: 'N Speel ründ üm de Giftkist mit Ieversucht un Mißtruun rieklich
■ „In Luv und Lee die Liebe“ - Premiere im Ernst-Waldau-Theater
Dat heff ik dor in't Ernst-Waldau-Theoter wohrachtig noch nich beleevt: Wenn de Vörhang to'n tweeten Akt opgeiht, gifft dat satten Szenenapplaus eenfach so för dat Bühnenbild vun Wolfgang Kleinpeter. Dor hett he, de ja nu bald afhaut, sik nochmol fix Möh geven.
„In Luv und Lee die Liebe“ heet dat Stück vun Friedrich Lindemann, dat Gunther Tietze, de ok bald afhauen deit, spritzig un flott inszeneert het. De Text hett - as jo de Titel all wiest - 'n bannig hogen Andeel Hochdüütsch, kannst also getroost 'n FründIn mitnehmen, de keen Platt kann.
Dat Stück hannelt vun Käpten Braß (Klaus Nowicki), de mit siene Gäng, Stürrmann Hollesen (Horst Ahrenthold), Bootsmann Dreesen (Wolfgang Klemet), den Matrosen Jonny - ok „Admiral“ nöömt (Rolf Bahr) - un den Moses (Henning-Herbert Blisch) den Haven, dat heet, de Kneipe vun Milly (Elfie Schrodt) und eer Dochter Betty (Marianne Staudacher) unseeker nookt.
Dor drifft ok noch so'n windigen Dokter sien Unwesen. Muttst dreemol henkieken üm to sehn, datt dor Jens Ehlers achter steeken deit. 'n Kompliment för de Maskenbildneree vun Anja Gießmann!
De windige Dokter hett 'n evenso windige Bruut, Olga (Imke Bahr). Un denn snüffelt dor noch de Tollbeamte Bleyer (Rolf Stueven) rüm, as dat in Haven so is. So, ik glöv, ik heff keen Vergeeten. Tein Persoon‘ op de Bühn sünd doch 'n teemlichen Opwand.
Un nu to'n Thema, dat heet jo nich för nix „In Luv und Lee die Liebe“. Üm de Gunst vun Milly, de nich bloots 'n rejelle Person, sünnern mit eern Kroog ok ne goode partie is, bemöht sick de Dokter jüst so as de Tollsnüffler. Man se hett 'n Oog op den Käpten smeeten. Dat gift natüürlich Anlaß to en Barg Ieversucht.
Ieversucht un Mißtruun gifft dat ok rieklich twüschen den Stüürmann un de Dochter vun de Wirtin. Man dat kummt, as dat komen mutt: An't Enn gifft dat 'ne Duppelverloovung.
De heele Handlung dreit un wind't sick üm ne „Giftkist“, 'n Medizin-Kist, de de Dokter den Käpten verköfft. An de Kist köönt se sick denn all afarbeiten: De Dokter mookt sien Heroin-Smuggel, Olga haut em in de Pann, Betty nimmt eer as Vörwand um an Bord to komen, un de Crew besuupt sich an den Genever, den Betty in de Medizinbuddels infüllt hett, wobi de Bootsmann eer belüstert hett.
De Bootsmann is överhaupt so'n Filuu, so'n ganzen Plietschen. He hett jümmers 'n flotten Snack praat, meist glieks twee oder dree för jedeen Situatschoon.
Dat harr licht 'n beeten veel warrn kunnt, man dank de straffe Regie is dat nich so kamen, dat kummt ganz natüürlich un as ut'n Pistool schooten. 'n Kostproof gefällig? „Een Minsch, de keen Krankheiten hett, dee is doch nich gesund! “ un „Musik ham wir ja leider nich, aber wir lassen den Wecker laufen.“
Recht wat to'n Lachen. Scheun speelot hefft se all, man de Bifall vun't Publikum hett sien Swoorpunkt bi Wolfgang Klemet as Bootsmann un ok bi den Moses, Henning-Herbert Blisch. De arme Keerl hett Rizinus slucken mußt, un de Folgen dorvun laat sik jo op de Bühn övertüügend dorstellen. Berni Kel
Die Nächste Vorstellung ist zu sehen am Freitag, 20.4., 20 Uhr!!!!
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