■ NEONAZI-MORD IN DRESDEN: Gericht spricht Zuhälter überraschend frei
Dresden (taz) - Auf heftigen Widerspruch unter den Zuschauern stieß der Richterspruch im Falle des erschossenen Neonazis Rainer Sonntag in Dresden. Wegen erwiesener Notwehr wurden die ursprünglich wegen Mordes angeklagten Zuhälter Nicolas Simeonidis und Ronny Matz freigesprochen. Zur Begründung führte der Richter aus, Sonntag und nicht die Angeklagten hätten zuerst den Rechtsfrieden gebrochen. Das Gericht sah es als erwiesen an, daß der Zuhälter von Sonntag und anderen Rechtsradikalen bedroht worden war. Der Anwalt von Simeonidis hatte der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, Rechtsradikalismus in die Nähe von Rechtschaffenheit zu rücken. SEITE 4
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