Nach Vorwürfen der sexuellen Belästigung: Indischer Minister tritt von Amt zurück
Mehrere Frauen beschuldigen einen Staatsminister im Außenministerium, sie in seiner Zeit als Chefredakteur belästigt zu haben. Den Staatsposten gibt er nun ab.
NEU DELHI ap | Ein indisches Regierungsmitglied ist unter Vorwürfen sexueller Belästigung von mindestens 15 Frauen zurückgetreten. M.J. Akbar, bisher Staatsminister im Außenministerium, sagte am Mittwoch, er werde „falschen Anschuldigungen“ als Privatperson entgegentreten.
Der Stein kam ins Rollen, nachdem Akbar am Montag gegen seine erste Beschuldigerin, die Journalistin Priya Ramani, eine Verleumdungsklage eingeleitet hatte. Daraufhin veröffentlichten 20 weitere Frauen eine Erklärung, in der sie anboten, vor Gericht gegen ihn wegen ähnlicher Vorkommnisse auszusagen.
Alle Fälle sollen sich in seiner Zeit als Chefredakteur bei Zeitungen in Kolkata und Neu Delhi bis 2016 ereignet haben. Vor zwei Jahren trat der 67-Jährige in die Regierung von Premierminister Narendra Modi ein.
Die MeToo-Bewegung hat in den vergangenen Wochen auch Indien erreicht. Viele Schauspielerinnen und andere Künstlerinnen gingen in sozialen Medien mit Vorwürfen sexueller Belästigung und Nötigung durch Vorgesetzte und Kollegen an die Öffentlichkeit.