piwik no script img

Mykonos-Prozeß

Im Prozeß um die Ermordung von vier kurdischen Exilpolitikern im Restaurant „Mykonos“ in Wilmersdorf am 17. September 1992 blieb auch gestern unklar, wie der 34jährige iranische Hauptangeklagte Kazem Darabi die mitangeklagten Todesschützen zum richtigen Termin plazieren konnte. Der zur Führung der oppositionellen Demokratischen Partei Kurdistan- Iran (DPK-I) gehörende Abdullah Ezzadpur sagte als Zeuge, ihm wäre die kurzfristige Vorverlegung des Treffens um einen Tag nicht mitgeteilt worden. Aus diesem Grunde hatte der zum Nachfolger des ermordeten Homayoun Ardalan als Deutschlandvertreter aufgerückte Zeuge nicht teilgenommen. Nach den Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft muß der mutmaßlich für den iranischen Nachrichtendienst Vevak arbeitende Darabi hingegen von der Änderung rechtzeitig erfahren und die Killer umdirigiert haben. Der Prozeß wird am Freitag fortgesetzt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen