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NO MUSIK

„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ ist ein legendärer Spruch Lenins, den KünstlerInnen ernst nehmen sollten. Die Hausmusikanten, die im zukünftigen taz-Haus, Kochstraße 18, von Sonntag abend bis Montag abend laut ihrem Konzept ein 24stündiges Konzert gaben, mußten den Lautstärkeregler zwischen 22 und 7 Uhr herunterdrehen, doch vergaßen sie wohl, ihn rechtzeitig wieder auf die Lautstärke heraufzufahren, die im brandenden Verkehr hörbar gewesen wäre. So stand ich dann am Montag morgen verdutzt vor dem verschlossenen Haus und hörte nichts, was darauf schließen ließe, daß es in dem Haus vor Kultur nur so sprühe, daß in dem Haus Menschen oder Maschinen am Werk wären, die ihren Kommentar zur Umgebung am Check Point Charlie abgäben.

Und so konnte man nur davon Notiz nehmen, daß das Haus wirkte wie ein ruhender Pol im Herzen des Hurricans, wie der Bauchnabel der Welt, wie das Riff in der Brandung.

Gerade rief noch jemand von der Werkstatt an und machte bekannt, daß sich ein anonymer Anrufer von gegenüber beschwert habe über Geräusche, die aus dem Haus kämen. Die Künstler scheinen also doch noch aufgewacht zu sein

Q.

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