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Nach Attentat auf Passauer PolizeichefPolizei zweifelt im Fall Mannichl

Bisher glaubten die Ermittler an Täter aus der rechten Szene. Jetzt fahnden sie in alle Richtungen. Der von Neonazis bedrohte Bürgermeister in Warin taucht bei Freunden unter.

Noch immer fehlt von dem Mann, der auf Mannichl den Anschlag verübte, jede Spur. Bild: dpa

Die Ermittlungen sind immer noch ohne Erfolg. Über zwei Wochen nach dem Mordanschlag auf den Passauer Polizeidirektor Alois Mannichl fehlt den Ermittlern jede heiße Spur. Und der anfängliche Verdacht, dass Rechtsextreme den Anschlag verübten, wird immer unsicherer. "Wir ermitteln in alle Richtungen", heißt es jetzt aus Polizeikreisen.

Am 13. Dezember war Mannichl vor seinem Haus in Fürstenzell bei Passau niedergestochen worden. Schnell erklärte die Soko "Fürstenzell", dass sie nach einem rechtsextremen Verdächtigen suche. Das Ehepaar Manuel und Sabrina H. aus dem Umfeld der "Freien Nationalisten München" kam kurzfristig in Untersuchungshaft. Die Aussagen Mannichls hatte die Ermittlung auf die Spur gelenkt. Nach seinen Angaben sagte der Täter, bevor er zustach: "Viele Grüße vom nationalen Widerstand."

Am Dienstag musste die 50-köpfige Soko einräumen, mehr Fragen als Antworten zu dem Tatverlauf und den Verdächtigen zu haben. Nun würde der Täter aber auch in anderen Szenen als der rechten gesucht. Der Soko macht zu schaffen, dass Mannichl keine detaillierte Täterbeschreibung abgeben kann und dass die Ehefrau nach einer Adventsfeier im Hauseingangsbereich das Tatmesser liegen ließ.

Anfang der Woche wurde in der bayerischen Landespolitik prompt über die Auflösung der Soko nachgedacht. Das Landeskriminalamt sollte die Ermittlungen neu aufrollen. "Nein, die Ermittlungen bleiben bei den zuständigen Behörden", erklärte aber am Dienstag LKA-Sprecher Christian Wacker. Zu Überlegungen, die Soko aufzulösen, sagte er: "So eine Entscheidung kann darin begründet sein, dass die regionalen Ermittlungen ausgeschöpft sind." Mittlerweile sucht die Soko in Deutschland und Österreich nach einer fünfköpfigen Gruppe, zwei der Männer sollen auffällige Tätowierungen haben.

Auf die Polizei alleine möchte sich indes Warins Bürgermeister Hans-Peter Gossel nicht verlassen. Im Internet wurde der Bürgermeister der westmecklenburgischen Kleinstadt von Rechtsextremen bedroht (die taz berichtete). "Wir nehmen das sehr erst, auch weil sich bei der Drohung auf das Mannichl-Attentat bezogen wird", sagte Steffi Nietz, Sprecherin der Schweriner Polizei. Sie versichert: "Ein Personenschutz besteht." Gossel hat Warin nach eigenen Angaben verlassen. Für ein paar Tage will er bei Freunden unterkommen, hieß es.

In der rechtsextremen Szene wird längst hämisch über die Ermittlung der Soko diskutiert. Die "Freien Nationalisten München" erinnern an Fälle von Verdachten rechtsextremer Taten und medialer Resonanz, die sich später anders darstellten. Unter dem Motto "Gegen polizeiliche Willkür und Medienhetze!" wollen Rechtsextreme am 3. Januar in Passau aufmarschieren. Die Stadt will den Marsch verbieten, der Rechtsstreit läuft.

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48 Kommentare

 / 
  • EH
    Erich H.

    Ein möglicherweise frei erfundener Neonaziangriff in Fürstenzell und eine mit ziemlicher Sicherheit als Scherz gemeinte "Morddrohung" von einem Forentroll - der real existierende Rechtsextremismus.

     

    Wirklich peinlich wird es, wenn Herr Speit auch noch so tut, als habe die Polizei sich von vornherein auf Neonazis als Mannichl-Attentäter versteift, obwohl schon vor Weihnachten ausdrücklich nach Personen aus der "Punker-, Rocker- oder Gothic-Szene" gesucht wurde. Was kann die Polizei dafür, wenn die Medien es nicht schaffen, die für sie verfassten Pressemitteilungen wenigstens zu lesen? Stattdessen wird gegen die üblichen Verdächtigen gehetzt - deren Gesinnung ist Beweis genug. Das ist das eigentliche Ärgernis: Die NPD hat leider völlig recht, wenn sie sich über die Medienhetze beklagt. Egal, mal sehen, wie man den Rechtsstaat diesmal aushebeln und den Leuten mit der falschen Gesinnung die Bürgerrechte faktisch entziehen kann.

    Vorläufiges Fazit: Den Krampf gegen Rechts in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.

     

    http://www.mvregio.de/show/183686.html

    http://www.mvregio.de/183928.html

    http://www.polizei.bayern.de/niederbayern/passau/news/presse/aktuell/index.html/84124

  • S
    Sellerie

    Lest mal hier Freunde!

    Ist ganz interessant...

     

    http://www.mvregio.de/nachrichten_region/183928.html

  • N
    Nachdenklicher

    Langsam sollte man wieder zum sauberen Journalismus zurück finden, was hier in Deutschland in letzter Zeit abläuft hat damit nicht mehr viel gemein.

    Da werden Leute in Beugehaft genommen ohne richterliche Verfügung. Es findet eine Vorverurteilung statt ohne genaue Details zu Wissen und man bleibt weiter bei der Geschichte obwohl diese von Tag zu Tag skuriller und unglaubwürdiger wird.

    Komisch !... und bei der Vorverurteilung an vorderster Front die Medien die sich auf der anderen Seite über Guatanamo aufregen, weil dort Grundrechte mit Füssen getreten werden

    Welch Scheinheilige Welt

    Da schlugen 20 linke Punks am 1 Weinachtfeiertag in der U 5 in Berlin zwei Männer zusammen, nur weil sie wie Rechte aussahen.

    Habt ihr irgendetwas davon gehört oder gelesen ?

    Es stand nur in der Berliner Zeitung.

    Jetzt stellt euch mal vor was hier los wäre wenn 20 Rechtradikale 2 Ausländer oder 2 Linke angegriffen hätten.

    Politiker würden sich mit harten Forderungen nach Konsequenzen gegenseitig übertreffen, die Titelseiten der Zeitungen wären voll mit dem Thema

    Wir wären vermutlich kurz vor dem Ausnahmezustand in Deutschland.

    Ich bin für ein hartes vorgehen gegen Nazis, aber nur auf der Basis eines fairen Rechtstaates und nicht so wie es jetzt abläuft.

  • H
    Hajo

    Gab es das nicht schon einmal in der Geschichte?

     

    Ist zwar schon einige Jahrzehnte her, aber man brauchte einen Sündenbock. So war zu lesen:

     

    "Der IV. Strafsenat des Reichsgerichts in Leipzig , Vorsitz Präsident Wilhelm Bünger, verurteilt am 23. Dezember 1933 als Alleintäter aufgrund Geständnis Marinus van der Lubbe. Die mitangeklagten Kommunistenführer Torgler, Dimitroff, Popoff und Taneff werden mangels Beweisen freigesprochen. Dabei erfolgt juristisch falsche rückwirkende Anwendung der „Reichtagsbrandverordnung, die erst nach der Tat erlassen wurde. Lubbe wird am 10. Januar 1934 hingerichtet."

  • H
    Hajo

    Schade, dass Horst Tappert vor kurzem verstorben ist. Ich glaube er hätte den Fall schneller aufgeklärt als die eingesetzte SOKU

  • S
    spital8katz

    "In der rechtsextremen Szene wird längst hämisch über die Ermittlung der Soko diskutiert."

     

    Nicht nur dort, liebe tazler! Und berechtigt...

  • R
    reifenstein-herbig

    Wenn in den Medien bei bestimmten Themen keine Differenzierung stattfindet, ist grundsätzlich Skepsis angezeigt. Dies war im Fall Mannichl für jeden schnell erkennbar der Fall, passte die Story vielen Funktionären doch einfach zu gut ins Konzept.

    Ich kann mich an Zeiten erinnern, zu denen abweichende Meinungen bei der taz einen höheren Stellenwert besaßen als dies gegenwärtig leider der Fall zu sein scheint.

  • JL
    Jacob Lemmon

    Allen Ungereimtheiten und den damit verbundenen Einwänden der Kommentatoren sollte in der Tat für eine "objektive" juristische und mediale Aufklärung des Falles Mannichl volle Aufmerksamkeit geschenkt werden.

    Es springt der Bevölkerung leider sonst schnell der Verschwörungskobold in den Nacken, wie man unschwer an den hier abgegebenen Kommentaren erkennen kann. Als übliche Verdächtige kommen dann die ach so anti-rechtsgerichteten und "hysterischen" Medien, eine profilsüchtige, hypokratische Landes- und Bundespolitik und eine übereifrige Exekutive ins Spiel. Ein überscharfes "Rechtes Auge" ist meines Erachtens einer Gesellschaft zuträglicher, als das in diese Richtung durchaus getrübte so manches

    Kommentatoren hier!

     

    Guten Rutsch

  • V
    vorndran

    Liebe taz ler, so gründlich, wie Ihr sonst recherchiert, im Fall Mannichl seid Thr bisher leider dem mainstream von Bild bis Spiegel gefolgt.

     

    Nehmt Euch mal ein Beispiel an der Augsburger Allgemeinen. Die hinterfragen nämlich mittlerweile...

     

    Denn wer heute unter aufgebauschtem Vorwand die "bösen Nazis" vorschiebt, (das wird am ehesten geglaubt) um Bürgerrechte einzuschränken, dem sind auch morgen die "bösen Linkschaoten" recht, um weitere Grundrechte abzuschaffen.

     

    Und damit wird erst die Demokratie eingeschränkt- und dann faktisch abgeschafft.

     

    Nicht wahr, Herr Schilyschäuble?

  • U
    UweRietmöller

    Die Vorredner habe ja schon fast alles gesagt. Ich wollte nur mal auf eine auch auf den Leserbriefseiten (von der Augsburger Allgemeinen und MVregio abgesehen konnte man ja bis vor 3 Tagen die redaktionellen Beiträge in die Tonne kloppen) vernachlässigte Frage eingehen. Nämlich die Frage, ob überhaupt ein Attentat stattgefunden hat. Denn selbst dafür gibt es (von Mannichls unglaublicher Geschichte abgesehen) keine Beweise.

    Unmittelbar nach der „Tat“ wurde kolportiert, das Messer hätte das Herz nur um 2cm verfehlt. Tatsächlich lässt sich für diese Behauptung kein Beleg finden. Wirklich, Ihr könnte es prüfen. Bis heute kein ärztliches Bulletin oder sonst eine offizielle Verlautbarung.

    Erinnert Ihr Euch an Mannichl im Krankenbett? Sehen Frischoperierte so aus? Eher nicht. Zwar nicht vollständig ausgeschlossen, jedoch ziemlich ungewöhnlich, dass ein Frischoperierter kein Flügelhemd, sondern sein privates T-shirt trägt.

    Das nur am Rande, so als Zugabe zu all den anderen Ungereimtheiten, zu keine Spuren, keine Fingerabdrücke, keine DNA, keine Zeugen, Kindergartenzeichnungen als Phantombilder, steckbrieflicher Suche nach langhaarigen Glatzen, Kinderwagen (vermutlich das Fluchtfahrzeug), nach der Verhaftung von 4 Unschuldigen ... spielt das wohl keine Rolle mehr.

  • S
    spital8katz

    Das ist aber sehr "elegant" ausgedrückt:

     

    ...erinnern an Fälle von Verdachten rechtsextremer Taten und medialer Resonanz, die sich später anders darstellten.

     

    Warum nicht: "In der allgemeinen, geschürten Anti-Rechts-Hysterie einer Ente aufgesessen"?

     

    Mit den Beispielen Sebnitz, Hoyerswerda etc, etc...

  • M
    Mitdenkerin

    Den blitzgescheiten InvestigativjournalistInnen der taz stellt sich da nach über zwei Wochen Desinformation immer noch nicht die Frage, wie ein Polizeichef mit 35-jähriger Diensterfahrung detailierte Beschreibungen der Tattoos liefert, aber zu einem Phantombild, das seinen Namen verdiente, nicht in der Lage ist ? Oder wie man in einem vom VS filtrierten Verein einen auffällig tätowierten, 2 m großen, kahlen Mann nicht ausfindig machen kann (der Attentäter muss schließlich aus dem Ort sein, da er sich doch auf eine Begebenheit in Passau bezog) ? Oder wie Herr M. nach einer schweren Verletzung physisch schon wieder auf den Beinen und arbeitsfähig wäre, wenn nur diese psychische Angeschlagenheit des erprobten und toughen Kämpfers gegen Rechts dies zuließe ? Und überhaupt, warum das "Opfer", wenn doch schon nach über zwei Wochen "in alle Richtungen ermittelt wird", nicht einmal genauer beleuchtet wird ? Und auch - was wohl politisch damit beabsichtigt war (die taz bildet sich doch nicht etwa ein, dass ein etwaiges NPD-Verbot das Ende der Fahnenstange wäre, oder?)?

    Ich kaufe die taz seit ca. 15 Jahren nicht mehr, weil sie sich derartige Fragen schon lange nicht mehr stellt.

  • QB
    qui bono

    Da kann man wirklich nur den Kopf schütteln, wenn mann den "Fall" Mannichl auch mit nur einigermaßen Grips verfolgt hat. Und man muss kein sog. Nazi sein, um die Berichterstattung und das Kesseltreiben als das zu erkennen, was es ist - mediale Vorverurteilung und schlimmeres.

    Bei all den Fakten die dem gemeinem Pöbel reißerisch zum Fraß vorgeworfen wurden - und die er fleißig ohne zu denken gefressen hat - war doch von Anfang an sehr vieles äußerst dubios. (oder bin ich der einzige?)Aber es musste ja ein Nazi sein! Egal auf welcher Grundlage! Es passte ja so super zum heldenhaften Image des ach so politisch korrekten Herrn Polizeichefs. Und die feinen Herren und Damen der Politik überschlugen sich regelrecht in Ihren Forderungen und Ankündigungen (gegen NPD,Nazis & Co.) um sich zu profilieren oder einfach mal was gesagt zu haben. Alles sehr "objektiv", "sachkundig" und doch so durchschaubar. Endlich mal wieder Grund über die Beschränkung von Meinungsfreiheit und anderen Grundrechten (auch die Rechten sind Bestandteil der Gesellschaft und haben Rechte - ob es einem passt oder nicht)laut nachzudenken - nach der letzten Pleite vor dem BVG. Das stinkt doch zum Himmel bei der Ermittlungslage. Da wundert es einen nicht mehr wenn man erst heute - etwas kleingedruckt - erfährt, das die Polizei nun doch (schon)darüber nachdenkt, das die Tat andere Hintergründe haben könnte, als der Herr Mannichl der Öffentlichkeit verkauft hat. Ich will den Herren bei der Kripo nicht Ihren Job erklären - aber die Zweifel kommen recht spät, aber vielleicht durften sie ja auch nicht von anfang an in alle richtungen ermitteln - die marschrichtung und zielvorgabe war manifest - der "Phantomnazi". Das diese weiter ein Phantom bleibt könnte bestimmten Kreisen gut ins Konzept passen. Eigentlich das perfekte Verbrechen dilletantisch ausgeführt, ein Witz!! Nochmal:

    Ein als Büffel beschriebene männliche Person geht - ohne eigene Waffe?! - aber wohl mit Handschuhen!!! (angebl. keine DNA oder Fingerspuren)zum Herrn M. um sich im Namen "Rechts" zu rächen, natürlich mit passendem Spruch, klar, ohne geht nicht. Und weil er ein hirnloser Depp ist und unbedingt gefasst werden will hat er seine Murmel (Kopf) blank gezogen (Mütze oder Kapuze kann ja jeder!!), damit auch jeder seine albernen Tatoos sieht inklusive Gesicht. Aja, er wollte töten, Leichen geben keine Täterbeschreibung ab - nicht mal so eine Allerweltsbeschreibung wie die von Herrn M. Und welch Glückes Geschick - da liegt doch glatt ein feines Messer am Tatort rum!! Hääh?! Und dann stech ich nur einmal zu? Amateur! Und so schlimm kann die Verletzung nicht gewesen sein bei dem kurzen Hospitalaufenthalt! Helden genesen eben schneller! Geschenkt! Aber der Herr M. war bei Bewustsein - vermutlich mehr wie die meisten denken - gibt die vage Täterbeschreibung, erinnert sich an den Begleitspruch und das ein Auto weggefahren ist und schiebt die Sache in die Richtung, die wir als offizielle Version kennen. Sein eigenes Messer hat er komischerweise nicht erkannt, der Fakt wurde erst später nachgeliefert- uupps, das macht die sache knifflig! Das Die Fahndung nach dem Täter bisher so in die Hosen gegangen ist wundert deshalb nicht wirklich.

    Man darf gespannt sein, zu welchem Ergebnis objektive Ermittlungen führen werden ... und wie es verkauft wird, damit es nicht ganz so peinlich wird!

  • PM
    Peter Michels

    Haben Sie schon mal daran gedacht, dass sich bei Familie Mannichl ein vorweihnachtliches Drama ereignet haben könnte, und diese Geschichte vom Schlangen-Mann erfunden werden musste, da sich in dem Ort alle kennen, der Herr Mannichl aber zu stark blutete, um nicht den Notarzt zu rufen...?

     

    Wo bleibt seit Wochen ihr journalistischer Sachverstand?

  • NM
    Na Meier, was sonst

    Na hier traut sich die TAZ aber weit voraus, aus dem Einerlei der gleichgeschalteten Mainstream-Presse. Mal sehn, wo's hingeht. Ich hab da längst meine Vermutung, die lautet: Münchhausen-Syndrom.

  • K
    Krause

    Wer läßt denn ein Messer im Eingangsbereich seines Hauses liegen? Seltsam, seltam. Also tapfere Kämpfer gegen Rechts, erstmal die Zivilcourage beiseite, Lichterkette ausschalten und abwarten. Nachher gibt es einen Flop wie in Düsseldorf, Sebnitz oder Potsdam. Die Hysterie im Kampf gegen eine zwar bestehende, aber doch überschaubare Gefahr nimmt wirklich absurde Formen an.

  • EH
    Erich H.

    Ein möglicherweise frei erfundener Neonaziangriff in Fürstenzell und eine mit ziemlicher Sicherheit als Scherz gemeinte "Morddrohung" von einem Forentroll - der real existierende Rechtsextremismus.

     

    Wirklich peinlich wird es, wenn Herr Speit auch noch so tut, als habe die Polizei sich von vornherein auf Neonazis als Mannichl-Attentäter versteift, obwohl schon vor Weihnachten ausdrücklich nach Personen aus der "Punker-, Rocker- oder Gothic-Szene" gesucht wurde. Was kann die Polizei dafür, wenn die Medien es nicht schaffen, die für sie verfassten Pressemitteilungen wenigstens zu lesen? Stattdessen wird gegen die üblichen Verdächtigen gehetzt - deren Gesinnung ist Beweis genug. Das ist das eigentliche Ärgernis: Die NPD hat leider völlig recht, wenn sie sich über die Medienhetze beklagt. Egal, mal sehen, wie man den Rechtsstaat diesmal aushebeln und den Leuten mit der falschen Gesinnung die Bürgerrechte faktisch entziehen kann.

    Vorläufiges Fazit: Den Krampf gegen Rechts in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.

     

    http://www.mvregio.de/show/183686.html

    http://www.mvregio.de/183928.html

    http://www.polizei.bayern.de/niederbayern/passau/news/presse/aktuell/index.html/84124

  • S
    Sellerie

    Lest mal hier Freunde!

    Ist ganz interessant...

     

    http://www.mvregio.de/nachrichten_region/183928.html

  • N
    Nachdenklicher

    Langsam sollte man wieder zum sauberen Journalismus zurück finden, was hier in Deutschland in letzter Zeit abläuft hat damit nicht mehr viel gemein.

    Da werden Leute in Beugehaft genommen ohne richterliche Verfügung. Es findet eine Vorverurteilung statt ohne genaue Details zu Wissen und man bleibt weiter bei der Geschichte obwohl diese von Tag zu Tag skuriller und unglaubwürdiger wird.

    Komisch !... und bei der Vorverurteilung an vorderster Front die Medien die sich auf der anderen Seite über Guatanamo aufregen, weil dort Grundrechte mit Füssen getreten werden

    Welch Scheinheilige Welt

    Da schlugen 20 linke Punks am 1 Weinachtfeiertag in der U 5 in Berlin zwei Männer zusammen, nur weil sie wie Rechte aussahen.

    Habt ihr irgendetwas davon gehört oder gelesen ?

    Es stand nur in der Berliner Zeitung.

    Jetzt stellt euch mal vor was hier los wäre wenn 20 Rechtradikale 2 Ausländer oder 2 Linke angegriffen hätten.

    Politiker würden sich mit harten Forderungen nach Konsequenzen gegenseitig übertreffen, die Titelseiten der Zeitungen wären voll mit dem Thema

    Wir wären vermutlich kurz vor dem Ausnahmezustand in Deutschland.

    Ich bin für ein hartes vorgehen gegen Nazis, aber nur auf der Basis eines fairen Rechtstaates und nicht so wie es jetzt abläuft.

  • H
    Hajo

    Gab es das nicht schon einmal in der Geschichte?

     

    Ist zwar schon einige Jahrzehnte her, aber man brauchte einen Sündenbock. So war zu lesen:

     

    "Der IV. Strafsenat des Reichsgerichts in Leipzig , Vorsitz Präsident Wilhelm Bünger, verurteilt am 23. Dezember 1933 als Alleintäter aufgrund Geständnis Marinus van der Lubbe. Die mitangeklagten Kommunistenführer Torgler, Dimitroff, Popoff und Taneff werden mangels Beweisen freigesprochen. Dabei erfolgt juristisch falsche rückwirkende Anwendung der „Reichtagsbrandverordnung, die erst nach der Tat erlassen wurde. Lubbe wird am 10. Januar 1934 hingerichtet."

  • H
    Hajo

    Schade, dass Horst Tappert vor kurzem verstorben ist. Ich glaube er hätte den Fall schneller aufgeklärt als die eingesetzte SOKU

  • S
    spital8katz

    "In der rechtsextremen Szene wird längst hämisch über die Ermittlung der Soko diskutiert."

     

    Nicht nur dort, liebe tazler! Und berechtigt...

  • R
    reifenstein-herbig

    Wenn in den Medien bei bestimmten Themen keine Differenzierung stattfindet, ist grundsätzlich Skepsis angezeigt. Dies war im Fall Mannichl für jeden schnell erkennbar der Fall, passte die Story vielen Funktionären doch einfach zu gut ins Konzept.

    Ich kann mich an Zeiten erinnern, zu denen abweichende Meinungen bei der taz einen höheren Stellenwert besaßen als dies gegenwärtig leider der Fall zu sein scheint.

  • JL
    Jacob Lemmon

    Allen Ungereimtheiten und den damit verbundenen Einwänden der Kommentatoren sollte in der Tat für eine "objektive" juristische und mediale Aufklärung des Falles Mannichl volle Aufmerksamkeit geschenkt werden.

    Es springt der Bevölkerung leider sonst schnell der Verschwörungskobold in den Nacken, wie man unschwer an den hier abgegebenen Kommentaren erkennen kann. Als übliche Verdächtige kommen dann die ach so anti-rechtsgerichteten und "hysterischen" Medien, eine profilsüchtige, hypokratische Landes- und Bundespolitik und eine übereifrige Exekutive ins Spiel. Ein überscharfes "Rechtes Auge" ist meines Erachtens einer Gesellschaft zuträglicher, als das in diese Richtung durchaus getrübte so manches

    Kommentatoren hier!

     

    Guten Rutsch

  • V
    vorndran

    Liebe taz ler, so gründlich, wie Ihr sonst recherchiert, im Fall Mannichl seid Thr bisher leider dem mainstream von Bild bis Spiegel gefolgt.

     

    Nehmt Euch mal ein Beispiel an der Augsburger Allgemeinen. Die hinterfragen nämlich mittlerweile...

     

    Denn wer heute unter aufgebauschtem Vorwand die "bösen Nazis" vorschiebt, (das wird am ehesten geglaubt) um Bürgerrechte einzuschränken, dem sind auch morgen die "bösen Linkschaoten" recht, um weitere Grundrechte abzuschaffen.

     

    Und damit wird erst die Demokratie eingeschränkt- und dann faktisch abgeschafft.

     

    Nicht wahr, Herr Schilyschäuble?

  • U
    UweRietmöller

    Die Vorredner habe ja schon fast alles gesagt. Ich wollte nur mal auf eine auch auf den Leserbriefseiten (von der Augsburger Allgemeinen und MVregio abgesehen konnte man ja bis vor 3 Tagen die redaktionellen Beiträge in die Tonne kloppen) vernachlässigte Frage eingehen. Nämlich die Frage, ob überhaupt ein Attentat stattgefunden hat. Denn selbst dafür gibt es (von Mannichls unglaublicher Geschichte abgesehen) keine Beweise.

    Unmittelbar nach der „Tat“ wurde kolportiert, das Messer hätte das Herz nur um 2cm verfehlt. Tatsächlich lässt sich für diese Behauptung kein Beleg finden. Wirklich, Ihr könnte es prüfen. Bis heute kein ärztliches Bulletin oder sonst eine offizielle Verlautbarung.

    Erinnert Ihr Euch an Mannichl im Krankenbett? Sehen Frischoperierte so aus? Eher nicht. Zwar nicht vollständig ausgeschlossen, jedoch ziemlich ungewöhnlich, dass ein Frischoperierter kein Flügelhemd, sondern sein privates T-shirt trägt.

    Das nur am Rande, so als Zugabe zu all den anderen Ungereimtheiten, zu keine Spuren, keine Fingerabdrücke, keine DNA, keine Zeugen, Kindergartenzeichnungen als Phantombilder, steckbrieflicher Suche nach langhaarigen Glatzen, Kinderwagen (vermutlich das Fluchtfahrzeug), nach der Verhaftung von 4 Unschuldigen ... spielt das wohl keine Rolle mehr.

  • S
    spital8katz

    Das ist aber sehr "elegant" ausgedrückt:

     

    ...erinnern an Fälle von Verdachten rechtsextremer Taten und medialer Resonanz, die sich später anders darstellten.

     

    Warum nicht: "In der allgemeinen, geschürten Anti-Rechts-Hysterie einer Ente aufgesessen"?

     

    Mit den Beispielen Sebnitz, Hoyerswerda etc, etc...

  • M
    Mitdenkerin

    Den blitzgescheiten InvestigativjournalistInnen der taz stellt sich da nach über zwei Wochen Desinformation immer noch nicht die Frage, wie ein Polizeichef mit 35-jähriger Diensterfahrung detailierte Beschreibungen der Tattoos liefert, aber zu einem Phantombild, das seinen Namen verdiente, nicht in der Lage ist ? Oder wie man in einem vom VS filtrierten Verein einen auffällig tätowierten, 2 m großen, kahlen Mann nicht ausfindig machen kann (der Attentäter muss schließlich aus dem Ort sein, da er sich doch auf eine Begebenheit in Passau bezog) ? Oder wie Herr M. nach einer schweren Verletzung physisch schon wieder auf den Beinen und arbeitsfähig wäre, wenn nur diese psychische Angeschlagenheit des erprobten und toughen Kämpfers gegen Rechts dies zuließe ? Und überhaupt, warum das "Opfer", wenn doch schon nach über zwei Wochen "in alle Richtungen ermittelt wird", nicht einmal genauer beleuchtet wird ? Und auch - was wohl politisch damit beabsichtigt war (die taz bildet sich doch nicht etwa ein, dass ein etwaiges NPD-Verbot das Ende der Fahnenstange wäre, oder?)?

    Ich kaufe die taz seit ca. 15 Jahren nicht mehr, weil sie sich derartige Fragen schon lange nicht mehr stellt.

  • QB
    qui bono

    Da kann man wirklich nur den Kopf schütteln, wenn mann den "Fall" Mannichl auch mit nur einigermaßen Grips verfolgt hat. Und man muss kein sog. Nazi sein, um die Berichterstattung und das Kesseltreiben als das zu erkennen, was es ist - mediale Vorverurteilung und schlimmeres.

    Bei all den Fakten die dem gemeinem Pöbel reißerisch zum Fraß vorgeworfen wurden - und die er fleißig ohne zu denken gefressen hat - war doch von Anfang an sehr vieles äußerst dubios. (oder bin ich der einzige?)Aber es musste ja ein Nazi sein! Egal auf welcher Grundlage! Es passte ja so super zum heldenhaften Image des ach so politisch korrekten Herrn Polizeichefs. Und die feinen Herren und Damen der Politik überschlugen sich regelrecht in Ihren Forderungen und Ankündigungen (gegen NPD,Nazis & Co.) um sich zu profilieren oder einfach mal was gesagt zu haben. Alles sehr "objektiv", "sachkundig" und doch so durchschaubar. Endlich mal wieder Grund über die Beschränkung von Meinungsfreiheit und anderen Grundrechten (auch die Rechten sind Bestandteil der Gesellschaft und haben Rechte - ob es einem passt oder nicht)laut nachzudenken - nach der letzten Pleite vor dem BVG. Das stinkt doch zum Himmel bei der Ermittlungslage. Da wundert es einen nicht mehr wenn man erst heute - etwas kleingedruckt - erfährt, das die Polizei nun doch (schon)darüber nachdenkt, das die Tat andere Hintergründe haben könnte, als der Herr Mannichl der Öffentlichkeit verkauft hat. Ich will den Herren bei der Kripo nicht Ihren Job erklären - aber die Zweifel kommen recht spät, aber vielleicht durften sie ja auch nicht von anfang an in alle richtungen ermitteln - die marschrichtung und zielvorgabe war manifest - der "Phantomnazi". Das diese weiter ein Phantom bleibt könnte bestimmten Kreisen gut ins Konzept passen. Eigentlich das perfekte Verbrechen dilletantisch ausgeführt, ein Witz!! Nochmal:

    Ein als Büffel beschriebene männliche Person geht - ohne eigene Waffe?! - aber wohl mit Handschuhen!!! (angebl. keine DNA oder Fingerspuren)zum Herrn M. um sich im Namen "Rechts" zu rächen, natürlich mit passendem Spruch, klar, ohne geht nicht. Und weil er ein hirnloser Depp ist und unbedingt gefasst werden will hat er seine Murmel (Kopf) blank gezogen (Mütze oder Kapuze kann ja jeder!!), damit auch jeder seine albernen Tatoos sieht inklusive Gesicht. Aja, er wollte töten, Leichen geben keine Täterbeschreibung ab - nicht mal so eine Allerweltsbeschreibung wie die von Herrn M. Und welch Glückes Geschick - da liegt doch glatt ein feines Messer am Tatort rum!! Hääh?! Und dann stech ich nur einmal zu? Amateur! Und so schlimm kann die Verletzung nicht gewesen sein bei dem kurzen Hospitalaufenthalt! Helden genesen eben schneller! Geschenkt! Aber der Herr M. war bei Bewustsein - vermutlich mehr wie die meisten denken - gibt die vage Täterbeschreibung, erinnert sich an den Begleitspruch und das ein Auto weggefahren ist und schiebt die Sache in die Richtung, die wir als offizielle Version kennen. Sein eigenes Messer hat er komischerweise nicht erkannt, der Fakt wurde erst später nachgeliefert- uupps, das macht die sache knifflig! Das Die Fahndung nach dem Täter bisher so in die Hosen gegangen ist wundert deshalb nicht wirklich.

    Man darf gespannt sein, zu welchem Ergebnis objektive Ermittlungen führen werden ... und wie es verkauft wird, damit es nicht ganz so peinlich wird!

  • PM
    Peter Michels

    Haben Sie schon mal daran gedacht, dass sich bei Familie Mannichl ein vorweihnachtliches Drama ereignet haben könnte, und diese Geschichte vom Schlangen-Mann erfunden werden musste, da sich in dem Ort alle kennen, der Herr Mannichl aber zu stark blutete, um nicht den Notarzt zu rufen...?

     

    Wo bleibt seit Wochen ihr journalistischer Sachverstand?

  • NM
    Na Meier, was sonst

    Na hier traut sich die TAZ aber weit voraus, aus dem Einerlei der gleichgeschalteten Mainstream-Presse. Mal sehn, wo's hingeht. Ich hab da längst meine Vermutung, die lautet: Münchhausen-Syndrom.

  • K
    Krause

    Wer läßt denn ein Messer im Eingangsbereich seines Hauses liegen? Seltsam, seltam. Also tapfere Kämpfer gegen Rechts, erstmal die Zivilcourage beiseite, Lichterkette ausschalten und abwarten. Nachher gibt es einen Flop wie in Düsseldorf, Sebnitz oder Potsdam. Die Hysterie im Kampf gegen eine zwar bestehende, aber doch überschaubare Gefahr nimmt wirklich absurde Formen an.

  • EH
    Erich H.

    Ein möglicherweise frei erfundener Neonaziangriff in Fürstenzell und eine mit ziemlicher Sicherheit als Scherz gemeinte "Morddrohung" von einem Forentroll - der real existierende Rechtsextremismus.

     

    Wirklich peinlich wird es, wenn Herr Speit auch noch so tut, als habe die Polizei sich von vornherein auf Neonazis als Mannichl-Attentäter versteift, obwohl schon vor Weihnachten ausdrücklich nach Personen aus der "Punker-, Rocker- oder Gothic-Szene" gesucht wurde. Was kann die Polizei dafür, wenn die Medien es nicht schaffen, die für sie verfassten Pressemitteilungen wenigstens zu lesen? Stattdessen wird gegen die üblichen Verdächtigen gehetzt - deren Gesinnung ist Beweis genug. Das ist das eigentliche Ärgernis: Die NPD hat leider völlig recht, wenn sie sich über die Medienhetze beklagt. Egal, mal sehen, wie man den Rechtsstaat diesmal aushebeln und den Leuten mit der falschen Gesinnung die Bürgerrechte faktisch entziehen kann.

    Vorläufiges Fazit: Den Krampf gegen Rechts in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.

     

    http://www.mvregio.de/show/183686.html

    http://www.mvregio.de/183928.html

    http://www.polizei.bayern.de/niederbayern/passau/news/presse/aktuell/index.html/84124

  • S
    Sellerie

    Lest mal hier Freunde!

    Ist ganz interessant...

     

    http://www.mvregio.de/nachrichten_region/183928.html

  • N
    Nachdenklicher

    Langsam sollte man wieder zum sauberen Journalismus zurück finden, was hier in Deutschland in letzter Zeit abläuft hat damit nicht mehr viel gemein.

    Da werden Leute in Beugehaft genommen ohne richterliche Verfügung. Es findet eine Vorverurteilung statt ohne genaue Details zu Wissen und man bleibt weiter bei der Geschichte obwohl diese von Tag zu Tag skuriller und unglaubwürdiger wird.

    Komisch !... und bei der Vorverurteilung an vorderster Front die Medien die sich auf der anderen Seite über Guatanamo aufregen, weil dort Grundrechte mit Füssen getreten werden

    Welch Scheinheilige Welt

    Da schlugen 20 linke Punks am 1 Weinachtfeiertag in der U 5 in Berlin zwei Männer zusammen, nur weil sie wie Rechte aussahen.

    Habt ihr irgendetwas davon gehört oder gelesen ?

    Es stand nur in der Berliner Zeitung.

    Jetzt stellt euch mal vor was hier los wäre wenn 20 Rechtradikale 2 Ausländer oder 2 Linke angegriffen hätten.

    Politiker würden sich mit harten Forderungen nach Konsequenzen gegenseitig übertreffen, die Titelseiten der Zeitungen wären voll mit dem Thema

    Wir wären vermutlich kurz vor dem Ausnahmezustand in Deutschland.

    Ich bin für ein hartes vorgehen gegen Nazis, aber nur auf der Basis eines fairen Rechtstaates und nicht so wie es jetzt abläuft.

  • H
    Hajo

    Gab es das nicht schon einmal in der Geschichte?

     

    Ist zwar schon einige Jahrzehnte her, aber man brauchte einen Sündenbock. So war zu lesen:

     

    "Der IV. Strafsenat des Reichsgerichts in Leipzig , Vorsitz Präsident Wilhelm Bünger, verurteilt am 23. Dezember 1933 als Alleintäter aufgrund Geständnis Marinus van der Lubbe. Die mitangeklagten Kommunistenführer Torgler, Dimitroff, Popoff und Taneff werden mangels Beweisen freigesprochen. Dabei erfolgt juristisch falsche rückwirkende Anwendung der „Reichtagsbrandverordnung, die erst nach der Tat erlassen wurde. Lubbe wird am 10. Januar 1934 hingerichtet."

  • H
    Hajo

    Schade, dass Horst Tappert vor kurzem verstorben ist. Ich glaube er hätte den Fall schneller aufgeklärt als die eingesetzte SOKU

  • S
    spital8katz

    "In der rechtsextremen Szene wird längst hämisch über die Ermittlung der Soko diskutiert."

     

    Nicht nur dort, liebe tazler! Und berechtigt...

  • R
    reifenstein-herbig

    Wenn in den Medien bei bestimmten Themen keine Differenzierung stattfindet, ist grundsätzlich Skepsis angezeigt. Dies war im Fall Mannichl für jeden schnell erkennbar der Fall, passte die Story vielen Funktionären doch einfach zu gut ins Konzept.

    Ich kann mich an Zeiten erinnern, zu denen abweichende Meinungen bei der taz einen höheren Stellenwert besaßen als dies gegenwärtig leider der Fall zu sein scheint.

  • JL
    Jacob Lemmon

    Allen Ungereimtheiten und den damit verbundenen Einwänden der Kommentatoren sollte in der Tat für eine "objektive" juristische und mediale Aufklärung des Falles Mannichl volle Aufmerksamkeit geschenkt werden.

    Es springt der Bevölkerung leider sonst schnell der Verschwörungskobold in den Nacken, wie man unschwer an den hier abgegebenen Kommentaren erkennen kann. Als übliche Verdächtige kommen dann die ach so anti-rechtsgerichteten und "hysterischen" Medien, eine profilsüchtige, hypokratische Landes- und Bundespolitik und eine übereifrige Exekutive ins Spiel. Ein überscharfes "Rechtes Auge" ist meines Erachtens einer Gesellschaft zuträglicher, als das in diese Richtung durchaus getrübte so manches

    Kommentatoren hier!

     

    Guten Rutsch

  • V
    vorndran

    Liebe taz ler, so gründlich, wie Ihr sonst recherchiert, im Fall Mannichl seid Thr bisher leider dem mainstream von Bild bis Spiegel gefolgt.

     

    Nehmt Euch mal ein Beispiel an der Augsburger Allgemeinen. Die hinterfragen nämlich mittlerweile...

     

    Denn wer heute unter aufgebauschtem Vorwand die "bösen Nazis" vorschiebt, (das wird am ehesten geglaubt) um Bürgerrechte einzuschränken, dem sind auch morgen die "bösen Linkschaoten" recht, um weitere Grundrechte abzuschaffen.

     

    Und damit wird erst die Demokratie eingeschränkt- und dann faktisch abgeschafft.

     

    Nicht wahr, Herr Schilyschäuble?

  • U
    UweRietmöller

    Die Vorredner habe ja schon fast alles gesagt. Ich wollte nur mal auf eine auch auf den Leserbriefseiten (von der Augsburger Allgemeinen und MVregio abgesehen konnte man ja bis vor 3 Tagen die redaktionellen Beiträge in die Tonne kloppen) vernachlässigte Frage eingehen. Nämlich die Frage, ob überhaupt ein Attentat stattgefunden hat. Denn selbst dafür gibt es (von Mannichls unglaublicher Geschichte abgesehen) keine Beweise.

    Unmittelbar nach der „Tat“ wurde kolportiert, das Messer hätte das Herz nur um 2cm verfehlt. Tatsächlich lässt sich für diese Behauptung kein Beleg finden. Wirklich, Ihr könnte es prüfen. Bis heute kein ärztliches Bulletin oder sonst eine offizielle Verlautbarung.

    Erinnert Ihr Euch an Mannichl im Krankenbett? Sehen Frischoperierte so aus? Eher nicht. Zwar nicht vollständig ausgeschlossen, jedoch ziemlich ungewöhnlich, dass ein Frischoperierter kein Flügelhemd, sondern sein privates T-shirt trägt.

    Das nur am Rande, so als Zugabe zu all den anderen Ungereimtheiten, zu keine Spuren, keine Fingerabdrücke, keine DNA, keine Zeugen, Kindergartenzeichnungen als Phantombilder, steckbrieflicher Suche nach langhaarigen Glatzen, Kinderwagen (vermutlich das Fluchtfahrzeug), nach der Verhaftung von 4 Unschuldigen ... spielt das wohl keine Rolle mehr.

  • S
    spital8katz

    Das ist aber sehr "elegant" ausgedrückt:

     

    ...erinnern an Fälle von Verdachten rechtsextremer Taten und medialer Resonanz, die sich später anders darstellten.

     

    Warum nicht: "In der allgemeinen, geschürten Anti-Rechts-Hysterie einer Ente aufgesessen"?

     

    Mit den Beispielen Sebnitz, Hoyerswerda etc, etc...

  • M
    Mitdenkerin

    Den blitzgescheiten InvestigativjournalistInnen der taz stellt sich da nach über zwei Wochen Desinformation immer noch nicht die Frage, wie ein Polizeichef mit 35-jähriger Diensterfahrung detailierte Beschreibungen der Tattoos liefert, aber zu einem Phantombild, das seinen Namen verdiente, nicht in der Lage ist ? Oder wie man in einem vom VS filtrierten Verein einen auffällig tätowierten, 2 m großen, kahlen Mann nicht ausfindig machen kann (der Attentäter muss schließlich aus dem Ort sein, da er sich doch auf eine Begebenheit in Passau bezog) ? Oder wie Herr M. nach einer schweren Verletzung physisch schon wieder auf den Beinen und arbeitsfähig wäre, wenn nur diese psychische Angeschlagenheit des erprobten und toughen Kämpfers gegen Rechts dies zuließe ? Und überhaupt, warum das "Opfer", wenn doch schon nach über zwei Wochen "in alle Richtungen ermittelt wird", nicht einmal genauer beleuchtet wird ? Und auch - was wohl politisch damit beabsichtigt war (die taz bildet sich doch nicht etwa ein, dass ein etwaiges NPD-Verbot das Ende der Fahnenstange wäre, oder?)?

    Ich kaufe die taz seit ca. 15 Jahren nicht mehr, weil sie sich derartige Fragen schon lange nicht mehr stellt.

  • QB
    qui bono

    Da kann man wirklich nur den Kopf schütteln, wenn mann den "Fall" Mannichl auch mit nur einigermaßen Grips verfolgt hat. Und man muss kein sog. Nazi sein, um die Berichterstattung und das Kesseltreiben als das zu erkennen, was es ist - mediale Vorverurteilung und schlimmeres.

    Bei all den Fakten die dem gemeinem Pöbel reißerisch zum Fraß vorgeworfen wurden - und die er fleißig ohne zu denken gefressen hat - war doch von Anfang an sehr vieles äußerst dubios. (oder bin ich der einzige?)Aber es musste ja ein Nazi sein! Egal auf welcher Grundlage! Es passte ja so super zum heldenhaften Image des ach so politisch korrekten Herrn Polizeichefs. Und die feinen Herren und Damen der Politik überschlugen sich regelrecht in Ihren Forderungen und Ankündigungen (gegen NPD,Nazis & Co.) um sich zu profilieren oder einfach mal was gesagt zu haben. Alles sehr "objektiv", "sachkundig" und doch so durchschaubar. Endlich mal wieder Grund über die Beschränkung von Meinungsfreiheit und anderen Grundrechten (auch die Rechten sind Bestandteil der Gesellschaft und haben Rechte - ob es einem passt oder nicht)laut nachzudenken - nach der letzten Pleite vor dem BVG. Das stinkt doch zum Himmel bei der Ermittlungslage. Da wundert es einen nicht mehr wenn man erst heute - etwas kleingedruckt - erfährt, das die Polizei nun doch (schon)darüber nachdenkt, das die Tat andere Hintergründe haben könnte, als der Herr Mannichl der Öffentlichkeit verkauft hat. Ich will den Herren bei der Kripo nicht Ihren Job erklären - aber die Zweifel kommen recht spät, aber vielleicht durften sie ja auch nicht von anfang an in alle richtungen ermitteln - die marschrichtung und zielvorgabe war manifest - der "Phantomnazi". Das diese weiter ein Phantom bleibt könnte bestimmten Kreisen gut ins Konzept passen. Eigentlich das perfekte Verbrechen dilletantisch ausgeführt, ein Witz!! Nochmal:

    Ein als Büffel beschriebene männliche Person geht - ohne eigene Waffe?! - aber wohl mit Handschuhen!!! (angebl. keine DNA oder Fingerspuren)zum Herrn M. um sich im Namen "Rechts" zu rächen, natürlich mit passendem Spruch, klar, ohne geht nicht. Und weil er ein hirnloser Depp ist und unbedingt gefasst werden will hat er seine Murmel (Kopf) blank gezogen (Mütze oder Kapuze kann ja jeder!!), damit auch jeder seine albernen Tatoos sieht inklusive Gesicht. Aja, er wollte töten, Leichen geben keine Täterbeschreibung ab - nicht mal so eine Allerweltsbeschreibung wie die von Herrn M. Und welch Glückes Geschick - da liegt doch glatt ein feines Messer am Tatort rum!! Hääh?! Und dann stech ich nur einmal zu? Amateur! Und so schlimm kann die Verletzung nicht gewesen sein bei dem kurzen Hospitalaufenthalt! Helden genesen eben schneller! Geschenkt! Aber der Herr M. war bei Bewustsein - vermutlich mehr wie die meisten denken - gibt die vage Täterbeschreibung, erinnert sich an den Begleitspruch und das ein Auto weggefahren ist und schiebt die Sache in die Richtung, die wir als offizielle Version kennen. Sein eigenes Messer hat er komischerweise nicht erkannt, der Fakt wurde erst später nachgeliefert- uupps, das macht die sache knifflig! Das Die Fahndung nach dem Täter bisher so in die Hosen gegangen ist wundert deshalb nicht wirklich.

    Man darf gespannt sein, zu welchem Ergebnis objektive Ermittlungen führen werden ... und wie es verkauft wird, damit es nicht ganz so peinlich wird!

  • PM
    Peter Michels

    Haben Sie schon mal daran gedacht, dass sich bei Familie Mannichl ein vorweihnachtliches Drama ereignet haben könnte, und diese Geschichte vom Schlangen-Mann erfunden werden musste, da sich in dem Ort alle kennen, der Herr Mannichl aber zu stark blutete, um nicht den Notarzt zu rufen...?

     

    Wo bleibt seit Wochen ihr journalistischer Sachverstand?

  • NM
    Na Meier, was sonst

    Na hier traut sich die TAZ aber weit voraus, aus dem Einerlei der gleichgeschalteten Mainstream-Presse. Mal sehn, wo's hingeht. Ich hab da längst meine Vermutung, die lautet: Münchhausen-Syndrom.

  • K
    Krause

    Wer läßt denn ein Messer im Eingangsbereich seines Hauses liegen? Seltsam, seltam. Also tapfere Kämpfer gegen Rechts, erstmal die Zivilcourage beiseite, Lichterkette ausschalten und abwarten. Nachher gibt es einen Flop wie in Düsseldorf, Sebnitz oder Potsdam. Die Hysterie im Kampf gegen eine zwar bestehende, aber doch überschaubare Gefahr nimmt wirklich absurde Formen an.