsschutz dahinter. Alles klar Esel.

  • B
    Berliner

    @Esel

    "womit Berlin schonmal locker über einer Million ausgegeben haben dürfte auch ohne die Randale....."

     

    Also nachdem ich diese schwarz uniformierten Horden aus nächster Nähe sehen durfte und mich das sehr stark an die Erzählungen meiner Großeltern aus dem Berlin der 30er Jahre erinnerte, würde ich sagen: gut investiertes Geld! Ich bin froh, dass mich meine Stadt vor solchen Menschen schützt.

  • E
    @Esel

    Unsinn, natürlich deckt die Gebäudeversicherung jede Form von Vandalismus ab.

     

    Und natürlich ist es in einer Demokratie großartig, dass der Steuerzahler den Polizeieinsatz zahlt. Stell dir vor, bei dir zu Hause wird eingebrochen und du sollst die Fahndung nach den Tätern bezahlen, weil der Steuerzahler nicht belastet werden soll.

     

    Mit einem hast du Recht: Jede Werbung ist gute Werbung. Was da gerade passiert ist, wird garantiert ne Menge junges Publikum (manche nennen sie Wochenend-Sauf-Touristen) anziegen, die sich nachmittags die "coolen Besetzten Häuser" ansehen um dann später in der Simon-Dach-Straße Coctails zu schlürfen.

  • DE
    Der Esel

    Soweit ich weiß zahlen viele Versicherungen bei politischen Straftaten nicht, oder täusche ich mich da?

     

    Auch hat die Linke Szenen immer angegeben nur Ziele anzugreifen die nicht den kleinen OttoNormalVerbraucher treffen. Dabei, nur mal ein Gedankenspiel, kann man die gesamte Szene super in Misskredit bringen in dem Mann 5 od. 6 bezahlte Idioten hinschickt die kleine Geschäfte und Kleinwagen angreift, ich glaube diese Möglichkeit sollte man zumindest bedenken!

     

    Und zum letzten eine Weisheit aus dem Wirtschaftsunterricht meiner Schule:

    Jede Werbung ist gute Werbung.... vor der Randale hat nicht mal ganz Berlin gewusst worum es bei der Räumung geht... nun weiß es ganz Deutschland....

    Einen Teil der Schuld trägt also die Sensationsgier der Medien!

    Einen anderen sicherlich die Politik die sich nur scheinbar um Lösungen bemüht frei nach dem Motto: Möchtest du lieber in den Kopf oder ins Herz geschossen werden? Wie du willst gar nicht... aber ich hab dir doch die Wahl gelassen

     

    Bitte verstehen sie mich nicht falsch. Ich kann und will diese Gewalt nicht gutheißen. Auf der anderen Seite kann ich sie aus bestimmten Gesellschaftlichen Aspekten aber auch nicht verurteilen.

     

    Mal ganz abgesehen davon veranschlae ich jetzt mal pro Polizist 50 eu am Tag (was günstig gerechnet ist und realistisch da es sich bei den Berliner um Überstunden handelt die ja irgendwann bezahlt werden müssen). Dann hätten wir also 50 * 2500 = 125.000 das mal mehrere Tage (ich geh mal von 5 aus) macht dann 625 000 Euro. Und ich glaube das diese Zahlen sehr niedrig angesetzt sind... dazu kommen Sprit, Kost und (bei Hundertschaften von Außerhalb) Logie, womit Berlin schonmal locker über einer Million ausgegeben haben dürfte auch ohne die Randale......

     

    nur mal so vllt. sollte man Herr Beulkert und Herr Thöne die Rechnung schicken und vorher nen Kostenvoranschlagen dann hätten se sich überlegt ob se räumen lassen.... aber nein wir leben ja in Deutschland und hier wird alles auf den kleinen Steuerzahler abgewälzt... schon toll so eine Demokratie "ironie"

  • B
    Bonny

    Selber Schuld. Wäre nicht geräumt wurden wäre nie was passiert. Wie heißt es so schön "Nehmt ihr uns die Häuser ab machen wir die City platt" ;)

  • P
    pah!

    es gibt ja noch Idioten die die Summe von 1 Million als Sieg oder ähnliches darstellen...ich frage mich wie denn der Unterschied zwischen den Zerstörungen die jedes Wochenende in den ostberliner Plattenbaugebieten passieren( vor meiner Haustür jedes We Telefonzellen Haltestellen etc.) und den teilweise nur sinnlosen Aktionen (mit gleichen Zielen) in Zusammenhang mit der Räumung passierten zu sehen ist? von selbstkritischem Handeln kann wohl keine Rede sein wenn auch Militanz durchaus sinnvoll sein kann wie man letztes Jahr in Dresden sehen konnte (zumindest nach meiner Meinung)...aber die ostberliner Randbezirke interessieren ja die "hippe" friedrichshainer Szene die es in 10 oder mehr Jahren sowieso nicht mehr geben wird sowieso nicht...

  • B1
    Beliebigstraße 15

    Dann haben die Randalierer doch wenigstens das Wachstum angekurbelt, die Schäden sind doch super für das BIP!!! Medaille von der FDP erbeten.

  • T
    @tageslicht

    Naja, die Versicherungsgesellschaften teilen das ganze Land in Risikogebiete ein. Ob nun Gebäude- oder Vollkaskoversicherung: Wenn das Risiko in einer Stadt statistisch gesehen besonders hoch ist, zahlen eben alle mehr. Der Schaden verteilt sich also schon auf alle. So blöd es klingt, aber aus Versicherungssicht ist 1 Mio. Peanuts. Man stelle sich nur mal ein Unwetter oder Flugzeugunglück vor. Da gehen die Schäden in die Hunderte Mio.

     

    Die einzigen, für die es persönlich richtig teuer wird, sind die neun Autonomen, die einen Haftbefehl bekommen haben. Die können jetzt hoffen, dass ihre "Genossen" beim Spenden für Anwalt, Gericht und Schadenersatz genauso aktiv sind wie beim "Demonstrieren".

  • WI
    wenn ich das so lese hier

    dann denke ich, da muss noch viel mehr zu bruch gehen bis hier ein paar leute mal wach werden.

     

    lauter lampenputzer hier...

  • T
    tageslicht

    @ kühler Rechner:

     

    Naja, ganz so ist es ja auch nicht. 1. betreffen nur ein Bruchteil der Schäden Landeseigentum, so dass hier nicht alle Berliner zahlen und 2. erhöhen Versicherungen auch schnell ihre Prämien, wenn sie merken, dass ihre Kunden bevorzugt Opfer solcher Anrgiffe werden, so zum Beispiel bei Banken. Insofern tut das den Banken schon weh.

     

    Trotzdem halte ich von solchen blindwütigen Zerstörungsangriffen wenig. Klar hat sich da auch die Ohnmacht und der Zorn der Demonstrierenden widergespiegelt, aber eine politische Message kann ich hinter den Angriffen nicht erkennen. Im Gegenteil, durch solches Verhalten wird rechten Hetzmedien wie der BILD und entsprechenden Politikern in die Hände gespielt, die nach ihrer Forderung nach strengerer Überwachung der linken Szene in der Bevölkerung künftig auf mehr Gegenliebe stoßen dürften.

  • KR
    kühler Rechner

    Mal abgesehen davon, dass die Sachschäden größtenteils durch Versicherungen abgedeckt sein dürften, ist es rein ökonomisch betrachtet ein extrem schlechtes Geschäft für die Autonomen.

    Polizeieinsätze hat noch nie das Kriminalitätsopfer bezahlt und wird es auch nie. Der Spekulant ist also fein raus. Das heißt, am Ende zahlen 3,5 Mio. Berliner 1 Mio. EUR, also rund 30 cent pro Person. Kann, glaube ich, jeder gut verkraften.

    Dagegen stehen ein paar Haftbefehle und mindestens ein Autonomer, der erst mal ne Weile in U-Haft schmort. Jeder von den Angeklagten darf jetzt ordentlich für Anwalts- und Gerichtskosten sparen bzw. auf Spenden von den Genossen hoffen. Unterm Strich (den Freiheitsentzug mal ausgenommen) auf jeden Fall deutluch mehr als 30 Cent pro Autonomer.

    Na ja, im Rechnen waren die wohl noch nie besonders gut.

  • T
    Toni

    Ohne Abriss kann auch niy neues entstehen. Aber anscheinend ist für einige Tazleser das Leben noch nicht teuer genug, das Elend 3 Straßen weiter noch nicht nah genug um endlich wieder selbst den Hintern hoch zu kriegen und mit dem System schluss zu machen.

  • A
    Anonym
  • U
    Unterbevölkerung

    Liebe® "Überbevölkerung", Du solltest Kommentare nur verfassen wenn Du ausgeruht und nüchtern bist.

    Falls Du Werkt aus eine Besprechung Deines "Werkes" legst:

    "Teutonenland" (sic!) soll wohl die BRD sein oder redest Du von Jütland und seinen (jetztigen) Bewohnern?

    Was ist eine "Überbevölkerung"? Etwa so etwas wie ein überflüssiger, störender und damit zu eleminierender Teil der Bevölkerung? Na na, da stehst Du aber ganz schön in der Faschoecke.

    Durch die Verwendung des zur ständig angeführten linken Floskel verkommenen Begriffes "imperialistisch" erhält der Satz auch keinen Sinn zumal die "3. und 4. Welt" (sic!) nicht den Lebensunterhalt der Industrienationen bezahlt.

    Nein, nicht die "45 Millionen Autofahrer" sondern die gesamte Weltbevölkerung sind Serienmörder (nicht "Massenmörder" zur das ständig ausatmen von CO2. Was bitte ist "Klimaschande" (sic!)?

    (Blut-Rassen-Klimaschande?)(SCNR)

  • G
    grafinger

    Wie die kleinen Kinder, die das ausgeliehene Spielzeug zurückgeben müssen. Da wird dann auf den Boden gestampft und gebrüllt: "Dann mach' ich Euch was kaputt!"

    Nur nennt die ach so sozialkompetente Linke das "selbstkritische Gewaltanwendung".

    Und in diesem Forum wird dann lang und breit über die "Gewalt der anderen" herumschwadroniert um das infantil-destruktive Verhalten der "Protestierer" zu rechtfertigen und die Schuld "natürlich" den "anderen" zuzuweisen.

     

    Es ist ja soo intelligent, Bushäuschen, Ampelanlagen und Geschäfte zu zerstören. Und es ist nicht minder "intelligent", das auch noch zu rechtfertigen.

  • G
    Georg

    Nach den bisherigen Meldungen alleine der letzten Tage könnte ich mir vorstellen, dass Beulker Dauerkunde beim Glaser wird, vielleicht gibts bald Abos? Wir werden es sicher hier lesen oder auch via Twitter.

  • Q
    Quietscheente

    Eileen und Vonne, ich geb euch beiden Recht. Er müsste es bezahlen, er wusste ja auch ganz genau was er da damals gekauft hat. Ich finde es eine Schweinerei wie alle auf den Bewohnern rumhacken, ohne Liebig und andere würde Berlin nicht mehr Berlin sein sondern nur stumpf und still! Dann kommt keiner mehr und schaut sich die Stadt an! Spannende Städte in denen was los ist sind viel anziehender als eine Stadt, die nur aus Bonzen besteht.

    Das haben wir nun von der doch ach so umjubelten Privatisierung.

  • C
    constance

    ich schlage vor, dass die ehemaligen bewohner von liebig 14 demnächst plattenbauten in hellersdorf besetzt...das würde doch diesen stadtteil unheimlich beleben und ihn zum nächsten "in" spot für die linksalternative szene machen.

  • B
    Überbevölkerung

    Teutonenland besteht zum überwiegenden Teil aus imperialistischer Überbevölkerung, die auf Kosten der 3. und 4. Welt lebt und noch nicht mal eigene Rohstoffe besitzt, um ihren dadurch gestohlenen Reichtum anzuraffen. Allein die 45 Millionen Autofahrer sind Massenmörder durch Klimaschande.

  • A
    Alekto

    Ihr habt in Berlin noch richtige Telefonzellen??? Ihr glücklichen!!!

     

    Ich hätte Glaser in Berlin werden sollen... lustigerweise ist auch mein Kontrollwort unten "Glas" *g*

  • V
    Vonne

    Die Kosten sollte der Hauseigentümer tragen, der verdient schließlich bald genug, wenn er sein tolles Haus luxus saniert hat. Dafür scheint er ja auch Geld zu haben.

     

    Fein auch, dass er offiziell keine Antworten darauf gibt, was er nun mit dem Haus vorhat. Wer auch peinlich nach dem Aufstand zu antworten "Natürlich Kohle machen!"

  • EB
    Eileen B.

    Berlin schafft sich ab !!!

     

    Und dass nicht, weil hier Menschen mit Migrationshintergrund leben, sondern weil kein Raum für Subkultur, Kreativität, Wohnprojekte, Bäume und ein friedliches miteinander in der Nachbarschaft gelassen wird. Friedrichshain verfällt zunehmend dem Kapitalismus, das fängt bei illegalen Räumungen an, bei denen Menschen ihr Dach über dem Kopf verlieren, weil Ihr Haus nicht ins Stadtbild passt und hört beim Projekt Media Spree auf.

     

    Wo zu gab es den Bürgerentscheid? 87 Prozent der Friedrichshainer/innen und Kreuzberger/innen haben sich dagegen ausgesprochen, aber wen interessiert das schon!? Wer keinen Benz fährt, nicht Prada oder Armani trägt, keine eigene Firma, wie die äußerst fragwürdige LILA GBR besitzt und nicht in einem Loft wohnt, passt anscheinend nicht ins Stadtbild und das ist nicht nur der Anfang vom Ende!

     

    Das ist das Ende einer Stadt die weltweit, hohes Ansehen genießt und all die Dinge zerstört die sie eigentlich ausmacht, nämlich Ihre Vielfalt!!! Freiheit für die Liebig14 und alle anderen bedrohten Wohnprojekte!!!

     

    Die im Artikel erwähnte 1 Million hätte sich die Stadt sparen können, wenn sie sich einmal hinter seine Bürger gestellt hätte. Statt dessen lässt sie eine illegale Räumung zu (gegen keine der geräumten Personen lag ein Vollstreckungstitel vor und ein Gerichtsurteil, welches 2008 besagte, dass Personen gegen die kein Räumungstitel vorliegt, von der Räumung auch nicht betroffen sind und dem nach der Verein Liebig 14 e.V. niemals hätte geräumt werden dürfen!)

     

    Es ist traurig mit ansehen zu müssen wie Menschen ihr Haus verlieren, welches sie als Leer stehende Bruchbude bezogen und es mit Ihrem eigenen Schweiß und Ihrem eigenen Blut saniert und renoviert haben.

     

    Der 02.02.2011 war ein schwarzer Tag für Berlin und die Regierung, die mal wieder deutlich machte, dass in einem kapitalistischen Rechtsstaat kein Platz für Menschen ist, für die Geld nicht der Nabel der Welt ist, sondern Werte wie Freiheit, die Familie und ein entspanntes Zusammenleben mit allen Nachbarn ganz oben auf der Liste stehen!!!

     

    Schande über diese Stadt, denn Berlin schafft sich ab...

  • J
    JaneO

    Hat da vielleicht wieder einmal der Glasermeister seine Lehrlinge los geschickt?