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Archiv-Artikel

NRW FILMTIPP DER WOCHE

Tief verborgen liegt ein Hotel im Finsterwald. Was geht ab in seinen labyrinthischen Hotelfluren? Mörder? Hexen? Dunkle Mächte? Die Urängste spielen bei der mysteriös, quälenden Stille jedenfalls verrückt. Der Wald hat auch im technologischen Zeitalter nichts von seiner Magie verloren. „Ich wollte ein Gefühl von Spannung erzeugen, die sich aus dem Stil und dem Schnitt aufbaut, aber nicht von einer konkreten Bedrohung ausgeht und auch nicht durch simples Dekodieren der Motivationen der Charaktere gelöst werden kann“, sagt die österreichische Filmemacherin Jessica Hausner über ihren Film „Hotel“ (Deutschland/Österreich, 2004). So präzise die unbekannte Gefahr auch inszeniert ist, so konsequent unterläuft der Film denn auch die Standard-Erwartungen des Zuschauers. Er wurde auf der Diagonale 2005 als Bester Film ausgezeichnet. Und hier der Plot: Irene (Franziska Weisz) tritt ihre Stelle als Rezeptionistin an. Sie fasziniert die Abgeschiedenheit, die einsamen Runden im Hotel-Pool. Doch bald stellt sie fest, dass ihre Vorgängerin auf mysteriöse Weise verschwunden ist, und Irene beginnt, der großen Stille zu misstrauen. Die labyrinthischen Hotelflure und verwaisten Passagen führen ins Nichts, die verschwiegene Belegschaft scheint ebenso feindselig wie desinteressiert. Schleichend verwebt sich ihr eigenes Schicksal mit dem ihrer Vorgängerin und Irene folgt den Fährten, die sie immer tiefer in den dunklen Märchen-Wald führen. Bald sieht sie sich von einer geheimnisvollen Gefahr bedroht, der sie verzweifelt zu entrinnen versucht.Start in Köln und Düsseldorf