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Na also: Alles Kappes

■ Bremer Radler trat die Pedale am besten und gewann die 25. Six-Days

Nein, das stimmt nicht. Es ist schlicht falsch, daß Bremen, sportlich betrachtet, stinkelangweilig ist, weil es außer Werder ole, ole nichts gibt, was des Zuschauens und Mitfreuens wert sei. Ole, Ole ist auch der Andy, der Kappes, der es immerhin Dienstag nacht knapp vor der Geisterstunde fertig brachte, tausende von Bremern auf Stühle und Tische zu treiben. Der Grund? Kappes, Andy hatte geschafft, was die Senatspressestelle bereits einen Tag zuvor meldete, weil es sowieso jeder wußte: Als Bürgermeister Klaus Wedemeier dem Sechstage-Rennen den letzten Schuß verpaßte, war Andy mit seinem Liechtensteiner Partner Roman Hermann einmal öfter um das Holzlattenoval in der Bremer Stadthalle gerast als vier andere Paare.

Von den Catchern, den anderen Matadoren des Stadthallen -Sports wird ja allenthalben behauptet, sie würden erstens sowieso nur just for show und zweitens nach Vorabsprachen in den Ring steigen. Das darf man über die Radfahrer selbstverständlich nicht sagen. Nikotin in der Lunge, egal, Mors durchgesessen, auch egal, das „An der Nordseeküste“ in den Ohren überdrüssig, erst recht wurscht. Runde um Runde wurde unter härtestem Einsatz, sportlich edelste Motive im Kopfe, getreten und getreten und hörte bisweilen nicht auf zu treten, als die trunkensten Bolde bereits die Halle verlassen hatten. Dann aber verbal und noch heftiger, denn dann ging's um Prämien.

Nachdem das Wunschergebnis so glatt eingefahren wurde, fehlt nur noch die Statistik. Was wir schon wissen: Es waren noch niemals so viele Menschen in der Halle (123.100), obwohl selten ein so schlechtes Fahrerfeld auf der Bahn war

-ein Indiz für die These, daß die Radler eh nicht stören. Was uns noch fehlt: Das Gesamtgewicht der verzehrten Ochsenleiber und die gesoffenen Liter Bier und Korn, umgerechnet auf das Pro-Kopf-Promille-Vorkommen. Ansonsten auf Wiederlesen im nächsten Jahr, wenn es wieder heißt: „Alles Kappes!“ hb

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