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Nach dem ANC-Sieg feiert Südafrika seine Freiheit

■ Rechte Weiße lehnen Regierungseintritt ab

Johannesburg (dpa/taz) – In der neuen südafrikanischen Nationalversammlung wird der Afrikanische Nationalkongreß (ANC) von Nelson Mandela möglicherweise über eine Zweidrittelmehrheit verfügen. Bei der extrem langwierigen Stimmenauszählung nach den ersten freien Wahlen in Südafrika bewegte sich der ANC gestern mit rund 62 Prozent knapp unterhalb dieser magischen Grenze und konnte mit etwa 250 der 400 Sitze rechnen. Die Nationale Partei (NP), für die Staatspräsident Frederik W. de Klerk bereits die Niederlage eingeräumt hat, stand bei 22,4 Prozent. Am vierten Tag der Auszählung waren erst etwa 55 Prozent der Stimmen ausgewertet. Das Endresultat wird nicht vor heute erwartet.

Sollte der ANC eine Zweidrittelmehrheit erreichen, kann er theoretisch allein über die endgültige Verfassung bestimmen. Mandela hat aber zugesagt, daß er die jetzt geltende Übergangsverfassung auch dann nicht grundlegend verändern werde. Alle wesentlichen Parteien, ob sie über oder unter fünf Prozent der Stimmen erhalten haben, will er in die Regierung einbinden – von der noch dem bewaffneten Kampf verpflichteten schwarzen „Azanischen Volksorganisation“ (Azapo) bis hin zur rechtsextremen weißen „Freiheitsfront“. Deren Führer, General Constand Viljoen, hat jedoch bereits abgelehnt und gesagt, er wolle seine Energien lieber darauf konzentrieren, in Südafrika „einen Platz“ für die Buren zu finden.

Am Freitag wird das neugewählte Parlament in Kapstadt zusammentreten und Mandela zum Staatspräsidenten wählen. Nachdem Mandela am Montag abend den Wahlsieg des ANC verkündet und Noch- Präsident de Klerk die Niederlage seiner Partei eingestanden hatte, feierten Millionen Südafrikaner in der Nacht die Befreiung ihres Landes von der Apartheid. Berichte aus Johannesburg und Soweto Seite 8

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