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NS-Verbrecher in Italien verurteiltLebenslange Haft für 90-jährige Nazis

In italienischen Bergdörfern töteten sie im hunderte Zivilisten. Neun ehemalige Mitglieder der Division "Hermann Göring" sind nun von einem italienischen Gericht verurteilt worden.

Nazis gehören in die Tonne. Bild: imago/Steinach

VERONA dpa/dapd | In einem der letzten großen Prozesse gegen NS-Täter sind in Italien neun Deutsche in Abwesenheit zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Ein Militärgericht in Verona sprach die ehemalige NS-Soldaten wegen Massakern in den Apenninen 1944 schuldig. Die am Mittwoch Verurteilten seien zwischen 80 und über 90 Jahre alt, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa.

Die Verurteilten gehörten der Fallschirm-Panzerdivision "Hermann Göring" an. Nach sechsjährigen Ermittlungen war in Abwesenheit gegen sie verhandelt worden. Die Massaker in Bergdörfern der Provinzen Modena, Arezzo und Reggio Emilia, richteten sich gegen italienische Partisanen. Dabei starben insgesamt etwa 400 Zivilisten. Drei weitere Angeklagte waren während des Prozesses gestorben, wie italienische Medien berichtete.

Bürgermeister der Dörfer und Angehörige der Opfer nahmen an der Urteilsverkündung teil. Bürgermeister Stefano Milli aus Stia in Arezzo erklärte laut Ansa, für die Überlebenden seien die Taten noch immer wie eine offene Wunde. Etliche Zivilparteien und Angehörige der im Zuge einer "Partinsanenbekämpfung" umgebrachten Zivilisten hatten den Prozess verfolgt.

Deutschland weigere sich bis heute, Täter aus der NS-Zeit ohne ihr Einverständnis auszuliefern, hatte die Arbeitsgemeinschaft Reggio-Emilia als Prozessbeobachterin vor der Urteilsverkündung kritisiert.

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7 Kommentare

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  • S
    Sternchen

    Liebe Taz,

     

    Seid Ihr bei "Ex"-RAF-Terroristen nicht immer so rücksichtsvoll, das "Ex" zu setzen, selbst dann wenn sie sich nur halbherzig von ihren Taten distanzieren?

     

    Mit der Aussage "Lebenslange Haft für 90-jährige Nazis" macht Ihr ja durch die gleichzeitige Altersangabe klar, dass Ihr die Männer auch heute noch für Nazis haltet. Was gibt Euch das Recht dazu zu beurteilen, ob sie das auch heute, 67 Jahre nach der Tat, sind? Kennt Ihr sie? Haben sie irgendetwas in der Richtung gesagt/getan?

  • C
    Christoph

    Mich wundert, dass Deutschland die Verbrecher nicht ausliefert.

  • P
    Paradoxfrosch

    @felix

     

    Da gebe ich dir recht, was das Bild und dessen Untertitel betrifft.

    Diese Verbrechen als Tragödie zu bezeichnen ist aber mindestens genauso peinlich! ;)

  • M
    melanie

    @Felix:

    Mir ist völlig unverständlich wie man das Benutzen dieser Symbolik kritisieren kann. Was ist daran peinlich und was ist da unwürdig? Das Bild hat eine klare Ausssage und wer an der etwas auszusetzen hat scheint mir auf der falschen Seite zu sein. Das hier benutzte Bild ist allgemein bekannt und wird von vielen Menschen in verschiedenster Art und Weise unterstützt. Abegesehen davon ist es keine "Symbolik" für eine Antifa-Gruppe. Wo ist das Problem?

  • M
    m23

    Wieso findest du das peinlich? Dieses Bild beleidigt doch niemanden und steht inhaltlich im Zusammenhang mit dem Thema. Hauptsache ist hier sowieso, das Tater endlich bestraft wurden.

  • E
    erikius

    @Felix

    Antifa-Symbole charakterisieren die TAZ exakt. Opfer sind Mittel zum Zewck, allerdings nur wenn Opfer zur eigenen Interessensgruppe gehören oder eben wenn die Täter irgendwo rechts stehen oder dort vermutet werden könnten.

    Siehe zum Besipiel die TAZ-Berichterstattung zur Notwehr in Sittensen... Wobei hier mehr das "Opfer" aus der für die TAZ relevanten Zielgruppe kam.

  • F
    Felix

    Was soll das peinliche Bild? Aus Achtung vor den Opfern könnte man zumindest ein Bild aus einer der Ortschaften zeigen, in denen sich die Tragödie abgespielt hat. Stattdessen greifen Sie auf Antifa-Symbole zurück, sehr sehr peinlich und der taz unwürdig.