piwik no script img

NRW will Finanzausgleich für ÖkostromWie du mir, so ich dir

Bayern hat am vergangenen Dienstag eine Klage gegen den Länderfinanzausgleich angekündigt. Nun reagiert NRW auf den Vorstoß und fordert einen Finanzausgleich für Ökostrom.

Es könne nicht sein, dass die Haushalte in NRW „die Flut der Solaranlagen“ auf bayerischen Dächern bezahlen müssten, sagte Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD). Bild: dpa

DÜSSELDORF afp | Nordrhein-Westfalen reagiert auf die angekündigte Klage Bayerns gegen den Länderfinanzausgleich mit der Forderung nach einem neuen Finanzausgleich für Öko-Strom. „Es kann nicht sein, dass die Haushalte in NRW die Flut der Solaranlagen auf den bayerischen Dächern fast alleine bezahlen müssen“, sagte NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) der Rheinischen Post.

Allein 2011 hätten die Stromkunden in NRW für den bundesweiten Ausbau der erneuerbaren Energien unter dem Strich 2,25 Milliarden Euro gezahlt hätten – mehr als alle anderen Bundesländer zusammen.

Bayern ist dem Bericht zufolge der größte Netto-Gewinner der sogenannten EEG-Umlage, durch die das Subventionsgeld für Solar- und Windstrom eingesammelt und verteilt wird. Nach Bayern flossen demnach 2011 netto 1,1 Milliarden Euro aus dem EEG-System. „Wir brauchen eine neue Initiative für einen länderübergreifenden Ausgleich der Ökostrom-Kosten“, forderte Duin.

Die bayerische Regierung hatte vergangene Woche eine Klage gegen den Länderfinanzausgleich beschlossen. Bayern als größtes Geberland will damit seine Zahlungen in das Solidarsystem deutlich reduzieren.

Der Länderfinanzausgleich soll durch Finanzhilfen reicherer Bundesländer an ärmere Länder helfen, in ganz Deutschland vergleichbare Lebensbedingungen zu sichern. Bayern zahlte vergangenes Jahr mit rund 3,7 Milliarden Euro mehr als die Hälfte in den Solidartopf.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

2 Kommentare

 / 
  • SM
    Sebastian M.

    Da kann ich Hanno nur beipflichten. Mit Bayern hab ich kulturell nix am Hut, aber in manchen Fragen wie regionaler Energieerzeugung oder auch Landwirtschaft liegen die Bayern einfach ein gutes Stück über dem Bundesdurchschnitt. Es hat ja Gründe, warum es in Bayern und in NRW heute so ist, wie es ist, und ich finde auch Seehofers Drohungen total daneben - aber das ist die falsche Antwort. Die NRW-SPD soll lieber mal schauen, wie sie energiepolitisch ins 21. Jahrhundert kommt.

  • H
    Hanno

    Wie bescheuert ist das denn? Die Bundesländer, die in Sachen Erneuerbare und Solarstrom besonders wenig tun, sollen dafür einen Ausgleich erhalten?