Nach Tod eines Fischhändlers in Marokko: Tausende ziehen zum Parlament
2.000 Demonstranten zeigten ihre Solidarität mit dem Toten. Sie skandierten „Wir sind alle Mouhcine“ und „Nein zu Korruption“. Die Proteste dauern seit Tagen an.
Fikri hatte Ende Oktober unerlaubt 500 Kilogramm Schwertfisch zum Verkauf angeboten. Die Polizei beschlagnahmte den Fisch jedoch und warf ihn weg. Fikri kletterte daraufhin in eine Müllpresse, um ihn wieder herauszuholen. Dabei wurde er zerquetscht und getötet.
Der Fall hat in dem nordafrikanischen Land zu ungewöhnlich großen Protesten geführt, die sich ganz allgemein gegen Korruption in Polizei- und Regierungskreisen richten. Erst vor wenigen Tagen hatten tausende Bürger im Norden des Landes gegen soziale Ungerechtigkeit protestiert.
Fikris Schicksal wurde auch schon verglichen mit dem Tod eines tunesischen Straßenhändlers, der letztlich den Arabischen Frühling auslöste. Im Zusammenhang mit dem grausigen Tod Fikris müssen sich elf Personen wegen Totschlags verantworten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Wahlprogramm der Union
Scharfe Asylpolitik und Steuersenkungen
Krise bei Volkswagen
1.000 Befristete müssen gehen
Scholz stellt Vertrauensfrage
Traut mir nicht
Mord an UnitedHealthcare-CEO
Gewalt erzeugt Gewalt
Rechtsextreme Demo in Friedrichshain
Antifa, da geht noch was
++ Nachrichten zum Umsturz in Syrien ++
Neue israelische Angriffe auf Damaskus