piwik no script img

„Mutig und kooperativ“

■ Gestern wurde wieder ein Verurteilter in den USA hingerichtet

Huntsville (afp) — Ein zum Tode verurteilter Mörder ist am Donnerstag morgen in Huntsville im US-Bundesstaat Texas durch eine tödliche Spritze hingerichtet worden. Nach Aussagen des Gefängnisdirektors half der 34jährige Billy Wayne White seinen Scharfrichtern, eine geeignete Vene in seinem von Heroinspritzen zerstochenen Arm zu finden. „Wir hatten große Schwierigkeiten, eine passende Einstichstelle zu finden“, sagte Gefängnisdirektor Andy Collins. „Der Häftling war sehr mutig und sehr kooperativ. Tatsächlich versuchte er, uns zu helfen“, fügte Collins hinzu.

White war der 47. Verurteilte, der in Texas hingerichtet wurde, seit der Oberste Gerichtshof im Jahre 1976 den Bundesstaaten erlaubt hatte, die Todesstrafe wieder einzuführen. Bezogen auf die gesamten Vereinigten Staaten, war dies die 170. Hinrichtung seit 1976. Der ehemalige Kraftfahrer hatte 1976 die 65 Jahre alte Besitzerin eines Möbelgeschäftes bei einem Überfall getötet.

Vor zwei Tagen war der 39jährige Robert Harris in der Gaskammer des Gefängnisses im kalifornischen San Quentin hingerichtet worden. Gegner der Todesstrafe hatten daraufhin befürchtet, daß diese erste Hinrichtung in Kalifornien nach 25 Jahren eine Welle weiterer Hinrichtungen im ganzen Land auslösen könnte.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen