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Nach Urteil in RusslandWas Pussy Riot im Straflager erwartet

Zwei Jahre Straflager – das Urteil gegen drei Musikerinnen von Pussy Riot ruft immer noch Proteste hervor. Und was genau erwartet sie in einem Straflager?

Die Proteste wegen des Pussy-Riot-Urteils halten an. Bild: reuters

MOSKAU taz | „Die Atmosphäre ist unerträglich. Überall Willkür und Gewalt. Wenn du hier jemals wieder herauskommst, bist du todkrank, physisch und psychisch“, sagt eine Lagerinsassin über die Lebensbedingungen im russischen Strafvollzug. Die TV-Dokumentation ist erst vor kurzem entstanden.

Die Bilder, die sie beschreibt, hätten indessen auch vom Fürsten Pjotr Kropotkin stammen können. Vor 150 Jahren schon klagte der adlige Anarchist, Russlands Gefängnisse seien „vom Staat unterhaltene Verbrecherhochschulen und Brutstätten physischer und moralischer Verkommenheit“. Mit dem Beitritt zum Europarat 1996 übernahm Russland die Verpflichtung, den Strafvollzug zu reformieren.

Fortschritt ist zwar zu erkennen, bürokratische Hürden und kulturelle Widerstände stehen jedoch einem grundsätzlichen Umbau des Systems nach wie vor im Wege. Ob die Frauen der Punkband Pussy Riot die zweijährige Haft in einer Strafkolonie, zu der sie ein Moskauer Gericht am 17. August verurteilte, antreten müssen, steht noch nicht endgültig fest.

Die Anwälte der Aktionskünstlerinnen wollen in den nächsten Tagen in Berufung gehen. Die höhere Instanz muss den Fall innerhalb eines Monats klären. So lange bleiben die Frauen noch im „Isolator SISO Nummer 6“, dem Untersuchungsgefängnis in Moskau. Dort gehe es den Punkerinnen gut, schrieb das Boulevardblatt Moskowski Komsomolez. Die jungen Frauen hätten den Status von VIP-Häftlingen und müssten die Zelle nur mit jeweils noch einer Insassin teilen.

Diese seien von der Gefängnisleitung auf Verhalten und Bildungshintergrund geprüft worden. Die widerspenstigen Feministinnen können dort Sport treiben, fernsehen, den Schönheitssalon aufsuchen oder sich massieren lassen. Das klingt fast wie ein Wellness-Aufenthalt und nicht nach russischer U-Haft, wo sich die Delinquentinnen sonst eher unfreiwillig auf die Füße treten.

In der Strafkolonie

Bestätigt das Moskauer Stadtgericht das Urteil, müssen die Inhaftierten nach spätestens zwei Wochen in eine Strafkolonie verlegt werden. 35 Straflager für Frauen gibt es, verteilt über ganz Russland, wo an die 60 000 Frauen zurzeit einsitzen. Das sind etwa fünf Prozent aller Gefangenen.

Im Unterschied zu Männern werden Frauen häufig in Kolonien untergebracht, die von Familie und Wohnort weit entfernt sind. Grund dafür sei die geringere Zahl an Frauenlagern. Wegen der höheren Straffälligkeit von Männern gebe es für sie auch in jedem russischen Verwaltungsgebiet eine Kolonie. Zumindest ist das die offizielle Erklärung der Justizbehörden.

Musikerinnen geflohen

Zwei Mitglieder von Pussy Riot sind nach Angaben der Gruppe aus Russland geflohen. Den beiden von der Polizei gesuchten Frauen sei es gelungen, das Land zu verlassen, berichtete die Band am Sonntag bei Twitter. Sie wollten nun Kontakt zu ausländischen Feministinnen suchen, um weitere Aktionen vorzubereiten.

Nichtregierungsorganisationen, die sich um Gefangene kümmern, verweisen unterdessen darauf, dass die russische Justiz mit Delinquentinnen grundsätzlich härter und strenger verfahre als mit Männern. Frauen erhalten für die gleiche Tat oft auch ein höheres Strafmaß. Dafür verantwortlich seien vor allem Richterinnen, die Geschlechtsgenossinnen besonders verachteten und abstrafen wollten. Die Justiz gilt als Frauendomäne.

Wenn Frauen fernab von Familie und Freunden untergebracht werden, hat das für die meisten schwerwiegende Folgen: Nach einigen Jahren verlieren die Insassinnen den Kontakt zur Außenwelt, Wiedereingliederung ist dann kaum noch möglich. Das Ziel des russischen Strafvollzuges hat sich seit Jahrhunderten nicht verändert. Im Mittelpunkt steht die Bestrafung, nicht der Mensch.

Lagersystem „Sona“

Die Punkerinnen wurden zu Lagerhaft unter „gewöhnlichen Bedingungen“ verurteilt. Das System verfügt auch über Kolonien mit strengen oder geringeren Auflagen. In einem sind sich die Einrichtungen jedoch alle gleich. Überall beklagen sich die Frauen über die hygienischen Verhältnisse. Nur einmal in der Woche dürfen Gefangene ein Bad nehmen. Für heißes Wasser müssen sie selbst sorgen.

Die Regeln des Lagerlebens nehmen auch keine Rücksicht auf psychische und physische Bedürfnisse von Frauen. Der Knast ist eben eine Männerdomäne. Sogar in der Gesundheitsversorgung spiegelt sich das wider: In 59 Kolonien werden Männer gegen Tuberkulose behandelt, Frauen hingegen nur in einer.

Etwas nachsichtiger geht der Strafvollzug indes mit jungen Müttern um. In 13 Lagern dürfen Kleinkinder bis zum dritten Lebensjahr bei ihren Müttern in separaten Häusern bleiben. Danach müssen die Frauen zurück in die Baracken, in denen bis zu 70 Gefangene in einem großen Raum schlafen. Die Kinder kommen dann in ein Heim oder zu Angehörigen. „Sona“ – Zone – nennen Russen dieses Lagersystem ehrfürchtig. Generationen wurden darin verschlissen.

Fahndung und Proteste

Russlands Ermittler lassen indes nicht locker. Nach dem Prozess gegen die drei Frauen fahndet die Polizei nach weiteren Bandmitgliedern. An dem Punkgebet der Künstlerinnen in einer Moskauer Kirche waren noch zwei andere Aktionskünstlerinnen beteiligt. Die Polizei sucht überdies auch nach Helfern, die das Video ins Netz stellten. Durch zahlreiche spontane Aktionen ist das Umfeld der Sympathisanten inzwischen aber unübersichtlich geworden.

Im sibirischen Krasnojarsk überklebten Künstler zwei Straßenschilder und benannten sie nach Nadja Tolokonnikowa und den beiden anderen Verurteilten. Am Samstag fand dort eine Aktion statt, an der mehr als hundert Personen teilnahmen, die sich den Mund zugeklebt hatten. Auch in anderen russischen Städten riefen Gleichgesinnte zu spontanen Protesten auf.

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32 Kommentare

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  • H
    Hendrix

    Benz, nun die Antwort gebe ich Ihnen gern: Ich habe zwar viele Phrasen von Ihnen gehört, aber keinerlei Argumente. Nichts als den Versuch, die Diskussion zu verwässern.

     

    Wenn die Schlüsselpositionen im Putin-Regime von Ex-KGB-Leuten besetzt sind, also von der Prätorianergarde des kommunistischen Regimes, warum sollten wir dann noch nach leitenden KP-Angestellten suchen, gar Komsomol-Funktionären? Warum nicht gleich nach Lenin-Pionieren? Anstatt die traurige Realität im Putin-Staat anzuerkennen, eiern Sie hier rum, versuchen das Thema immer weiter zu verwässern. Ihr "Vorangehen mit gutem Beispiel", indem Sie auf die Komsomol-Mitgliedschaft ausgewählter Oppositioneller verweisen, war dann wieder mal ein weiterer Tiefpunkt - ein plumpes Ablenkungsmanöver ohne jeden Bezug zur Diskussion. Bei solcher Art von "Argumentation" kann es natürlich nie zu einem Ergebnis kommen. Der Fakt aber bleibt nunmal: Das Putin-Regime ist von Ex-Kommunisten dominiert.

     

    Und so geht es ewig weiter in Ihrer absurden Diskussion: Die Präsidentenwahl, oder Wahl des Generalsekretärs, von Ihnen populistisch als "Volkswahl" bezeichnet, soll sich in einem totalitären Staat von der Wahl von Parteien unterscheiden? Warum eigentlich? Die Wahlen waren so oder so gefälscht, in der UdSSR wie im Putin-Staat. Absurd derartige Bagatellen als Differenzen auszugeben. Auch stimmt die KP in allen wichtigen Punkten mit der Regimepartei Einiges Russland, dass es auch mal Abweichungen gibt, ändert nichts am Kern des Problems. Auch dass Sie nicht den Unterschied zwischen Staatseigentum und Staatsquote kennen, zeugt lediglich von Ihrem ökonomischen Unwissen, machen Sie sich kundig. Usw. Usw.

     

    Es bleibt wieder einmal festzuhalten, Benz, dass man mangelnde Argumente nicht mit Unmassen von unwesentlichen Fakten zuschütten kann. Wer so armselig argumentiert wie Sie wird sich immer in seiner Meinung bestätigt fühlen. Dogmatismus statt Denken! So wie es Ihr Idol Putin verlangt.

  • B
    Benz

    @Hendrix

    1. Sie konnten kein einziges Regierungsmitglied nennen, welches in leitender Stellung Mitglied der KP war. Ich will Ihnen die Aufgabe noch einfacher machen: Sie dürfen nun auch Regierungsmitglieder nennen, die im Jugendverband der KP (Komsomol) eine leitende Stellung innehatten. Oder solche, die bloss auf regionaler Ebene (obkom) einen Posten in der KP innehatten. Oder solche, die im KGB eine bedeutende Stellung, verstanden als Posten in der Zentralverwaltung, innehatten.

     

    Ich will, wie schon so oft, mit gutem Beispiel vorangehen und Ihnen zeigen, wie man Fakten in die Diskussion einbringt: Ihr Held, der Revolutionsführer Kasparow, war einst Mitglied im ZK des Komsomol, d.h. ein führendes Mitglied des kommunistischen Jugendverbandes. Und noch was: Auch Chodor, ein anderer Ihrer Helden, sass in seiner Jugend im ZK des Komsomol. Vielleicht ist nicht die Regierung, sondern viel eher die ausserparlamentarische Opposition kommunistisch geprägt?

     

    2. Wahlen gab es auch zu Sowjetzeiten, das stimmt. Aber nur Parlamentswahlen. Noch immer warte ich darauf, dass Sie mir einen sowjetischen Generalsekretär nennen, der sich wie Putin Volkswahlen stellte.

     

    3. Sie behaupten immerhin nicht mehr, dass die KP ''immer'' mit der Regierungspartei stimme. Sondern räumen mittlerweile ein, dass es ''gelegentliche Abweichungen'' gibt. Schauen Sie sich mal die Abstimmungsstatistik in der Duma an (auf der Seite der Duma publiziert. Eine weitere Statistik finden Sie auch auf smolin.ru).

    Dort ist nach Fraktionen aufgezeigt, welche Partei wie stimmt. Schauen Sie sich das an und danach sagen Sie mir, ob die KP wirklich nur ''gelegentlich'' gegen die Regierung stimmt.

    (Mein Gott, komme mir vor wie ein Primarschullehrer. Muss ich Ihnen wirklich alles vorbeten??)

     

    4. Staatseigentum

    Die Definition (Vergleichsbasis, Berechnung) der Kennziffer ''Staatseigentum'' ist mir unbekannt. Bitte werden Sie da genauer. Gerne dürfen Sie mir für DE und RU die jeweilige Ziffer nennen, und dann vergleichen wir mal.

    Unterdessen habe ich für Sie die Staatsquoten (Anteil der Staatsausgaben am BIP) von DE und RU herausgesucht: DE 43.2%, RU 29.6% (Quelle: CIA-Factbook). Jetzt die grosse Preisfrage an Sie: Welcher von beiden Staaten ist nun kommunistischer?

     

    5. Kruzifixe

    Uralte Position der CDU. Mit anderen Worten, die CDU liegt schon seit Jahrzehnten ganz auf katholischer Linie.

    Die Grundstücke, die der russ. Staat der Orthodoxen Kirche ''zuschanzt'', wurden einst von den Bolschewiki beschlagnahmt und verstaatlicht. Jetzt werden diese Verstaatlichungen rückgängig gemacht und das Land den rechtmässigen, vorrevolutionären Eigentümern zurückgegeben. Sie möchten also die Verstaatlichungen der Bolschewiki beibehalten? Obwohl Sie dem russ. Staat vorwerfen, er habe zuviel Staatseigentum? Naja, Sie lesen ja auch die Prawda...

     

    6. Meinungsfreiheit der Geistlichen

    Und ob dies eines Kommentares bedarf. Sie sind also tatsächlich der Meinung, dass Geistliche keine politischen Rechte hätten, und das für sie die Meinungsfreiheit nicht gilt?

     

    Hendrix, bin sehr gespannt auf Ihre Antwort. Ja, ich kann mir schon vorstellen dass es intellektuell etwas anstrengender ist, sich mit Fakten und Argumenten auseinanderzusetzen als Phrasen und Worthülsen zu wiederholen. Aber ich denke, die geforderte intellektuelle Anstrengung ist sehr nützlich, macht aus einem Medienkonsumenten einen denkenden Menschen.

  • H
    Hendrix

    Benz, auch wenn Sie Ihre Argumente gern als überzeugend gepriesen sehen möchten, so kommen diese letztlich nie über dogmatische Putin-Propaganda hinaus. Sie sind nicht eigenständig und deshalb durchsichtig. So auch hier.

     

    Das russische Regime wird von alten KGB-Kadern dominiert, das aber waren die übelsten Vertreter des kommunistischen Sowjetsystems. Angefangen bei Putin über den Chef der Präsidialverwaltung Iwanow, Vize-Ministerpräsident Setschin, der den Energiesektor kontrolliert, der Rüstungschef Tschemesow, den FSB-Chef Bortnikow sowieso, usw. Selbst der liebe Patriatch Kirill hat sich als KGB-Informant verdingt.

     

    "Wahlen" gab es zu Sowjetzeiten durchaus und auch die Ergebnisse waren den heutigen in RU sehr ähnlich: Die KPdSU hat sich unter Leitung Ihres Generalsekräters regelmässig Wahlen gestellt. Auch der Ausgang war immer schon vorher klar, nicht anders als heute.

     

    Dass die KP zumeist mit Einiges Russland stimmt, steht nicht in Widerspruch zu gelegentlichen Abweichungen. Und auch die Gouverneurswahlen wurden ja wieder eingeführt.

     

    Weiterhin verwechseln Sie Staatseigentum mit Staatsquote. Ich sprach von der Erhöhung des ersteren, die den Putin-Staat immer stärker zum Eigentümer macht.

     

    Die Kruzifix-Position der CDU ist uralt, hat nichts mit Geschenken zu tun. In Russland schanzen Regierung und Kommunen der russ.-orthodoxen Kirche materielle Güter zu, besonders Grundstücke, meist gesetzwidrig.

     

    Zum Thema Wahlempfehlung Putins durch Kirill hatte ich mich bereits deutlich geäussert, dieser beschämende Vorgang bedarf wohl keines weiteren Kommentars.

     

    So bleibt es also bei der Kernaussage, dass das jetzige russ. Regime kommunistisch geprägt und der absurde Prozess gegen Pussy Riot ein politischer ist. Wie lange wollen Sie das Putin-Regime hier noch verteidigen? Zum Teil mit absurdesten Mitteln wie Ihrem Vergleich der Band mit den Taliban. Ist Ihnen das nicht peinlich?

  • B
    Benz

    @Hendrix

    ''In Russland sind die Kommunisten an der Macht, personell und in ihren Methoden.''

     

    Zum personellen: Können Sie mir ein Regierungsmitglied nennen, das Mitglied der heutigen russ. KP ist? oder dass zu Sowjetzeiten in führender Stellung (ZK oder Politbüro) in der sowjetischen KP war?

     

    Zu den Methoden: Können Sie mir einen sowjetischen Generalsekretär nennen, der sich wie Putin einer Volkswahl stellte?

     

    ''KP stimmt im Parlament letztlich immer mit der Regierungspartei''

    Die KP stimmte gegen die Verlängerung der Amtszeit des Präsi von 4 auf 6 Jahren. Sie stimmte auch gegen die erhöhten Bussen bei Demos. Sie stimmte auch gegen die Abschaffung der Gouverneurswahlen.

     

    ''Unter Putin wurde das Staatseigentum auf über 50% mehr als verdoppelt''

    Vergleichen Sie mal die Staatsquoten (Anteil der Staatsausgaben am BIP) von Russland und Deutschland.

     

    ''Geschenke der CDU an die kath. Kirche''

    Im sog. Kruzifixstreit steht die CDU ganz auf Seiten der Kirche. Es ist offizielle Position der CDU, dass in Schulzimmern Kruzifixe aufgehängt werden sollen.

     

    ''Trennung von Kirche und Staat''

    Da haben Sie recht, das steht so in der dt. wie in der russ. Verfassung. Allerdings heisst das nicht, dass Geistliche keine polit. Rechte mehr hätten, dass für sie die Meinungsfreiheit nicht mehr gilt. Der Patriarch ist ein russ. Bürger, er hat das Recht, seine politischen und sonstigen Ansichten frei zu äussern. Oder sind Sie für die Einschränkung der Meinungsfreiheit?

     

    Hendrix, wieder einmal halten Ihren kategorischen Aussagen einer näheren Ueberprüfung nicht stand. Fakten statt Propaganda! Wie oft wollen Sie sich das von mir noch unter die Nase reiben lassen?

  • H
    Hendrix

    @Russisch orthodoxe Kirche

    Ja, das Thema Lyssenko ist ein Klassiker in der Auseinandersetzung zwischen Wissenschaft, personifiziert durch Wawilow, und ideologisch-opportunistischer Scholastik, vertreten durch Lyssenko. Dazu gibt es übrigens ein sehr gutes Buch, "Weisse Gewänder" von Dudinzew, welches dies literarisch aufbereitet.

     

    Der Fairness halber muss man sagen, dass dieser Kampf in der Realität etwas komplexer war. Zum einen hatten sich die sowjetischen Genetiker im Überschwang der Oktoberrevolution z.T. verrant als sie die Züchtung des "perfekten" kommunistischen Menschen forderten. In den dreissiger Jahren, vor dem Hintergrund der rassistischen Nazi-Ideologie in D, gerieten sie damit schwer unter Druck. Zum anderen wurde auch in der Stalinzeit der Lyssenkismus nie direkt als Parteilinie verkündet. Am Kern des Vorwurfs, nämlich dem totalen ideologischen Dogmatismus des Stalin-Regimes und dessen absurden Konseqzenzen, ändert das aber nichts. Dass ein Scharlatan wie Lyssenko durch skrupellosen Einsatz stalinistischer Propaganda und Verleumdung zum führenden sowjetischen Wissenschaftler aufsteigen konnte, zeigt die Steinzeit-Verhältnisse unter Stalin.

     

    Die Debatte ist auch insoweit aktuell, als dass selbst heute in dem führenden Land der Wissenschaft und Industrie, den USA, seit Jahren die Kreationisten versuchen, die Evolutionstheorie in den Schulen zu stoppen. Stichwort "intelligent Design".

     

    Daher stimme ich Ihnen völlig zu in der Empfehlung sich diese tragischen Ereignisse anzuschauen.

  • RO
    Russisch orthodoxe Kirche

    "Jede Regierung sollte sich auf moralische Grundsätze stützen."

     

    Aber die Kirche sollte nicht jede Regierung unterstützen!

     

     

    .

     

    Übrigens....

    Es hat zwar nichts mit dem Thema zu tun.

     

    Aber entgegen der langläufigen Meinung waren die Kommunisten unter Stalin KEINE Anhänger von Charles Darwins Evolutionstheorie.

     

    Stattdessen haben die Stalinisten an die falschen Thesen eines gewissen Lyssenko geglaubt, welche Darwins Evolutionstheorie widersprochen haben.

     

    .

     

    Weitere Informationen / Quellen:

     

    http://www.talkorigins.org/indexcc/CA/CA006_2.html

     

     

    http://www.zeit.de/1971/25/aufstieg-und-fall-des-wunderbiologen

    „Aufstieg und Fall des Wunderbiologen

    Ein Sowjetwissenschaftler schreibt die Geschichte der Irrlehre des Trofim Lyssenko / Von Wanda Bronska-Pampuch

    ...

    Lyssenkos Gruppe führte eine systematische Hetze gegen Wawilow und seine Mitarbeiter, die man mit dem gerade von Stalin vernichteten „Block der Trotzkisten" verglich, und erreichte schließlich die Absetzung Wawilows und die Verhaftung einer Reihe seiner Mitarbeiter. Durch Fälschungen, Denunziation und gehässige öffentliche „Diskussionen" („Warum berufen Sie sich auf Darwin? Warum nicht auf Marx und Engels, Genosse Wawilow?") brachte es Lyssenko schließlich dahin, daß Wawilow, der sich und seine Oberzeugung standfest und mutig verteidigte, im August 1940 verhaftet wurde. Wenige Wochen vor Kriegsbeginn, am 9. Juli 1941, verurteilte ihn ein Militärausschuß des Obersten Gerichtshofes als angebliches Mitglied einer fechten : Verschwörung und als englischen Spion zum Tode. Zwar wurde die Todesstrafe bereits nach wenigen Monaten in eine zehnjährige Gefängnisstrafe umgewandelt, aber Wawilow hielt die Bedingungen der Haft nicht aus und starb ein Jahr darauf im Gefängniskrankenhaus von Saratow.“

     

    .

     

    „Warum berufen Sie sich auf Darwin? Warum nicht auf Marx und Engels, Genosse Wawilow?"

    .

     

     

    http://www.buchjournal.de/315993/template/bjn_tpl_kolumnen/

    " 07.04.2009

    Kolumne

    Wladimir Kaminer: Viel und gut

     

    Wer das Leben begriffen hat, der hat keine Eile – und kann in Bahnhofsbuchhandlungen einiges entdecken. In Frankfurt am Main etwa mahnen große Plakate, Deutschland sei im Darwin-Jahr."

  • H
    Hendrix

    @Genosse Benz

    In Russland sind die Kommunisten an der Macht, personell und in ihren Methoden. Der Vorwurf Kapitalisten zu sein, passt nicht zum Regime. Unter Putin wurde das Staatseigentum auf über 50% mehr als verdoppelt. Und die KP stimmt auch im Parlament letztlich immer brav mit der Regierungspartei Einiges Russland.

     

    Mir ist nicht bekannt, dass der Vorsitzende der Bischofskonferenz oder gar der Papst zur Wahl der CDU aufrufen würde, wie immer ihre Präferenzen liegen mögen. Noch weniger ist mir bekannt, dass dann die CDU der katholischen Kirche Geschenke machen würde, wie das Putin im Gegenzug für die Wahlempfehlung tat. Wäre dem so, würde dies ein politisches Erdbeben in D heraufbeschwören. Denn Trennung von Kirche und Staat sind nunmal ein oberstes Verfassungsgebot in D und RU. In RU schamlos verletzt, dagegen hat auch Pussy Riot protestiert.

  • B
    Benz

    @@Benz

    Wo sind denn die Kommunisten heute noch an der Macht? Putin und Edinaja Rossija wird doch vorgeworfen, kalte Kapitalisten zu sein, die KP wettert im Parlament gegen Putins Sozial- und Wirtschaftspolitik. Wahrscheinlich halten Sie aus alter Gewohnheit (Sie wurden vielleicht noch in den 80ern sozialisiert) jede russische Regierung für Kommunisten.

     

    Natürlich nutzt die aktuelle russ. Regierung die grossen geistigen Kräfte der Orthodoxie, und das ist auch gut so. Jede Regierung sollte sich auf moralische Grundsätze stützen. Oder sehen Sie das anders? Bevorzugen Sie vielleicht streng atheistische Regimes wie die Bolschewiken, die Gläubige verfolgten und Kirchen sprengten?

     

    Dass der Patriarch Symphatien für Putin hat, halte ich für logisch. Sollte er etwa die atheistischen Kommunisten unterstützen? Oder die kirchenhassenden Revolutionäre? Auch in DE hat die Bischofskonferenz mehr für CDU/CSU übrig als für Die Linke, NPD usw.

     

    Aber Sie müssen mir erklären, warum der Patriarch durch seine Symphatie für Putin die Verfassung verletzt hat. Ich erinnere Sie daran, dass in RU Meinungsfreiheit herrscht, jeder, auch der Patriarch, darf frei sagen für wen er stimmt. Auch jede gesellschaftliche Vereinigung, u.a. auch die orthodoxe Kirche, darf ihre politische Meinung frei kundtun.

  • B
    @Benz

    @Benz

    Die Kommunisten sind auch heute noch in RU an der Macht, auch wenn Sie gern den gegenteiligen Eindruck erwecken möchten. Schlimmer noch: Russland wird heute von alten KGB-Kadern gelenkt, ob Putin, Iwanow, Setschin und Co. Der KGB aber war Schild und Schwert der Partei; hat Millionen unschuldiger Sowjetbürger abgeschlachtet.

    Auch heute nutzt das Regime sie "grossen geistigen Kräfte der Orthodoxie", um mal Ihre Worte zu gebrauchen, daher die Kungelei mir dem Klerus. Der liebe Patriarch Kirill, bisher vorrangig durch Korruption in Erscheinung getreten, war nebenbei gesagt inoffizieller KGB-Mutarbeiter. Und so schließt sich der Kreis: Besagter Kirill hatte offen Wahlkampf für Putin betrieben und damit die russ. Verfassung schamlos verletzt. Dagegen haben die mutigen Mädels von Pussy Riot protestiert und das Regime hat mit gewohnter Brutalität zurückgeschlagen. Das hat sich dann wohl zum Eigentor entwickelt.

  • B
    Benz

    @Russ. orth. Kirche

    ''während des 2. Weltkrieges zu einer Annäherung zwischen russisch orthodoxer Kirche und KPdSU gegeben hat''

     

    Das stimmt, guter Hinweis. In Zeiten höchster Gefahr kamen sogar die Kommunisten, die die Kirche zuvor jahrzehntelang brutal verfolgt hatten, zur Besinnung und entdeckten die grossen geistigen Kräfte der Orthodoxie.

     

    Allerdings halte ich es für unwahrscheinlich, dass die Pussen ähnlich wie ihre geistigen Vorväter, die Kommunisten, zur Besinnung kommen. Das intellektuelle Niveau der Pussen scheint mir noch eine Stufe tiefer als jenes der Kirchenverfolger der 30erjahre zu sein.

  • RO
    Russisch orthodoxe Kirche

    Ich möchte erwähnen, dass es während des 2. Weltkrieges zu einer Annäherung zwischen russisch orthodoxer Kirche und KPdSu gegeben hat.

     

    Stalin hat nämlich entdeckt, dass man mithilfe der Religion die Massen einen konnte.

     

    http://russland.ru/rupol0010/morenews.php?iditem=101

     

    Außerdem wurde die russisch orthodoxe Kirche später zu einem Machtinstrument Stalins;

    -

    Um den Sowjet-Imperialismus zu unterstützen.

    Hierzu wurde der "Missionsrat" unter Leitung des Erzbischof von Tula, Witalij gegründet.

     

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44435788.html

     

     

    Und auch heute gibt es in Russland Menschen, welche sich gleichzeitig als Christen und gleichzeitig als Stalinisten sehen:

     

    http://www.welt.de/welt_print/article2890373/Der-heilige-Josef-Wissarionowitsch.html

     

     

    Naja.

    Der Patriarch von Moskau und ganz Russland (Kyrill) hat kürzlich auch öffentlich mit dem Diktator Lukaschenko aus dem planwirtschaftlichen Weißrussland sympathisiert.

     

    http://de.rian.ru/post_soviet_space/20101223/257959315.html

  • K
    Kirsche

    Der Minister nimmt den Bischof flüsternd bei Arm:

    Halt Du sie dumm, ich halte sie arm.

  • AD
    auch das noch

    heiliger krieg, aber dank an harald für die umfassenden anregungen, auch mal in andere richtungen zu denken.

  • F
    FMH

    @Harald

    Da die Mitglieder der Gruppe nicht für das was sie schreiben verurteilt wurden, tut es wohl überhaupt nichts zur Sache. Auch hat PR wohl nichts mit der Ermordung von Gläubigen zu tun. Und das es eine westlich finanzierte Aufrührergruppe ist glauben sie ja wohl selbst nicht.

     

    @GWalter

    Was glauben Sie wohl, was man bei uns tun müsste, um wirklich zwei Jahre für so etwas zu bekommen?

  • P
    P.R.

    @Harald:Dein Kommentar ist nicht lächerlich, sondern krass unterirdisch.Im Übrigen finde ich es interessant, dass sich hier besonders die 'Herren der Schöpfung'so echauffieren.Das was P.R. machen findest du, Harald, ekelig und es stört deine ! Ordnung.Von daher ist P.R. einfach super.

  • VZ
    Volker Z.

    Die Propaganda der Mainstream Medien entlarvt sich selber.......

     

    Pussy Riot wird wenn man es ganz banal runterbricht von der CIA finanziert und gesteuert.....

     

    Natürlich kommt das Geld von NGOs aus Washington mit wollklingenden Namen:

     

    wie Freedom House oder National Endowment for Democracy, etc.

     

    Man kann ruhig gegen Putin protestieren, aber ich persönlich finde das es ein ganz übles Geschmäckle hat.....wenn man sich von der CIA maipulieren lässt!

  • VZ
    Volker Z.

    Russland ist für die USA geopolitischer Feind Nr. 1, man kann durchaus gegen Putiun sein und protestieren, aber man sollte es bitte nicht für die CIA machen...

     

    Wikipedia: Farbrevolutionen

     

    Die CIA, Soros Stiftung unterwanders NGOs und Protestgruppen um sie für sich zu instrumentalisieren.....

     

     

    Im übrigen könnte man zur Ausgewogenheit auch mal über die Verfolgung von Protestgruppen und Urteilen aus den USA berichten!

  • TU
    Todesstrafe und Männer in den USA

    Zitat:

    "Nichtregierungsorganisationen, die sich um Gefangene kümmern, verweisen unterdessen darauf, dass die russische Justiz mit Delinquentinnen grundsätzlich härter und strenger verfahre als mit Männern. Frauen erhalten für die gleiche Tat oft auch ein höheres Strafmaß"

     

    Um es vorweg zu sagen:

     

    Ich bin GEGEN die Todesstrafe!!!!

    Und ich bin GEGEN die Diskriminierung von Frauen!!!!

     

    Aber auch Männer haben es in dieser Welt nicht immer leicht!!!

     

     

    In den USA ist es umgekehrt!

    Dort werden Männer härter bestraft.

     

    Da sind 98% aller Todes-Kanidaten männlich!

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Todesstrafe_in_den_Vereinigten_Staaten#Geschlechtsspezifische_Aspekte

     

    "Ein Missverhältnis bei den ausgesprochenen wie vollstreckten Todesurteilen ergibt sich bei den Geschlechtern der Todeskandidaten. Der größte Teil der zum Tode Verurteilten sind Männer. Die Kriminalitätsrate bei Männern ist deutlich höher, Frauen sind seltener als Täter in schwere Gewaltverbrechen verwickelt. Betrachtet man jedoch den Anteil der wegen solcher Delikte verhafteten Frauen und den weiteren Verfahrensverlauf, wird offenbar, dass circa 13 Prozent der in Mordfällen Verhafteten Frauen sind, der Anteil von Frauen an den zur Todesstrafe verurteilten Sträflingen hingegen, nach einigen Untersuchungen seit über zwanzig Jahren, konstant um die zwei Prozent liegt. Von der Wiederaufnahme der Todesstrafe bis 1996 wurden 5569 Todesurteile verhängt, davon 113 gegen Frauen. Während in diesem Zeitraum 301 Männer hingerichtet wurden, geschah das gleiche mit zwei Frauen.[4]"

  • T
    tommy

    @Harald:

     

    Danke für den informativen Beitrag - gut,dass es Leute wie Sie gibt, die den Hintergrund beleuchten (gerade auch der Kirchenzerstörungen im Kommunismus) und einem auch mal eine Übersetzung des von PR abgehaltenen "Gebets" liefern. In den Medien fehlt das ja leider durchgehend, weil das Bild so wohl etwas komplizierter würde...2 Jahre Straflager kommen zwar auch mir als Strafe zu hart vor, aber Sympathien habe ich für diese Gruppe nicht und ihr Auftritt in der Kirche muss geahndet werden.

  • B
    Benz

    Strafe muss wehtun, sonst ist es keine Strafe mehr.

     

    Und schliesslich ist so ein Frauenknast doch genau das, was diese Feministinnen anstrebten: Eine weiblich geprägte Gesellschaft, wo Frauen das Sagen haben ;)))

     

    @Harald

    ''Die orthodoxen Gläubigen wurden vor Jahrzehnten durch die ideologischen Brüder von Pussy Riot verfolgt''

    Sehr fundierter Kommentar von Ihnen. Stimme Ihnen zu. Russland darf Religionshass nicht dulden, die russ. Geschichte hat gezeigt, zu welch blutigen Resultaten religiöser Hass führen kann.

     

    @Fred

    Es ist Unsinn, von Entführung und Freiheitsberaubung zu sprechen. Die Strafe wurde von einem Richter ausgefällt. Oder möchten Sie vielleicht auch den Breivik bemitleiden und seine Gefängnisstrafe als 'Entführung' bezeichnen?

    Und Ihre wütenden Ausfälle gegen die Orthodoxe Kirche weisen darauf hin, dass es Ihnen (wie den Pussen) weniger um 'Kunst' und Meinungsfreiheit geht, sondern dass vielmehr irrationaler Hass auf die Orthodoxie das Motiv zu sein scheint.

  • B
    broxx

    @Harald

    Ich habe mir die verlinkte "Kunst" mal angeguckt und als bekennender Konservativer wurde mir nicht übel. Ist mit meinem Magen vielleicht irgendwas nicht OK?

    Nee, mal im Ernst, das sieht alles ziemlich bekloppt aus aber wie scheiße muss es in Russland sein, wenn die auf einen derartigen Protest zurückgreifen müssen. Darüber einfach mal nachdenken! Und wenn die Kirche für diesen Stalin in klein arbeitet gehört ihr auch einer übergezogen!

  • A
    Alex

    @Fred

     

    Wieso kein Rechtsstaat russischer Prägung?

  • J
    Jim

    @Harald, du hast noch was vergessen:

     

    sie haben auf dem Altar unangenehm laut mit den Füßen auf den Boden gestampft!

  • T
    Tim

    "... Nadja Tolokonnikowa und den beiden anderen Verurteilten." - Genau, wen interessieren schon die beiden anderen? Oh man, Taz.

  • H
    Harald

    @vic

    Über Fahrräder umwerfen habe ich nichts gefunden. Es ist traurig das du meinen Kommentar versuchst lächerlich zu machen, anstatt drauf einzugehen. Linker Zeitgeist würde ich sagen, denn Argumente braucht man nicht mehr, es zählt nur die Aktion. Egal wer sie steuert.

  • V
    vic

    @ Harald

     

    Haben die nicht auch ein Fahrrad umgeworfen?

  • F
    Fred

    Putin, das ist seit 1999 klar, ist ein Verbrecher, der sein Leben hinter Gittern beenden wird. Aus den gleichen Gründen, deretwegen Mladic und Karadzic ihr Leben hinter Gittern beenden werden. Seit der Causa Pussy Riot hat sich gezeigt, daß auch der russische sogenannte Patriarch ein Verbrecher ist. Er hat den putinistischen Staat dazu benutzt, drei junge Frauen der Freiheit zu berauben. Das ist Entführung und Freiheitsberaubung in drei Fällen. Sobald Russland ein Rechtsstaat europäischer Prägung ist(das kann noch dauern), wird auch der KGB-Agent Gundjajew, der sogenannte Partriarch der russisch-orthodoxen klerikalfaschistischen Sekte, sein Leben hinter Gittern abschließen. Putin und Gundjajew sind ein Verbrecher-Duo, das den russisch-orthodxoen Kirchen-Schurkenstaat anführt.

  • H
    Harald

    “1. Sie waren maskiert und hatten entbößte Arme, weil sie wussten, dass dies die Kirche verbietet, sie hoben ihre Beine wie in einem Sexualakt etc. Weiß irgendjemand, gegen was sie protestierten in der Kirche? Hier ist der Text, den sie verlauten ließen:

     

    Heilige Scheisse, Scheisse, des Herrn Scheisse!

    Heilige Scheisse, Scheisse, des Herrn Scheisse!

    Heilige Maria, Jungfrau, werde Femininistin…

    Patriarch Gundyaev glaubt an Putin

    Schlampe, glaub lieber an Gott

    Soviel zu ihren Lügen, sie hätten “die Jungfrau Maria abgebetet” etc.

     

    Auf diese Weise beleidigten und attackierten Sie Kirchgänger und brachen das Gesetz gegen Hooliganismus. Ähnliche Gesetze existieren in allen Staaten…..

     

    Was wäre los, wenn Skinheads eine Synagoge/Moschee besetzt hätten und in gleicher Art Beleidigungen losgelassen hätten? Was würden die Medien sagen?….

     

    2. PR ist keine Band, wie es in den westlichen Medien heißt. Es ist eine linke Extremistengruppe. Sie haben niemals eine Konzert abgehalten noch irgendwelche Songs geschrieben…..PR ist ein Ableger von “Voina“, was im Russischen Krieg bedeutet. Voina hat Verbindungen zum US-gesponserten National Endowment for Democracy

     

    Oksana Chelysheva, welche die PR-Kampagne mit anführt, ist stellvertretende Direktorin der Russian-Chechen Friendship Society , einer Gruppe, die vom National Endowment for Democracy finanziert wird. Darüber hinaus hat Chelysheva durch ihre Führungsrolle Verbindungen zu anderen – von der US-Regierung und George Soros finanzierten – Gruppen, wie dem Finnish-Russian Civic Forum und dem EU-Russia Civil Society Forum.

     

    3. Sie geben öffentlich zu, dass ihre Aktionen kriminell sind……….so hat Voina/PR u. a. folgendes getan:

     

    Sie attackierten das Personal des “kapitalistischen ” McDonalds, indem sie lebende Katzen nach diesem schleuderten.

     

    Sie stürzten Polizeiwagen um, einmal sogar, als Polizisten drinnen saßen.

     

    Sie stahlen eine gefrorenes Hühnchen, eine Frau aus der Gruppe führte es im Laden in die Vagina ein.

     

    Sie bewarfen privates Eigentum mit Benzinbomben.

     

    Sie vollführten gruppenweise Life-Sex in einem Museum.

     

    Sie malten eine Penis auf die St. Petersburg.Bücke ……………..

     

    Hier der Link zu den “Kunst”-Aktionen von Voina: http://plucer.livejournal.com/266853.html . Achtung, da wird ihnen übel!

     

    Bitte beachtet : Die Kathedrale, in der PR randalierte, wurde von den sowjetischen Kommunisten 1931 zerstört. Sie wurde durch private Spenden von Millionen russischer Gläubiger 1991 in einer Zeit extremer Armut wiederaufgebaut. Diese orthodoxen Gläubigen wurden vor Jahrzehnten durch die ideologischen Brüder dieser Gruppierungen verfolgt. Tausend Priester wurden ermordet. Gläubige wurden über Generationen bedroht. Der Wiederaufbau der Kathedrale hat daher immense symbolische Bedeutung und diese will PR in den Schmutz ziehen.”

  • T
    T.V.

    Starflager ist russisch für Gulag

  • LL
    Lehrer Lämpel

    "Starfighter" kenn´ ich - Aber was ist ein "Starflager"...?

  • SF
    Star Flagger

    Die Damen kommen in ein "Starflager"?

     

    So so. Wie darf dieser Begriff verstanden werden?

    Was ein "Star" ist, weiß ich.

    Was ein "Flager" ist, weiß ich nicht. Vielleicht ein Rechtschreibfehler und gemeint ist "Flagger"?

     

    Dann wäre ein "Starflagger" vielleicht ein Ort, wo für Stars Flaggen gehisst werden.

     

    Wie auch immer.

     

    Eine Frage zum Schluss:

    Sind in taz-Texten im Vergleich zu denen anderer publizistischer Organe so viele Schreibfehler eingebaut, weil die taz ihre Leser erheitern und sie ermutigen will, sich neue Bedeutungen für falsch geschriebene Wörter zu überlegen?

    Oder liegt es vielleicht eher daran, dass die Redaktion zu doof / zu faul ist, vor der Veröffentlichung noch einmal ihren Aufgabe (redigieren) nachzukommen?

    Angesichts der teilweise auch inhaltlich etwas eigentümlich-dümmlich anmutenden Texte tippe ich auf letzteres.

  • G
    GWalter

    Das hätte Pussy Riot in Deutschland für eine Störung des Gottesdienstes gedroht...

    -

    § 103 StGB

     

    Beleidigung von Organen und Vertretern ausländischer Staaten

     

    (1) Wer ein ausländisches Staatsoberhaupt oder wer mit Beziehung auf ihre Stellung ein Mitglied einer ausländischen Regierung, das sich in amtlicher Eigenschaft im Inland aufhält, oder einen im Bundesgebiet beglaubigten Leiter einer ausländischen diplomatischen Vertretung beleidigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe, im Falle der verleumderischen Beleidigung mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

    -

    (2) Ist die Tat öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) begangen, so ist § 200 anzuwenden. Den Antrag auf Bekanntgabe der Verurteilung kann auch der Staatsanwalt stellen.

    -

    § 167 StGB - Störung der Religionsausübung

    -

    (1) Wer

    1. den Gottesdienst oder eine gottesdienstliche Handlung einer im Inland bestehenden Kirche oder anderen Religionsgesellschaft absichtlich und in grober Weise stört oder

    -

    * 2. an einem Ort, der dem Gottesdienst einer solchen Religionsgesellschaft gewidmet ist, beschimpfenden Unfug verübt,

    -

    wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

    -

    (2) Dem Gottesdienst stehen entsprechende Feiern einer im Inland bestehenden Weltanschauungsvereinigung gleich.