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Archiv-Artikel

NRW FILMTIPP DER WOCHE

Der Film „Moolaadé“ (Senegal/Frankreich/Burkina Faso/Kamerun/Marokko/Tu 2004) von Ousmane Sembène, dem Altmeister des afrikanischen Kinos, ist großartig in Szene gesetzte Parabel über die Tradition der Genitalverstümmelung junger Mädchen in Afrika sowie den mutigen Kampf einer jungen Frau gegen die aktuelle Praxis dieses blutigen Rituals: Vier Mädchen, die sich weigern sich verstümmeln zu lassen, suchen Schutz bei der willensstarken jungen Collé, die ihre eigene Tochter vor der immensen Körperverletzung bewahrt hat. Als die Bewohner des Dorfes und ihre Verwandten Collé von den Mädchen trennen wollen, beruft sie sich auf den magischen Brauch „Moolaadé“, der einen unantastbaren Schutzraum bietet, ein Vakuum der Unabhängigkeit, das durch keinerlei menschliche Gewalt erschüttert werden kann. Doch als auch die Heirat ihrer Tochter durch ihre konsequente Haltung gefährdet wird, steht Collé vor einer neuen Herausforderung. Der Film ist Gewinner der Section „Un Certain Regard“ beim Festival von Cannes.