Müll in Parks: Eine Idee für die Tonne
Musikalische Abfalleimer in Kreuzberg und Prenzlauer Berg sollen vor Verschmutzung schützen.

Zigarettenkippen, Plastiktüten, bunte Verpackungen, zerbrochenes Glas - die Müllberge in Berlins Grünanlagen nehmen immer größere Ausmaße an. Zeit, zu reagieren, dachte sich die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und startete in Kooperation mit den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg und Pankow die Aktion "Kein Müll im Park". Clou des Ganzen sind singende Mülleimer, die zunächst im Mauerpark in Prenzlauer Berg und im Görlitzer Park in Kreuzberg die Umwelt schützen helfen sollen: Sobald Abfall im Eimer landet, ertönt ein Lied.
Rhythmischer HipHop, Rock, deutscher Pop zum Mitwippen - von jenen Musikern, die in den Parks selber auftreten, Publikum anziehen und damit zum Müllproblem beitragen. Sieben der müllschluckenden Jukeboxen sind seit dieser Woche aufgestellt Die leuchtend grünen Eimer werden durch Solartechnik betrieben und können drei verschiedene Songs abspielen.
Die singenden Tonnen sollen die Parkbesucher zur Entsorgung ihres Abfalls motivieren: "Die Flächen im Park sind zum Liegen und Spielen, nicht aber für den Müll da", sagte Hans Panhoff, Bezirksstadtrat in Friedrichshain-Kreuzberg, am Freitag im Görli. Er räumte allerdings auch ein: "Wir werden damit nicht das Problem lösen können." Zunächst gehe es jedoch darum, das Umweltbewusstsein zu schärfen.
Geplant ist der Einsatz der Eimer bis 11. Juli. Bei Erfolg sei aber durchaus denkbar, die Tonnen im Park zu belassen. Dort sind die Reaktionen verhalten: Einige Besucher versuchten, die Mülleimer zu aktivieren, indem sie Arme und gar Köpfe hineinhielten.
Neben den Jukeboxen wartet der Görli mit einer weiteren zukunftsweisenden Errungenschaft auf: einem krähensicheren Abfallkorb. Der soll es Krähen unmöglich machen, ihre Nahrung aus Abfalleimern zu sammeln und dabei Müll über Wege und Wiesen zu verteilen. Dafür sorgen soll ein spezieller Aufsatz, der mit einer Klappe versehen ist.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Alles zur Bundestagswahl
BSW scheitert, Schwarz-Rot hat eine Mehrheit
Pragmatismus in der Krise
Fatalismus ist keine Option
Erstwähler:innen und Klimakrise
Worauf es für die Jugend bei der Bundestagswahl ankommt
Totalausfall von Friedrich Merz
Scharfe Kritik an „Judenfahne“-Äußerungen
Wahlergebnis der AfD
Höchstes Ergebnis für extrem Rechte seit 1945
Wahlsieg der Union
Kann Merz auch Antifa?