Kommentar: Museum am Ende
■ Trüpel handelt eiskalt, Jäger guckt dumm
Indonesien ist ein wunderbares Land. Und der indonesischen Fischereiwirtschaft kann bestimmt noch geholfen werden. Kein Wunder, daß der weltgewandte Überseemuseums-Mitarbeiter M. auf die Idee kam, hier mit Hilfe von EU-Gelder eine Verbindung des Angenehmen mit dem Nützlichen zu suchen.
Dafür waren zunächst zwei Voraussetzungen zu schaffen: Sein Arbeitgeber, der Bremer Staat, mußte die Nebentätigkeit gestatten und ein gemeinnütziger Träger mußte die Gelder beantragen. Das erste Problem schaffte Museums-Direktorin König gerne aus dem Weg, schließlich sollte ein Teil der Entwicklungshilfegelder in ihre schwarze Kasse fließen. Das zweite Problem löste die Angestelltenkammer mit ihrer Skandal-Tochter „bbi“. Und ähnlich wie in diesem Fall ging es bei dutzenden Projekten seit 14 Jahren.
Bisher hat das in Bremen niemanden gestört. Warum auch? Schließlich hatten alle ihren Nutzen davon: Das Überseemuseum bekam Geld für Sonderausstellungen, die Partner-NGO's hatten Aufträge und M. viel Gelegenheit zum Fernreisen. Sauberfrau Trüpel hat das schöne Spiel jetzt mit einer Strafanzeige eiskalt beendet. Und Möchtegern-Saubermann Jäger guckt dumm aus der Wäsche: Denn der Wirtschaftssenator hat seine Rechtsaufsicht über die Angestelltenkammer trotz vieler öffentlicher Hinweise noch kein einziges Mal ernsthaft ausgeübt. Dirk Asendorpf
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