: Musikfest '94 im Herbst
Mit der Uraufführung des Oratoriums „Hagadah shel Pessach“ von Paul Dessau wird am 4. September das 5. Hamburger Musikfest eröffnet. Das Philharmonische Staatsorchester wird das Werk, zu dem der Prager Dichter und Kafka-Freund Max Brod das Libretto schrieb, unter der Leitung von Generalmusikdirektor Gerd Albrecht in der Musikhalle aufführen.
Im Mittelpunkt des Musikfestes vom 4. bis zum 18. September steht neben dem Spätwerk Robert Schumanns (1810-1856) das Werk des in Hamburg geborenen Paul Dessau (1894-1979). Dessau, dessen Vater einen kleinen Tabakladen in Hafennähe betrieb, bezeichnete sich als „sozialistischen Komponisten“ und lebte nach der Rückkehr aus dem Exil 1948 in Ost-Berlin. Seine Witwe, die Regisseurin Ruth Berghaus, wird vom 9. bis 11. September an dem öffentlichen Dessau-Symposion im Forum der Musikhochschule teilnehmen. Mit Dessau-Chansons wagt sich das Musikfest in die Altonaer Fabrik (am 6. 9.), im Metropolis-Kino wird die Deutsche Kammerphilharmonie vier Filme, zu denen Dessau die Musik komponierte, live begleiten (9.9.). „Klagendes Lied - Schaurige Lust“ heißt es im Tivoli (13.9.), wenn Otto Sander zu Klaviermusik und Melodramen von Robert Schumann und anderen rezitiert. Der Vorverkauf beginnt heute. taz
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