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Archiv-Artikel

NABU WARNT VOR VERSEUCHTEM FLEISCH Nicht zum Verzehr empfohlen: Wildbret mit Bleisplitterwölkchen

Von TAZ

Kennen Sie den Unterschied zwischen Superbenzin und einem Rehrücken? Genau: Der Rehrücken ist nicht bleifrei. Jedenfalls nicht garantiert.

Zum wiederholten Mal hat der Naturschutzbund Berlin (Nabu) auf die Gefahr hingewiesen, die Wildfleischkonsumenten durch die Bleimunition der Jäger entsteht. Wie der Nabu am Freitag mitteilte, sollten Verbraucher beim Kauf von Wildschwein oder Reh erfragen, wie das Tier erlegt worden sei. Auch kleinste Mengen Blei verursachten akute oder chronische Vergiftungen.

Anlass der Warnung ist der Wildfleischverkauf, den die Berliner Forsten am Wochenende wieder aufnehmen. Noch gebe es keine Regelung, die bleifreies Wild garantiere. Für Nabu-Geschäftsführerin Anja Sorges ein Skandal: „Werden in einer Mettwurst Metallsplitter gefunden, gibt es große Rückrufaktionen. Bei Bleisplittern im Wildbret wird nur mit den Schultern gezuckt.“ Dabei, so Sorges, gebe es alternative Geschosse, die keine „Bleisplitterwolke“ im Tier hinterließen. Zu Bleivergiftungen komme es übrigens auch bei Raubvögeln, die von Tieren fräßen, welche nach der Jagd unentdeckt verenden.

Nun die gute Nachricht: Laut Nabu wollen die Berliner Forsten ab 2012 die Verwendung bleihaltiger Munition auf ihren Flächen verbieten. Damit würde sich zumindest für Berlin die nächste Warnung erübrigen. TAZ