Museum für Architekturzeichnung: Anime-Architekturen: Der Hintergrund japanischer Illustrationskunst

Im Jahr 2029 haben Cyborgs die Menschheit abgelöst. Einzig den Geist, einen letzten Rest menschlicher Persönlichkeit, haben sie sich im Cyberhirn ihrer perfektionierten Körperhülle bewahrt. „Ghost in the Shell“ aus dem Jahr 1995 beschreibt dieses Szenario. Das Science-Fiction-Anime gilt als bahnbrechend für das Genre sowie als Vorbild zahlreicher Realfilme.
„Ghost in the Shell“ ist eines von drei Animes, die momentan im Museum für Architekturzeichnung der Tchoban Foundation präsentiert werden. Um die Handlung geht es dabei jedoch nicht, die Ausstellung konzentriert sich auf deren nicht minder faszinierenden Hintergrund, auf ihre Darstellungen von Architektur und Stadtraum. Dabei handelt es sich um virtuose, von Hand gezeichnete Skylines, teils futuristisch, teils realistisch. Hiromasa Ogura,Artdirektor von „Ghost in the Shell“, ließ sich etwa von Hongkong inspirieren, als Prototyp einer Stadt, in der Zukunft und Vergangenheit nebeneinander existieren.
Aber nicht nur die Zeichnungen, sondern auch deren Entstehungsprozess von der ersten Bleistiftskizze über das farbige Imageboard und die präzise Vorzeichnung zum tatsächlichen Hintergrundbild beleuchtet die Schau. Diese Einblicke in die Zeichenkunst sind einmalig – zu Gesicht bekommt man schließlich sonst nur das Endergebnis, das fertige Anime. BSH
Bis 16. 10., Mo.–Fr. 14–19, Sa.–So. 13–17 Uhr, Christinenstr. 18 a
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