piwik no script img

Nach Anschlag auf ein US-ArrestzentrumVon der Polizei erschossen

Der Angreifer wollte offenbar ein Lager für Migranten in Brand setzen. Die Polizei erschoss daraufhin den bewaffneten Mann.

Straßensperre nahe des Northwest Detention Centers in Tacoma (Bundesstaat Washington) Foto: ap

Los Angeles afp | Nach einer Attacke auf ein Arrestzentrum für Migranten in der im Nordwesten der USA gelegenen Stadt Tacoma haben Polizisten den bewaffneten Angreifer erschossen. Der 69-jährige Täter habe ein Auto in Brand gesetzt und versucht, einen großen Propanbehälter anzuzünden, teilte die örtliche Polizei mit.

Die zum Tatort gerufenen Polizisten erschossen den Angreifer, der als Willem Van Spronsen identifiziert wurde. Neben einem Gewehr hatte er nach Angaben der Polizei auch Brandfackeln und einen Rucksack bei sich.

Van Spronsen war im vergangenen Jahr wegen Widerstands gegen einen Polizeibeamten während eines Protests vor demselben Arrestzentrum verurteilt worden, wie die Seattle Times berichtete. Nach Angaben einer Freundin des Toten, sei dieser Anarchist und Antifaschist, so die Zeitung weiter. Er habe mit der Tat einen „fatalen Konflikt provozieren“ wollen. Seinen Tod habe er in Kauf genommen. Die Polizisten blieben bei dem Einsatz am Samstag unverletzt.

Migrationsfragen bestimmen in den USA seit Monaten die politische Debatte. US-Vize-Präsident Mike Pence hatte nach einem Besuch eines überfüllten Arrestzentrums an der US-Grenze zu Mexiko am Freitag von einer „Krise“ gesprochen.

Demos gegen Großrazzien

In vielen US-Städten gingen am Freitag und Samstag Menschen gegen für diesen Sonntag geplante Großrazzien gegen nicht registrierte Einwanderer auf die Straße.

Das Unternehmen GEO Group, welches das Arrestzentrum in Tacoma im Auftrag des US-Heimatschutzministeriums betreibt, erklärte, die Berichte über Überbelegung und die Internierung von unbegleiteten Minderjährigen in anderen Arrestzentren habe ihr Personal in Gefahr gebracht.

„Die unerhörten und gegenstandslosen Vorwürfe, die gegen unsere Einrichtungen erhoben wurden, haben zu deplatzierten Aggressionen und einem gefährlichen Umfeld für unsere Angestellten geführt“, teilte die Firma mit. Der Polizei dankte die Firma für ihr schnelles Handeln während des Anschlags. Dieses habe „unschuldige Leben“ geschützt.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Jemand der mit Brandfackeln und Gewehr ein Arrestzentrum angreift kann kein Anarchist und kein Antifaschist sein. Schon eher ein faschistischer Amokläufer.