STIFTUNG PREUSSISCHER KULTURBESITZ PRÄSENTIERT PROJEKT ZUR PROVENIENZFORSCHUNG
: NS-Raubkunst hängt in Berliner Museen

Die Berliner Museen müssen möglicherweise ein Gemälde von Franz Marc und zwei von Max Slevogt an frühere Eigentümer zurückgeben, da diesen die Kunstwerke von den Nazis geraubt wurden. Bei 61 weiteren Kunstwerken im Besitz der Berliner Sammlungen ist die Herkunft ungeklärt und darum ein „NS-verfolgungsbedingter Raub nicht ausgeschlossen“. Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), Hermann Parzinger, stellte am Montag die Ergebnisse eines dreijährigen Projektes zur Provenienzforschung vor. Insgesamt wurden bei der SPK-Recherche 450 Kunstwerke der klassischen Moderne auf ihre Herkunft untersucht. Zwischen 1933 und 1945 raubten die Nazis Kunstschätze, vornehmlich aus jüdischem Besitz.

Trotz der Provenienzlücke zeigte sich Parzinger zufrieden über das Ergebnis: Für rund 85 Prozent der untersuchten Werke konnten unbedenkliche Provenienzen nachgewiesen werden. Die Herkunft der 61 anderen werde weiter geprüft. „Wir möchten keine Objekte in unseren Sammlungen behalten, die nicht rechtmäßig dorthin gelangt sind“, sagte der SPK-Chef. Kulturstaatssekretär Tim Renner (SPD) kündigte am Montag an, Berlin werde auch künftig entsprechende Restitutionsvorhaben finanziell unterstützen. ROLA