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Nach Fahrplan

■ Eisenbahner protestieren gegen Streckenstillegung

Es kann keinen Naturschutzpark für Eisenbahner geben“, tönte Verkehrsminister Dollinger bereits vor vier Jahren. Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Nämlich, daß die Bahn bald selbst zu den vom Aussterben bedrohten Verkehrsmitte Noch 1985 gab die Bundesregierung an, eine flächendeckende Versorgung mit Verladebahnhöfen sei nur noch eine Frage der Zeit. Die jetzige Weichenstellung angesichts des erst knapp zwei Monate zurückliegenden Herborner Unglücks ist blanker Zynismus. Die LKW–Lobby hat sich durchgesetzt, genauso wie das Klassensystem. Nur noch für die Spesenritter fühlt sich die Bahn zuständig. Doch auch die Überlegung, die Samsonite–Träger vom Flugzeug auf den Boden zu locken, ist rein wirtschaftlich gesehen ein Bumerang. Sich Konkurrenz machen im eigenen Haus, nennt man das. In Sachen Protest heißt die Devise der Eisenbahner: Aufstand nur nach Fahrplan. Und dabei scheint es sich offensichtlich um einen Bummelzug zu handeln. Der Widerstand kommt pünktlich, aber zu spät. Luitgard Koch

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