Nach Terrordrohung: Essener Shopping-Mall geschlossen
Türen dicht im Essener Center am Limbecker Platz. Laut Polizei liegt eine Anschlagsdrohung gegen das Gebäude vor. Ein Großaufgebot von Beamten ist vor Ort.
Essen dpa | Die Polizei hat nach einer Terrordrohung ein großes Einkaufszentrum in Essen schließen lassen. Es lägen Hinweise vor, dass das Center am Limbecker Platz am Samstag Ziel eines Anschlags sein könnte, sagte ein Sprecher am Morgen. Um eine Gefährdung der Besucher auszuschließen, blieben Verkaufshallen und die Parkgarage den ganzen Tag über geschlossen. Darüber hatte zuerst Bild berichtet.
Die Information über die Terrordrohung hat die Polizei nach eigenen Angaben von „anderen Behörden“ bekommen. Die Drohung werde sehr ernst genommen, so ihr Sprecher. Die Polizei versuche, mit zahlreichen Experten die Hintergründe aufzuklären. Die Drohung beziehe sich nach aktuellem Entwicklungsstand nur auf den Gebäudekomplex im Zentrum der Ruhrgebiets-Großstadt. Weitere Details könnten zunächst nicht mitgeteilt werden.
Seit dem Morgen ist die Polizei mit einem Großaufgebot im Einsatz. Sie umstellte das gesamte Gebäude und sperrte es mit einem Flatterband ab. Auch Beamte aus anderen Teilen Nordrhein-Westfalens wurden hinzugezogen, sagte der Polizeisprecher.
Um das Einkaufszentrum Limbecker Platz herrschte gespenstische Ruhe. Einsatzkräfte hätten das Innere nach Mitarbeitern wie etwa Reinigungskräften durchsucht, um diese rauszubringen. Es seien am frühen Morgen lediglich wenige Beschäftigte dort gewesen. Die Entscheidung zur Schließung sei in der Nacht gefallen. Nach Angaben des Managements kommen an normalen Samstagen rund 60 000 Kunden in das Zentrum. Das Einkaufszentrum bezeichnet sich auf seiner Homepage als „Shopping-Adresse Nr.1 in Essen“.
Im April 2016 hatten in Essen zwei muslimische Jugendliche einen Bombenanschlag auf ein Gebetshaus der Sikhs verübt. Bei der Explosion wurden drei Menschen verletzt. Anfang Dezember begann der Prozess gegen die damals 16 Jahre alten Täter und einen Komplizen. Laut Anklageschrift hatten sie die Sikhs als Ungläubige betrachtet.