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My Name is Joe

GB/D 98, Regie: Ken Loach; mit Peter Mullan, Louise Goodall, David McKay u.a.; 105 Min.

Nach Ausflügen in den spanischen und nicaraguanischen Bürgerkrieg (“Land and Freedam“; „Carla's Song“) ist der Brite Ken Loach (“Riff-Raff“, „Raining Stones“) dahin zurückgekehrt, wo er sich immer noch am besten auskennt und wo die derzeit besten Filme seines Landes spielen: in die Randgebieten der Arbeiterschaft.

In einem dieser Viertel in Glasgow betreut Joe (Peter Mullan – in Cannes 1998 als Bester Darsteller ausgezeichnet) die wohl schlechteste Fußballmannschaft Schottlands, woran auch die Trikotaufschriften mit den Namen der deutschen Weltmeisterschaftself von 1974 nichts ändern. Der arbeitslose Joe versucht mit seinem Engagement, als Ex-Alki über die Durststrecke zu kommen. Als er durch Zufall die Sozialarbeiterin Sarah kennenlernt und sich zwischen den beiden allmählich eine zarte Liaison entwickelt, scheint sich für ihn tatsächlich alles zum Guten zu wenden. Doch dann will Joe der heroinabhängigen und total verschuldeten Freundin einer seiner Fußballer aus der Patsche helfen und läßt sich mit ein paar Drogendealern auf ein Geschäft ein...

Sehr genau, mit großer Liebe für kleine Gesten folgt Ken Loach dem Ex-Alkoholiker, der wieder auf die Beine kommen will. Auch wenn Loach die Love-Story zwischen seinem Helden und einer Sozialarbeiterin zugunsten melodramatischer Verstrickungen vernachlässigt, bewegt dieses Porträt dank seines Hauptdarstellers Peter Mullan bis zum Schluß. Guter Film!

Babylon (OmU), CinemaxX Potsdamer Platz, Filmkunst 66, Hackesche Höfe, Kino Kiste, Nord, Passage

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