■ Tour de France: Müder LeMond
Berlin (taz) – Die Tour de France wird am 3. Juli vermutlich ohne einen ihrer ganz großen und sicher ohne einen ihrer ganz kleinen Stars der Vergangenheit starten: Greg LeMond und Uwe Ampler. Ampler, der dreifache Friedensfahrt-Gewinner aus Leipzig wurde nach seiner Aufgabe beim Giro d'Italia und einer schwachen Leistung bei der Tour de Suisse nicht von seinem Team Telekom nominiert. Seinen Platz erhält der Neu-Profi Gerd Audehm.
Auch LeMond, der die Tour dreimal gewonnen hat, vermochte den Giro nicht zu beenden, gab sich damals aber noch optimistisch: „Die physische Verfassung beim Giro bedeutet nichts. Es kann sein, daß dir hier kein einziger guter Pedaltritt gelingt, du in der Tour aber ein ganz anderer bist.“ Doch der LeMond von heute ist nicht mehr der von 1990, als er nach miserablem Giro die Tour gewann. „Ich fühlte mich sehr müde“, sagte er nach seiner letzten Giro-Etappe, die er mit fast zwanzig Minuten Rückstand als Vorletzter beendete. „Seit Tagen erhole ich mich nicht mehr.“ Die Zeit bis zur Tour wollte er „zum Ausruhen und einem speziellen Training“ nutzen, doch offenbar fruchtete alles nichts. LeMond befinde sich „in einer desolaten Verfassung“, erklärte sein sportlicher Leiter. Die endgültige Entscheidung über die Tour-Teilnahme falle nächste Woche.
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