Nach Schulmassaker in Parkland: 19-Jähriger legt Geständnis ab
Nach dem Mord an 17 Menschen an einer Schule in Florida hat der Schütze Nikolas Cruz die Tat gestanden. Laut FBI kündigte er die Tat auf Youtube an.
Nach offiziellen Angaben ließ Cruz sich am Mittwoch mit einem Uber-Taxi zur Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland fahren, wo er um 14.19 Uhr Ortszeit eintraf. Drei Minuten später eröffnete er das Feuer auf mehrere Klassenzimmer. Um 14.28 Uhr verließ er das Schulgelände bereits wieder. Demnach sagte Cruz aus, dass er seine Waffe und seinen Rucksack mit weiterer Munition weggeworfen habe, um sich unter die aus der Schule fliehenden Menschen zu mischen.
Nach dem Massaker steuerte er einen Wal-Mart-Supermarkt und eine McDonald's-Filiale an, wie Bezirks-Sheriff Scott Israel Journalisten sagte. 40 Minuten später wurde er in der nahegelegenen Stadt Coral Springs festgenommen, nachdem die Polizei ihn mit Hilfe von Videoaufnahmen aus der Schule identifiziert hatte.
Cruz, der aus disziplinarischen Gründen der Schule verwiesen worden war, erschoss 17 Menschen, von denen 14 zwischen 14 und 18 Jahre alt waren. 15 weitere Menschen wurden laut Polizei mit Verletzungen im Krankenhaus behandelt.
Rechtes Training?
Der 19-Jährige wurde inzwischen formell des vorsätzlichen Mordes in 17 Fällen beschuldigt. Das AR-15-Schnellfeuergewehr kaufe er im Februar 2017 legal in Florida.
Die US-Bundespolizei FBI bestätigte, im September auf einen auf der Internetplattform Youtube veröffentlichten Beitrag hingewiesen worden zu sein, in dem ein Nutzer namens Nikolas Cruz ankündigte: „Ich werde ein professioneller Schulschütze.“ Das FBI erklärte, es habe daraufhin Datenbanken gesichtet und andere Überprüfungen vorgenommen, die fragliche Person aber nicht identifizieren können.
Nach Informationen von US-Menschenrechtlern Cruz einer Vereinigung weißer Rassisten angehören und an deren paramilitärischem Training teilgenommen haben, berichtet die Nachrichtenagentur afp. Die Menschenrechtsorganisation Anti Defamation League zitierte den mutmaßlichen Anführer der Republic of Florida, Jordan Jereb, mit der Beteuerung, seine Gruppierung habe den Anschlag weder angeordnet noch unterstützt. Die Vereinigung beschreibt sich auf ihrer Website als „weiße Bürgerrechtsorganisation“, die für einen „weißen Ethnostaat“ auf dem Territorium des US-Bundesstaats Florida eintritt.
Landesweite Trauer
US-Präsident Donald Trump ordnete landesweite Trauerbeflaggung an und kündigte einen Besuch an der High School an. „Unsere ganze Nation betet mit schwerem Herzen für die Opfer und ihre Familien“, sagte er in einer Ansprache. Der Präsident kündigte an, die Sicherheit „unserer Schulen und unserer Kinder“ zu verstärken, nannte aber keine konkreten Maßnahmen.
Zur weiten Verbreitung von Schusswaffen und zum Waffenrecht äußerte sich Trump, der eine Nähe zur mächtigen Waffenlobby NRA pflegt, nicht. Stattdessen hob er darauf ab, dass für mehr Sicherheit an den Schulen das „Thema der mentalen Gesundheit“ angegangen werden müsse. Seinen Angaben zufolge gibt es Anzeichen dafür, dass der Schütze von Parkland „psychisch gestört“ ist.
In Parkland versammelten sich am tausende Menschen zu zahlreichen Mahnwachen. Im Gedenken an die 17 Todesopfer ließen Behördenvertreter silberne Luftballons in den Himmel aufsteigen.
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