Nach den Protesten in Bahrain: Vier Schiiten zum Tode verurteilt
Wegen Mordes an zwei Polizisten während der Proteste im März sind vier Schiiten von einem Militärgericht in Bahrain zum Tode verurteilt worden. Drei weitere bekamen lebenslänglich.
DUBAI afp | Im Golfstaat Bahrain sind vier Schiiten wegen Mordes an zwei Polizisten während der Proteste im März zum Tode verurteilt worden. Drei weitere Schiiten wurden im selben Prozess vor einem Militärgericht zu lebenslanger Haft verurteilt, wie die amtliche Nachrichtenagentur BNA am Donnerstag meldete. Es handelte sich um die ersten Todesurteile gegen Oppositionelle seit der blutigen Niederschlagung der Proteste gegen das sunnitische Königshaus der El Chalifa Mitte März.
Den Männern wurde in dem am 17. April eröffneten Prozess der Mord an zwei Polizisten vorgeworfen, die während der Proteste gemeinsam mit zwei weiteren Beamten von zwei Autos überfahren worden waren. Nach Angaben von BNA hatten die Angeklagten Zugang zu Anwälten und ihren Familien. Demnach können sie Berufung gegen das Urteil einlegen. Der frühere Abgeordnete der schiitischen Oppositionsbewegung El Wefak, Matar Matar, sagte jedoch, das Verfahren könne nicht in Revision gehen, da das Urteil von einem Militärgericht verhängt wurde.
Die Behörden hatten am Mittwoch mitgeteilt, dass 405 Häftlinge, die während der Proteste festgenommen worden waren, vor Militärgerichte gestellt würden. Weitere 312 Gefangene seien freigelassen worden.
Nach offiziellen Angaben kamen bei den wochenlangen Protesten 24 Menschen ums Leben. Weitere vier Menschen starben anschließend in Haft. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International prangert Folter und Misshandlung von Gefangenen in Bahrain an.
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