■ NGOs fordern Schuldenerlaß für Südafrika: Kampagne gegen die „Finanziers der Apartheid“
Bonn (AP) – Mit einer internationalen Kampagne gegen die „Finanziers der Apartheid“ wollen südafrikanische Menschenrechtsorganisationen die Streichung der Milliardenschulden Südafrikas und seiner Nachbarn sowie Entschädigungszahlungen an die Opfer des Systems der Rassentrennung erreichen. Bei der Vorstellung einer Studie über die Auslandsverschuldung seines Landes kündigte der südafrikanische Literaturprofessor Dennis Brutus gestern in Bonn an, daß sich die Kampagne gegen Banken und Konzerne insbesondere in Deutschland und der Schweiz richten werde, die das Apartheidregime bis zuletzt mit Kapital versorgt hätten.
Brutus, der seine Forderungen im Namen der „Nationalen Südafrikanischen Koalition von Nichtregierungsorganisationen“ vortrug, nannte die Kredite an das Apartheidregime „verabscheuungswürdig“, da sie zur Unterdrückung der Menschen benutzt wurden. Das demokratische Südafrika dürfe für deren Rückzahlung nicht verantwortlich gemacht werden.
Darüber hinaus will die Kampagne auch eine Entschädigung der Opfer der Apartheid erreichen. Brutus nannte einen Fonds in Höhe von rund einer Milliarde Mark, gespeist von den Banken und Unternehmen, die die internationalen Sanktionsforderungen ignoriert hätten.
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