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Motorradclub "Mongols"Leben vom schlechten Ruf

"Mongols"-Chef rechtfertigt Zusammenarbeit mit polizeibekannten Straftätern: Nur mit deren Protektion könne man in Bremen gegen "Hells Angels" bestehen.

Markenfetisch unter Motorradfahrern: Am Ende kommt es vor allem auf die eine an. Bild: dpa

Korrekt, ehrlich, Führerschein und Motorrad, möglichst eine Harley - "das sind die Grundvoraussetzungen", sagt Bernhard Denzinger. Der Chef eines Sicherheitsunternehmens im südbadischen Rheinfelden steht der deutschen Sektion des Motorradclubs "Mongols" vor, der seit kurzem auch eine Dependance in Bremen aufbaut. Was zumindest bisher nicht ganz nach Plan lief: Der Gründer des Ortsverbandes fuhr Anfang September mit seinem Motorrad gegen einen Baum in der Vahr und starb, das brachte, wie Denzinger es ausdrückt, "alles ein bisschen ins Wanken", denn die verbliebenen Neumitglieder haben weder Führerschein noch Motorrad. Und nach der Warnung des Nordwestradio vor einem angeblich drohenden "Bandenkrieg" nahm der Spiegel die "Mongols"-Gründung in Bremen jetzt sogar zum Anlass, einen "blutigen Rockerkrieg" zwischen den Anhängern dieses Clubs und denen der "Hells Angels" zu prophezeien. "Dafür haben wir keinerlei Anzeichen", stellt Polizeisprecher Dirk Siemering klar.

Für voreilig hält Siemering auch die öffentlichen Vermutungen des Chefs des Bremer Landeskriminalamts, Andreas Weber, wonach es den Bremer "Mongols" darum gehe, dem Drogenhandel "neue Strukturen und Handelswege zu erschließen". Zwar räumt Siemering ein, dass einige der Bremer Möchtegern-Motorradfahrer einschlägig polizeibekannt seien, einige bereits wegen schwerer Körperverletzung, Drogenhandel und anderen Vorwürfen strafrechtlich verurteilt wurden, und einige zu einem stadtbekannten Clan zählen, dessen Mitglieder zum Teil im kriminellen Milieu aktiv sind. "Das alleine bedeutet aber noch nicht, dass es sich bei dem Motorradclub um eine kriminelle Vereinigung handelt", betont Siemering. Und: "Wir können nicht sagen, wie sich ein Club entwickelt." Man werde aber keine rechtsfreien Räume zulassen.

"Wir sind alle keine Waisenknaben", sagt Denzlinger, im Zweifel gelte "Auge um Auge, Zahn um Zahn", und der Club lebe ein wenig "vom schlechten Ruf aus den USA", wo auch die über 40-jährige Feindschaft mit den "Hells Angels" herrühre. Tatsächlich aber veranstalte man "Familientage", habe mit Kriminalität nichts am Hut. Ziel des Clubs sei Motorrad zu fahren und den "eigenen Lebensstil leben" - sonst nichts.

Als Inhaber einer Wachfirma pflege er selbst einen "guten Kontakt zur Kripo" und habe keinerlei Interesse, wegen irgendwelcher krummer Dinge "Haus, Frau und Job" zu verlieren. Er verweist auf die Mongols-Statuten: "Wenn jemand was mit Drogen macht, fliegt er raus."

Für den aktuellen Wirbel hat Denzinger kein Verständnis. Im Harz habe sich schon vor sechs Monaten eine "Mongols"-Gruppe gegründet, darüber habe sich auch niemand aufgeregt. Und die Bremer, die bei ihm vorstellig geworden seien, seien "eigentlich vernünftige Leute" gewesen, "gute, ehrliche Kerle". Zwei der Neumitglieder studierten sogar.

Von dem stadtbekannten Bremer Clan, dessen Mitglieder auch mit dem organisierten Drogenhandel in Verbindung gebracht werden, habe er erst durch die Presse erfahren. Angesichts der Vormacht der Hells Angels in Bremen sei die Protektion durch den Clan aber sogar Voraussetzung für den Aufbau der Mongols-Gruppe. "Wenn dieser Kontakt nicht bestehen würde, dann hätten die da oben keine Chance", unterstreicht der Südbadenser: "Dann würde es die Bremen-Mongols nicht geben".

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14 Kommentare

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  • FB
    Free biker

    Ihren Kommentar hier eingeben Ja und deswegen haben die Berliner migrantenmöchtegernmongols diesen Herrn in Bad Standings entfernt. Keiner hat Men Lappen und wenn sie einen haben stellen die sich in der ersten Kurve auf . Hier geht rs nur um Kriminalität und sonst gar nix. Da wünscht man sich glatt das ein paar original mongols aus Kalifornien aufmarschieren und diesem treiben ein Ende bereiten

  • MM
    Mannie Mannsen

    wie friedlcih die Mongols sind hat man ja heute Nacht in Bremen gesehen...tatsächlich haben die sich vor dem Angel Place aufgestellt und es gab Zoff...die Behörde kam ne halbe Stunde später....das kann ja noch spannend werden...verstehe eh nicht, wie die es schaffen in Bremen, einer Rot Weissen Hochburg einfach so ein Chapter zu eröffnen...

  • X
    xyz

    @Herr G.:

    haha, sehr schön. Aber der Hintergrund ist eigentlich traurig, oder? Die wahren Biker sind diejenigen, die sich in irgendwelchen vergleichsweise hinterwäldlerischen Motorradfreunden (MF's) organisieren und nicht "Gangstah", sondern frei sein wollen

  • R
    Richter

    die asylanten machen mit kokain ein umsatz von 50mio im jahr.kann man googeln

     

    das heisst das die alle leute schmieren können und NUR deswegen sind die noch in deutschland.

     

    weil die deutschen beamten sich bestechen lassen.

     

    wenn die mir jedes jahr eine mio zahlen würden, würde ich doch auch weggucken. is doch so.

     

    also werden die hier immer größer werden und bald sind die Moslem Mongols die nummer 1

     

    Schade das nicht alles rot weiß ist.

    ich finde die AB am besten

  • A
    arbatel

    Diese Leute braucht die deutsche Clublanschaft nicht... kriminelle Spacken, die mit der Rockerszene soviel Gemeinsamkeit haben, wie der Papst mit AC/DC.

  • B
    Bremer

    Sind das jetzt Türken, Kurden, Araber oder Libanesen?

  • T
    Türke

    Das sind keine Türken das sind Kurden. Das Clan Verhalten ist auch in der Türkei bekannt. Aber man kann es nicht unterbinden. Jetzt frage ich mich allerdings was so manch ein Deutscher denkt der in Foren behauptet Kurden würden in der Türkei unterdrückt bzw. ermordet. Das die Terrorgruppe PKK auch über solche Clans finanziert wird die Ihr Geld mit Drogen, Waffen und Prostitution anhäufen wird in den Medien generell totgeschwiegen.

  • HS
    Horst Schwabe

    Anscheinend sind deutsche Politik, Polizei und Justiz nicht fähig, dem Treiben ein Ende zu setzen. Möglicherweise sollte man sich aus Israel Amtshilfe holen, die sich in der Bekämpfung libanesischer Banden auskennt.

  • R
    rarara

    Oh, da hat man doch bei der TAZ ja vergessen zu erwähnen, dass es sich bei dem "Clan" um eigentlich illegal in Deutschland befindliche angebliche Libanesen türkischer Herkunft handelt. Von den 2600 ! Mitgliedern dieses Clans alleine in Bremen sind c. 50% bereits strafrechtlich in Erscheinung getreten. Diese gesamte Truppe lebt von Sozialleistungen, Erlösen aus Prostitution und Rauschgifthandel - sagt immerhin der Spiegel. Komisch das dies der TAZ keine Information wert ist. Darf vielleicht nicht sein, was nicht ins Weltbild passt?

  • GN
    graf nitz

    sucht man bei google nach details zu diesem "motorradclub" und dessen mitgliedern in bremen, findet man in der "normalen" presse durchaus mehr informationen.

     

    nur soviel: es sind menschen mit interessantem "hintergrung" - aber bedauerlicherweise keine "barone aus bayern", ueber die man leicht herziehen koennte.

     

    also: einfach mal suchen, was die taz aus guten gruenden nicht erwaehnt.

  • FH
    Friedrich Hecker

    "Südbadenser" sagen nur Schwaben

  • HG
    Herr G

    Ziel ist es, Motorrad zu fahren und keiner hat Motorrad oder Führerschein. Aha. Schön, wenn man noch Ziele hat.

  • H
    hatem

    Was der Mongols-Chef und der Polizeisprecher erzählen ist ja völlig realitätsfern.

     

    Die "Mongols" in Bremen gehören zur Großfamilie M., die Bremen seit Jahren terrorisiert. Die Großzahlö der Männer sind vorbestraft, Dutzende sind Intensivtäter.

     

    Das kann man alles in diversen Artikeln u.a. im "Spiegel" oder im "Weserkurier" nachlesen. Hier geht es um Organisierte Kriminalität und nichts anderes.

  • DG
    Dirk Gober

    Und nur ja nicht erwähnen, daß der unterstützende "Clan" (im Drogengeschäft) ein libanesischer ist...