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NPD-Kundgebung am 1. MaiNPD lockt Antifa nach Berlin-Köpenick

1. Mai Die NPD lädt am 1. Mai zu einem Familienfest mit SS-Veteranen nach Köpenick. Dagegen formiert sich breiter Protest. Antifa will "mit allen Mitteln" die NPD vertreiben.

Am 1. Mai ruft die NPD wieder zur Kundgebung. Mit dabei: Akte SS-Veteranen. Bild: RTR

Der 1. Mai in Köpenick

Die NPD will ab 11 Uhr unter dem Motto "Kampf und Arbeit unentwegt" vor ihrer Parteizentrale in Köpenick ein "Maifest" feiern.

Die Gegendemonstranten treffen sich um 10 Uhr gegenüber dem S-Bahnhof Köpenick. Von dort soll ein Protestzug bis zur Ecke Seelenbinderstraße ziehen.

Parallel veranstaltet die Gedenkstätte "Köpenicker Blutwoche" einen Tag der offenen Tür und das "Café HdJK" ein demokratisches Musik- und Theaterfest.

von Konrad Litschko

Friedlich oder nicht - das ist die alljährliche Frage zum 1. Mai. In diesem Jahr könnte darüber in Köpenick entschieden werden: Die NPD plant dort mit einem "Maifest" ihre zentrale Veranstaltung zum Tag der Arbeit. "Von unseren bundesweiten Aktionen zum 1. Mai rechnen wir in Berlin mit den meisten Teilnehmern", sagt NPD-Sprecher Klaus Beier. Die Antifa kündigt an, das Neonazi-Fest zu verhindern - "mit allen Mitteln".

Die NPD lädt vor ihrer Bundesparteizentrale in Köpenick zu einer Kundgebung samt Familienfest mit zentraler Forderung: "Arbeit zuerst für Deutsche". Neben NPD-Chef Udo Voigt, Mecklenburg-Vorpommerns Fraktionsvorsitzendem Udo Pastörs und dem DVU-Chef Matthias Faust soll auch der SS-Veteran Herbert Schweiger reden. NPD-Sprecher Beier erwartet 1.000 Besucher, laut Polizei sind nur 350 angemeldet.

Die Bürgermeisterin von Treptow-Köpenick, Gabriele Schöttler (SPD), bezeichnet das NPD-Fest als "unerträglich". Sie ruft zur Gegenkundgebung von Parteien, Gewerkschaften, Antifas, Jugendclubs und Vereinen auf (siehe Kasten). "Mit einem großen zivilgesellschaftlichen Konsens soll gezeigt werden, dass die NPD hier unerwünscht ist", so Ulf Bünermann von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus. Jan Landers vom Antifabündnis "Gemeinsam gegen Rechts" geht weiter: "Ziel ist es, das Fest mit vielfältigen Mitteln zu verhindern." Man werde niemanden daran hindern, zivilen Ungehorsam zu leisten.

Wieviele Rechtsextreme nach Berlin kommen, wird auch in Hannover entschieden: Eine dortige 1. Mai-Demonstration von rechtsextremen freien Kameradschaften ist bisher verboten. "Bleibt es dabei, werden wir nach Berlin mobilisieren", so NPD-Sprecher Beier.

Jan Landers betont, dass in diesem Fall auch das aktionsorientierte Neonazis-Klientel nach Berlin kommen würde: "Das könnte für einen prekären 1. Mai in Berlin sorgen". In Antifa-Kreisen wird bereits "heftiger Widerstand" propagiert. Sebastian Lorenz von der Antifaschistischen Linken Berlin kündigt an, die Nazis bereits bei der Anreise behindern zu wollen. Zuletzt hatte die NPD 2004 versucht, am 1. Mai in Berlin aufzumarschieren. Der Aufzug musste aufgrund massiver Gegenproteste frühzeitig beendet werden. "Damals war der militante Widerstand das wirksamste Mittel", betont Lorenz.

Die Polizei kündigt an, Auseinandersetzungen verhindern zu wollen: "Wir wollen die friedliche Teilnahme an allen angemeldeten Veranstaltungen gewährleisten."

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6 Kommentare

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  • SS
    S. Scholl

    "... und wieder setzt du dich hin und fängst an zu beten, dabei müsstest du wissen, du solltest schreien und diese kleinen Tiere zertreten.

    Doch das geht zu weit, ich seh euch winden,

    während sie immer mehr Menschen anzünden,

    bist du noch immer am Reden,am Differenzieren.

    Man dürfe seine Werte jetzt nicht verlieren.

    Dieser Wert im Klartext heißt: Das Weiterleben vom großdeutschen Geist !

    Deutschland - Ein Land kotzt sich aus, einen alten, braunen Brei und seh' ich aus dem Fenster wird mir übel von dieser Heuchelei ! "

    (Zitat aus: Schweineherbst/Slime)

    ...ohne weiteren Kommentar !!!

  • E
    Ebert

    Das schon vorher angekündigt wird den NPD-Aufmarsch mit ALLEN MITTELN stoppen zu wollen ist ziemlich armseelig. Ob links oder rechts, keiner hat das Recht die gewaltsame ( militante ) Gegendemonstration zu legitimieren.

     

    Ihr solltet euch mal vor Augen halten was ihr da eigentlich tut. Vor allem die Antifaschisten sind für ihre Gewalt bekannt, solange sich die NPD-ler benehmen sollte man einen gewissen Anstand bewahren. Gewalt ist nicht die Lösung, warum wird sie aber immer als gerechtfertigt angesehen, wenn sich Linke als Stopper für Rechte halten ???

  • SR
    S. Ruiz

    Die bisherigen Kommentare schocken - wie kann es sein, dass dem Protest gegen die NPD der Sinn abgesprochen wird? So eine Art der "Argumentation" finde ich immer am besten: links und rechts durch Referenzen an Gewalt und Chaotentum (was auch immer das heißen mag, gegebenfalls mal in der Bild nachschauen) gleichstellen. Tolle Leistung! Ich hoffe jedenfalls, das viele Leute da sein werden und dieses NPD-Familienfest (das muss man sich mal reintun) so nicht stattfindet!

  • H
    hansDurst

    @kurt: 'Nicht so, wenn sich linke & rechte Idioten zum selben Zweck verabreden...'

    ja genau, stecken wir einfach den kopf in die wochenendtaz und schon hat alles seine politisch hoehere dimension!

    und das da in koepinik, radikale antisemiten, bekennende nationalsozialisten zu einem sommerfest treffen, und sich mehr und mehr (unter polizeischutz) organisieren keonnen, egal!

    was geht mich das an, ich bin ja kein jude, schwul, krueppel, tuerke. wozu aufregen?

    wer das doch tut und sich gegen die wenigen nazies stellt, ist selber schuld, weil er sich ja nur pruegeln will und auf action aus ist!

    jawollll!

  • KK
    kurt kowalski

    Wenn sich primitive Fussballfans zweier verfeindeter Mannschaften zum sinnbefreiten auf-die-Fresse-hauen (3.Halbzeit) verabreden, nennt man das schlicht stummpfsinnigen Hooliganismus. Kein vernünftiger Mensch würde so einer idiotischen Veranstaltung eine höhere, politische, gar moralische Dimension zumessen...

     

    Nicht so, wenn sich linke & rechte Idioten zum selben Zweck verabreden.

  • AP
    Adam Potocki

    Linke und rechte Glatzen werden sich mal wieder gegenseitig auf's Maul hauen. Was für eine Idiotie.